Blogofficer Anobella

"Die verkaufte Sprache" heißt er, es geht um Deutsch, Deutsch ist ein Sanierungsfall, höchste Alarmstufe.

Die Beispiele, die er bringt, sind gut, kann man durchwinken.

*winkt durch

Schöner wärs allerdings, er hätte sich die Zeit mit seiner Sprachkritik vorgeknöpft. Denn der Titel des Leben-Magazins lautet: Comeback des Waldes.

**lacht

Weiß übrigens jemand, wofür es die doppelten Titel gibt? Also du schlägst ein Magazin auf, vorne ist der Wald drauf, und dann - und ewig grüßt das Murmeltier - kommt der Titel nochmal. Verkaufen sie die U2 zwei Mal oder was?

*argwöhnisch

wird selber dick.

*überprüft mit kritischem Rotstift ihr Adressbuch?

der Rasmussen ist ja auch weg vom Fenster.

Was ich interessant finde, ist, dass der Leyendecker die ganze Zeit reglos an der Diskussionstheke steht. Wenn er antwortet, wenn er zuhört, wenn die anderen antworten ... er nimmt eine Haltung ein (mit linkem Ellenbogen auf den Tisch gelehnt) und so steht er die ganze Stunde da. Sehr lebendig nur die Mimik, Lächeln und Stirnrunzeln.

Ich kann das auch.
Wenn ich auf jemanden warte, lehne ich mich an die Hauswand und rühre mich nicht vom Fleck. Strecke mich noch nicht mal. Wie ein Rindvieh, eben.

Aber lustig auch das: Leyendecker machte seine Ausbildung beim Stader Tagblatt und durfte da als Volontär die Leitartikel schreiben.

*prustet
**liebt Reglosigkeit

die aufmerksamkeit eines mannes zu erringen, sprich, dass er dir zuhört. sagt man ja so.

stimmt gar nicht.

brauchst bloß bolzenschneider sagen und die augen leuchten auf und der mann ist ganz ohr.

als ich ihm sagte, ich besäße einen Bolzenschneider.

Er hat nämlich keinen.

Ich besitze jetzt sozusagen den Familienbolzenschneider.

Alice Munro