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Freitag, 30. November 2007

Aus Anobellas Arbeitswelt

Okay. Es ist nicht so, dass sie nicht wollen, sie können nur nicht. Kein Mensch hat bisher in den achtzehn Jahren ihres Lebens zu ihnen gesagt. Heb mal den Blick, schau mal von der Straße auf, das da oben, was du da siehst, das sind die schönsten Berge der Welt. Fast jedenfalls. Und, super, die gehören zu Wiesbaden.
Also wie heißen die jetzt?
Ich fange nochmal von vorne an. „Das ist die Hohe Wurzel, da kommt ihr nach Bad Schwalbach. Das ist die Eiserne Hand, da kommt ihr nach Taunusstein.“ („Hirntod!“) „Das ist die Platte, da kommt ihr nach Idstein. Links ist die Bäderstraße, die führt nach Schlangenbad, Bad Schwalbach und Bad Ems. Rechts die Hühnerstraße nach Idstein und Limburg.“
„Bäderstrasse, Hühnerstrasse“, schreiben sie.
„Straße mit „ß“, wenns recht ist.“
„Haben wir jetzt Deutsch oder Heimatkunde?“
„Kruzifix!“
„Iss ja schon gut, nur keine Panik, Anobella ... Straße mit ss ... Scheeeeeeeeeeeeeeeeerz ... mit ß ... wir verbesserns ja schon.“
Wiesbaden liegt in einem Talkessel am Rande des Taunus, eigentlich ist die Lage sagenhaft, man merkt es nur nicht, unsere Wahrnehmung ist zugeschüttet und alles, was wir sehen, wenn wir von Süden kommen, ist Rhein-Main und der Flughafen und die Skyline Frankfurts. Wir haben kein Gefühl mehr dafür, dass sich hier dem Reisenden früher der Taunus in den Weg knallte, für viele Jahrhunderte eine natürliche Grenze. Die Römer kamen nie drüber und errichteten den Limes.
„Aber wenn ihr von Norden, durch die Mittelgebirge kommt, öffnet sich die Landschaft. Die Berge stehen nicht mehr quer, sondern sie begleiten euch. Links der Odenwald, rechts der Pfälzer Wald.“
„Wir sind noch nie von Norden gekommen. Immer nur von der Türkei.“ (*Italien, Griechenland, Spanien)
„Wieviele heiße Quellen hat Wiesbaden?“
Das wissen sie. „Kochbrunnen und Faulbrunnen! Am Faulbrunnen stehen immer die Penner. Der Brunnen stinkt, und die Penner auch.“
„Ich hab nicht nach BRUNNEN gefragt, ich hab nach QUELLEN gefragt.“
Ich lese ihnen vorlese, dass Wiesbaden 26 heiße Quellen hat. Ihre Augen leuchten zum ersten Mal auf.
„26! Boah! Hat nicht jeder, ey!“ Nicken in die Runde. Sie vergleichen es mit dem blöden Mainz, dem blöden Darmstadt und dem blöden Frankfurt. Die alle keine heißen Quellen haben. Ich haue weiter in die Kerbe, weil ich sie endlich am Wickel habe. Kein Trick ist mir zu billig. Mainz, Darmstadt und Frankfurt: Alle wurden sie im Krieg zerbombt. Warum Wiesbaden nicht? Weil die Amerikaner es für sich haben wollten.
„Die englischen Bomber flogen den Rhein runter“, erkläre ich anschaulich, „und warfen ihre Bomben auf Mainz ab. Die Stadt hat vier offene Flanken.“
„Wiesbaden: keine“, erkennen sie.
„Zumindestens“, bestätige ich, „zerschellt man fast am Taunus, wenn man über die Wiesbadener Innenstadt fliegen will.“
„Und Darmstadt auch ...“
„Darmstadt was auch?“
„Vier offene Flanken.“
„Fast. Dreieinhalb. Burg Frankenstein ist im Osten im Weg.“
Für zehn Minuten driftet die Unterhaltung ab in Richtung Frankenstein, Horror, Counterstrike, aber dafür kann ich sie dann umso effektvoller mit meiner Mittelangzeitgedächtnisfrage überrollen: „Wieviel heiße Quellen hat Wiesbaden?“
„26!“ Alle, wie aus der Pistole geschossen.
„Wie heißt das Gebir...“
„TAUNUS!“
„Und die...“
„Eiserne Hand, Platte und Idstein!"
"Und die HOHE WURZEL!"
Das klappt schon wie am Schnürchen, also nächste Frage: Zwei Brücken führen nach Mainz, wie heißen die?“
„Äh. Moment. Brücken nach Mainz? Scheißkaff ... gleich ... Brückenkopf!“
„Das ist der Name der BUSHALTESTELLE. Ich will aber die Brücke. Erster Bundespräsident Deutschlands!“
„Adenauer! Konrad-Adenauer-Brücke.“
„Falsch.“
„Gibts nicht. Wie heißt die Scheißbrücke in das Scheißkaff?“
„Meinen Sie die Autobahnbrücke, Anobella?“
„Nein, das ist die Schiersteiner Brücke!“
„Reingelegt, Anobella. Jetzt haben wir schon mal die andere Brücke. Erster Buchstabe von der nach Mainz?“
„T.“
„Teeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ...“
„oooooooooooooooooooooooooooooooo ...“
„Theo?“
Mirzet hats: „Theodor-Heuss-Brücke! Fuck, was ne Geburt.“
Sie schreiben auf: Schiersteiner Brücke und Theodor-Heuss-Brücke.
„Heiße Quellen?“
„26, Anobella, wir habens jetzt verstanden. Lass gut sein jetzt. Es reicht. Ein Gebirge, drei Berge, zwei Brücken, alles klar.“
Zeit für das Langzeitgedächtnis. Ich erzähle die Sage Nummer 1. Es heißt, dass ein Drache unter Wiesbaden lebt, und immer, wenn er Feuer speit, dampft es aus den Kanaldeckeln. Achtet mal drauf.
Meine Drachengeschichte reißt sie nicht vom Hocker.

*protokolliert

Smarf hat sich bereit erklärt, die Sexszenen in meinem Krimi zu schreiben.

**lehnt sich zurück

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