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Sonntag, 27. Mai 2007

Kapitel 31. Es KANN nichts dran auszusetzen geben.

31

Das Kommissarblog. So hieß Ludwig Leichhardts Blog. Es war einzigartig in der Republik, stand im Impressum, es gäbe keinen anderen bloggenden Kommissar in Deutschland. Den einen oder anderen bloggenden Polizisten, ja, aber Kommissare, nein.
Das Kommissarblog machte harte Politik: es debattierte über Laserwaffen und Rasterfahdnung. Stellte Fahndungen ein, Artikel aus der Presse, Links, Videos, Podcasts. Erörterte juristische Fragen. Auf der Linkliste fand man die Landespolizei Hessen, das Polizeipräsidium Frankfurt, das BKA Wiesbaden. Viele Kommentare fanden sich auf dem Blog, oft an die dreißig. Wie das eben so war: Man tauschte sich aus. Und wenn Leichhardt nichts zu tun hatte – was im Polizeipräsidium Wiesbaden durchaus mal passieren konnte – stellte er auch Krimitipps ein. Oder er ließ sich über einen Tatort aus. Am liebsten sah er die Kölner, gefolgt von den Ludwigshafenern, Berlin und Münchnern.
Und weil Leichhardt so ein Blog hatte, hatte er auch Axels Blog gefunden. Und dann Edmunds. Und dann Edmunds Impressum. Und deswegen saß er jetzt auf Edmunds Sofa. Und redete mit ihm über Blogs. Als Aufwärmprogramm quasi.
Edmund hatte den Kommissar in seinem Garten vorgefunden, als er von Miriam heimgekehrt war. Der Kripobeamte lehnte im Eingang und rauchte eine Zigarette. „Tachchen“, hatte er gesagt und symbolisch mit den Fingern an seiner Wollmütze gegrüßt. Dann hatte er sich von der Wand abgestoßen, seinen Ausweis gezeigt und gesagt, dass er ein paar Fragen hätte.
Leichhardt, hatte Edmund gedacht, was für ein Name. Irgendwie war er ihm bekannt vorgekommen.
Er hatte ihn in die Wohnung gelassen und mit neugierigen Blicken hatte sich der Kommissar gesetzt. Nachdem sie sich noch eine Weile über Blogs ausgetauscht hatten, war Leichhardt zur Sache gekommen.
„Wir haben einen Vermissten in Wiesbaden und eine – nennen wir es Spur – führt zu Ihnen.“ Der Kommissar lachte auf. „Ach, was vergessen Sie´s. Es reicht vorn und hinten nicht. Mein Besuch ist reine Routine. Ich habe ein bisschen herumgelesen auf Ihrem Blog und hatte den Eindruck, dass Sie sich gut kennen. Und Sie schrieben, dass Sie bei ihm vorbeischauen wollten. Eine Nachbarin hat Sie gesehen“, der Kommissar zog seinen Block aus seiner Tasche“, einen hochgewachsenen dunkelhaarigen Mann, ca. einsfünfundachtzig groß, dunkelbraune Breitcordhose. Ein Renault mit Frankfurter Kennzeichen.“ Er las Edmunds Kennzeichen vor. „Das war doch Ihrer?“
Edmund nickte. „Ja, ich bin da gewesen. Wir haben uns im Netz alle Sorgen um Axel gemacht und da bin ich vorbeigefahren. Ich kam mir zwar albern vor – schließlich kenne ich den Mann ja kaum – andererseits wohne ich ihm von uns allen am nächsten.“ Edmund sah den Kommissar offen an. „Es ist immer etwas – wie soll ich das ausdrücken? – ambivalent, wenn Kontakte aus dem Netz in die Realität schwappen. Das kann ja schiefgehen, andererseits sollte man natürlich nicht zu heikel sein. Seit Tagen lief Axels Blog mit Spam zu, also bin ich nach Wiesbaden gefahren und habe bei ihm zu Hause nachgeschaut. Er war nicht da, und wie das so ist“, Edmund sah Leichhardt um Verständnis werbend an, „ich wollte niemanden im Haus verrückt machen. Es war mir auch Axel gegenüber peinlich. Nicht, dass er mich für einen Stalker hält, wenn er das rauskriegt.“
Zufrieden lehnte er sich im Sofa zurück, um seine Aussage in das Gehirn des Kommissars einsickern zu lassen. „Wie schätzen Sie Axels Verschwinden ein? War unsere Sorge berechtigt?“ Er fand es grandios, wie er diese Stalkergeschichte umdrehte.
„Die meisten Vermissten tauchen früher oder später wieder auf.“ Der Kommissar wiegte mit dem Kopf und berichtete Edmund von einer Nachbarin, auf die er sehr nervös gewirkt habe. Er wäre ein paar Mal aus dem Auto ein- und ausgestiegen, hätte den Briefkasten von Werbesendungen befreit und wäre dann wieder fortgefahren. Wäre nach einer Stunde zurückgekehrt und hätte einen Zettel in den Kasten geworfen.
Der Kommissar reichte ihn Edmund über den Tisch. „Das war wohl der hier.“
Edmund nahm seinen Zettel in die Hand und nickte.
„Extra deswegen sind Sie zurück nach Wiesbaden gefahren?“
„Aber nein! Ich habe mich ein bisschen in der Stadt umgeschaut, wenn ich schon mal da bin! Erst war ich im Kurpark und hab mir diese Papageien angeschaut, Liebesvögel sind es wohl ... und dann bin ich noch mal bei Axel vorbei.“
„Diese Nachbarin fand es schade, dass Sie nicht bei ihr geklingelt haben. Sie hatte das Bedürfnis, mit Ihnen über Axels Verschwinden zu sprechen.“
„Das kann ich mir vorstellen. Nachbarn sind immer neugierig.“ Edmund lächelte in sich hinein. „Aber ich wollte nicht im Hausflur nach Axel rumfragen. Ich dachte, wie gesagt, ich hätte nicht das Recht dazu. Netzstalken ... Nee, ist nicht mein Ding.“
Der Kommissar pointierte heraus, dass es Edmund allerdings vor ein paar Wochen selbst nicht viel anders ergangen sein dürfte, als Axel plötzlich vor seiner Tür gestanden hatte. Gerade in so einer Gartenwohnung. Der Kommissar nickte raus ins Grüne. „Ich habe mit einer liebenswürdigen älteren Dame aus dem Haus gesprochen, während ich auf Sie wartete. Sie hat den Vermissten auf dem Foto erkannt. Sein Besuch müsste ein paar Wochen her sein. Sie war ihm im Eingang begegnet.“ Leichhardt fummelte ein Foto aus seiner Jackentasche. Es zeigte Axel vor einem Delikatessenladen, frontal in die Kamera hineinlachend.
Gut, dass du nicht mehr lachst, dachte Edmund.
„Das war was anderes, damals hatte ich Axel eingeladen. Wir haben über sein Blogprojekt gesprochen. Ich kenne ihn wie gesagt kaum.“
Der Kommissar ließ sich nicht beirren. „Ich habe dann, wie gesagt, weitergelesen auf den Blogs und hatte, wie gesagt, den Eindruck, als ob Sie beide sich nicht mehr so gut verstanden hätten.“
„Wer versteht sich schon im Netz? Keiner kennt den anderen. Man streitet sich mal, ja – aber Streit ist schon zu viel gesagt. Bei Axel und mir ging es immer nur um inhaltliche Positionen. Er war Pro-Sartre, ich Pro-Foucault ...“
„Er bezeichnete Sie als Arschblogger und Bettnässer“, widersprach der Kommissar.
Edmund trat ans Fenster, um seinen Ärger zu verbergen. Axel hatte es wahrscheinlich auf irgendein Drittblog geschrieben, ohne dass Edmund es gemerkt hatte.
„Er vergriff sich oft im Ton“, sagte er, das Gesicht nach draußen gewandt.
Der Kommissar kannte das zur Genüge: Was manchmal für ein Gesindel auf sein Blog kam! Er hatte schon oft Kommentare gelöscht, von Rechten, von Linken, von Globalisierungsgegnern. Egal, was er ihnen oben für ein Thema hinzimmerte, immer kam unten nur eine Litanei von Schweinestaat und Bullenblog raus.
Düster nickte Edmund. „Und dann schreien sie rum, dass sie zensiert werden.“
„Beziehungsweise man sie löscht.“
Eine Weile unterhielten sie sich über die Probleme mit öffentlichen Plattformen im Internet, über Abmahnungen und Urheberrecht, dann kam Leichhardt wieder auf Axel zurück. Er erwähnte die Anzeige, die Axel gegen Edmund erhoben hatte, wegen der zerstochenen Reifen. „Sehen Sie, Herr Görtz, es fällt mir schwer, in diesem Fall auseinander zu halten, wer wem hinterher gestalkt ist. Sie haben die vier Reifen des Jeeps kaputt gemacht.“
Edmund dachte, dass es ziemlich schwer war, in einem Mordfall den Überblick zu behalten. Das mit den Reifen hatte er schon wieder vergessen. Am liebsten hätte er sich hingesetzt und ein paar Notizen gemacht, an was er alles denken musste. „Er hat mir eine Mailbombe geschickt. Wirklich, dieser ganze Konflikt ging von Axel aus. Sie können sich bei den Leuten im Netz erkundigen. Er ging auch anderen auf die Nerven.“
Lächelnd erhob sich der Kommissar und verabschiedete sich von Edmund. „Die meisten Vermissten tauchten nach wenigen Tagen wieder auf. Und dieser Axel schien etwas sonderbar zu sein.“
„Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie mich an! Jederzeit!“ Edmund drückte ihm die Hand, von Mann zu Mann. „Ich helfe, wenn ich kann! Und was Axel betrifft – er wird schon wieder auftauchen!“



