nachdem jürgen mir nun eine rezension mit dieser leseprobe reingelegt hat (der roman ist in interviewform zwischen einer literaturbeilage, aka einem kritiker, und dem autor wolf haas gehalten):
Literaturbeilage: "Sie haben Ihren Roman in einem Interview ja sogar einmal so zusammengefasst: Es sei die Geschichte zweier Regionen, wo die einen immer auf die Berge und die anderen immer in die Berge rennen."
Wolf Haas: "Diese Äußerung habe ich dann aber schwer bereut, weil es mir total psychoanalytisch ausgelegt worden ist, also die Bergpenetrierer und die Gipfelstürmer oder so irgendwie."
Literaturbeilage: "Angesichts der orgiastischen Geschichte, auf die alles hinausläuft, ist das ja auch nicht verwunderlich, oder?"
Wolf Haas: "Man muss als Autor schon aufpassen, dass man nicht seine eigene Geschichte zu Tode interpretiert."
Literaturbeilage: "Dass Sie (Vittorios) erstem Gang durch die Hotelhalle so viel Raum geben, bevor er dann den Zettel liest, das hat mich an ein Zitat aus Andy Warhols Tagebüchern erinnert. Da heißt es auch einmal, dass Hotelhallen die schönsten Orte sind, und man würde so gern in der Hotelhalle übernachten."
Wolf Haas: "In der Halle von Lukkis Hotel Schwalbenwandblick hätte er allerdings Reißaus genommen. Das ist ein rustikaler Alptraum. Diese Jodelarchitektur ist wirklich ein Wahnsinn!"
Literaturbeilage: "Das kommt allerdings im Buch gar nicht so krass rüber."
Wolf Haas: "Man kann das in einem Roman gar nicht verwenden. So ein Gebäude steht noch in einem Buch ungut herum!"
Literaturbeilage: "In einem Brenner-Roman hätten Sie wahrscheinlich
geschrieben: Da müsste sich mal amnesty international drum kümmern."
Wolf Haas: "So ungefähr. Aber so habe ich eigentlich alles gestrichen, also die Ausstattung, diese ganze Vollholzscheiße, das habe ich alles rausgestrichen."