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Dienstag, 3. Oktober 2006

*Dichtet im Elsass

Misstrauisch sah Bodo von Thielenstein Leichhardt ihn an. „Sie verdächtigen mich, stimmt´s?“
Der Kommissar seufzte. „Natürlich verdächtigen wir Sie, Herr von Thielenstein. Sie sind wie geschaffen für diesen Mord. Das Foto, das geschminkte Gesicht ...“
„Das ist doch das Perfide! Jemand hats auf mich abgesehen! Oder aber“, Bodo hob den Finger, „mein Vater fand es ulkig, sich so umzubringen, dass der Verdacht auf mich fällt!“
Gilles brach in Gelächter aus. „Du meinst, dein Vater hat sich selbst in diese Position gesetzt und sich dann langsam vergiftet? Um dir zu schaden und als Kunstwerk dazustehen? Eine superbe Idee! Zuzutrauen wäre es der Bestie.“
Störrisch zeigte Bodo auf das Foto. „Das hier ist ein persönlicher Affront, Gilles.“
Der Witz, die Zitate, der kannibalistische Subtext. Leichhardt überlegte. Vielleicht hatten Bodo und sein Freund den Graf ja zusammen umgebracht und ein Video von dem Mord gedreht, als Kunstwerk. Dass sie heimlich im Internet vertreiben wollten.
„Man kann sich nicht gleichzeitig vergiften und die Leichenstarre einsetzen lassen“, musste Jurgeit Baldwin enttäuschen.
„Schade!“, erwiderte er. „Aber Sie müssen zugeben, dass es dann interessantere Leichen gäbe. Nicht nur dieses hingerotzte Zeug ... dieses geistlose Wegsterben ... dieses nachlässige Abmeucheln ...“
Natürlich konnte es auch sein, dass Bodo und Gilles einen Auftragskiller für den Mord bestellt hatten. Die Leiche in Johannisberg war zwar nicht typisch für Auftragskiller, die meist aus nächster Entfernung in den Kopf schossen, andererseits hatte sich ihr Berufsbild diversifiziert wie viele Berufsbilder. Unter Rent-a-killer konnte man sich nicht nur das Wen, sondern auch das Wie eines Mords bestellen. Auftragskiller boten heutzutage ihren Kunden ein netzgerechtes Rundum-Sorglos-Paket an und befassten sich gründlich mit der Biografie der Opfer, um stimmige und passgenaue Morde abzuliefern.
Leichhardt erkundigte sich, ob die beiden die nächste Zeit vorhatten, zu verreisen.
Bodo schüttelte den Kopf. „Ich nicht, aber Gilles. Er will seine Eltern in Kent besuchen.“
Der Kommissar zog die Augenbrauen hoch. „Könnten Sie das um ein paar Tage verschieben, Mr. Baldwin? Nur bis das hier geklärt ist?“
„Mir wärs auch lieber, wenn du bleiben würdest“, meinte Bodo. „Wegen der Beerdigung und so ...“
„Meine Eltern werden be-geis-tert sein!“, stöhnte Gilles.
Sein Freund schlug ihm vor, sie zur Beerdigung einzuladen, aber Gilles hob abwehrend die Hände. „Heck no! Nichts gegen deine Familie, aber das Ganze ist mir zu exzentrisch. Ich habe keine Lust darauf, meinen Eltern dieses Foto zu erklären.“ Er nickte zum Tisch zurück.
Seufzend begleitete Bodo die Beamten auf die Straße hinunter und trug ihnen einen Gruß an seinen älteren Bruder Arndt auf. Einen Moment wartete Leichhardt ab, bis er mit seinem weißen Porsche verschwunden war, dann fing er an zu lachen.
„Auch amüsante Leute können Menschen umbringen“, mahnte Jurgeit. „Erinnerst du dich noch an die Tiefbauer vor ein paar Jahren? Die die Leiche ihres Chefs in der Fußgängerzone vergraben hatten? Die waren auch lustig, ich musste dauernd aufpassen, nicht loszulachen, als wir sie verhörten.“
Leichhardt erinnerte sich noch sehr gut daran. Die halbe Wiesbadener Fußgängerzone hatten sie deswegen aufgraben müssen. Die Tiefbauer wollte ihnen partout nicht sagen, wo sie die Leiche verbuddelt hatten. Schorndorf war ausgerastet und hatte ihnen mit Folter gedroht, aber die Kerle hatte auf stur geschaltet und wollten unbedingt ein Dauerthema in der Zeitung sein. Am Schluss fand man die Leiche endlich am Kochbrunnen, das Wasser hatte nach Bouillon gerochen.

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