32

„Als ich ihn zum Kaffee eingeladen habe, hat er sofort eingeschlagen!“ Die Omi lachte. „Huuuui! Ein echter Kommissar!“

Sekundärliteratur: >>>Das
Kommissarblog

der typ vorhin war satt für den tag.

*kringelt sich

es ist sehr regnerisch im moment. ich liebe das. ich liebe den regen. öffne mich ihm wie eine blüte, handinnenflächen nach oben gekehrt.

nicht so der mann vorhin im stadtwald. verdrossen stand er unter einer eiche am wegesrand und wartete, dass der regenguss aufhört.

da nervt es dich natürlich, wenn erst eine frau stadteinwärts an dir vorbeijoggt, dann eine stadtauswärts, und dann noch eine, die die schuhe ausgezogen hat, um sich den sinnlichen kontakt zur nassen wiese nicht entgehen zu lassen.

grüßen konnte ich ihn leider nicht, weil er intensiv die rinde der eiche studierte, unter der er stand.

aber abgewunken hat er, als er mich sah.

*tat höflich so, als sehe sie ihn nicht unter seinem baum
**läuft gern mit nackten füßen durch den regen
***schaut don camillo und peppone

eigentlich sollte raphael

neue >>>tourimpressionen zeichnen.

*lacht

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