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Samstag, 19. Juli 2008

Rechte Hand heben. Zurückrollen, ziehen.

Wie sollte das gehen ... die rechte Hand heben und zurückrollen – was immer das heißen soltel ... und jetzt ... Herrgott ... das ganze auf Schulterhöhe bringen ...die Hände kreuzen ... nach Südosten gewandt... geht nicht ... wenn mans könnte ... wäre besser ... Hände öffnen, zurückrollen ...jetzt beide nach vorn stoßen ... die Drehung ... das Bein über den Lotus schwingen ... den rechten Fuß setzen ... den Faustschlag abwehren ... und die Form am Ausgangspunkt schließen.
Georg übte gerade Den Tiger umarmen und in die Berge tragen, als Kommissar Martin Blank antriebslos um die Ecke bog. Seiner Miene war abzulesen, dass er keine Lust hatte, in diesem Kaff herumzurecherchieren. Was auch immer Kurze Zeit später würde er Sylvie gegenüber durchblicken lassen, dass sie sich mit ihrer Mordtheorie wahrscheinlich irrte, dass sie nervös war, dass sie Schuldgefühle hatte. Dass sie der Tod ihres Vaters bloß mitgenommen hatte. Ganz normal. Deswegen müsste Blank keine Obduktion anordnen, das sei ja auch ein Kostenfaktor. Wo der Alte . äh, ihr Vater - ohnehin in einigen Wochen hinübergewesen wäre, wenn er Freddy Schneider richtig verstanden hatte.
Geschmeidig brachte Georg seine missglückte Übung zu Ende und öffnete Blank schwungvoll das Gartentörchen. „Sind Sie wegen meinem Schwiegervater da? Wir erwarten Sie schon.“
“Was haben Sie da eben Merkwürdiges gemacht?“
„Tai Chi. Zur Entspannung. Sehr zu empfehlen.“
„Sie sahen aber nicht entspannt aus.“
Lachend begleitete Georg Blank zum Haus. „Man braucht Jahre, um eine Übung zu beherrschen ...“
„Jahre? Grundgütiger Das wäre nichts für mich ...“
"Liebes?", brüllte Georg die Treppe hoch. "Der Kommissar ist da ..."
Während sie warteten, erklärte Georg Blank eine weitere Übung. "... jedenfalls ist die schwierigste Figur das Diagonalfliegen, weil Sie da
den einen Fuß im Winkel von 135 Grad zum anderen aufsetzen müssen, sehen Sie, so ...", Georg machte es vor, "... da müssen Sie das kwa ordentlich weit öffnen ... Hände locker vor dem Dantien, das ist der Bauch unter dem
Bauchnabel", zur Iluustration strich Georg kurz über Blanks Unterbauch, " dann stehen Sie grade Richtung Norden, verlagern das Gewicht laaaangsam auf das linke Bein", Georg stützte sich an Blanks Schulter ab, "... stehen jetzt auf dem linken Bein, strecken das rechte nach
Südosten ..."
"Lassen Sie ihn, das hat gar keinen Sinn." Sylvie war die Treppe heruntergekommen und reichte Blank die Hand. "Er behauptet, es sei entspannend, dabei sieht es bei ihm aus wie Krampfkarate ... aber ich misch mich da nicht ein."
"Du mischst dich immer ein, Liebes. Du stehst auf und mischst dich ein. Das ist der rote Faden in meinem Leben."
Er lächelte Blank händereibend an. "Und jetzt? Ein Käffchen?"

die nicht vergessen.

ein solcher glücksgriff für die krimiblogs. >>>einfach brillant!

*wiegt mit dem kopf

könnte sein, dass georg auf s. 21 das buch zuschlägt. da steht:

"Oh Gott, oh Gott, warum hast du uns mit dem Genitiv gestraft?" und zwar wegen dieser Formulierung: Bezüglich des Zeitpunkts des Eintritts des Todes ..."

**liest weiter

So als sprotze dort eine Kaffeemaschine ihr letztes Wasser in den Filter ...

Georg wird zufrieden sein, wenn er auf die schönen Konjunktive trifft ...

Könnte sein, dass es für Henny ein bisschen zu viel Fußball ist ... ach ... *winkt ab ... aber sie wird das Gesamte schon nicht aus den Augen verlieren ...

... ist glaube ich auch was für Fußballhasser ...

*liest Menschenfreunde

Goldene Rezensionskarte!

Ich habs!

DPRs Buch. Der "besten Bloggerin" gewidmet.

*hebt fett hervor

(Wahrscheinlich will er gleich wieder nix davon wissen, dass er´s geschrieben hat.)

Aber, Hauptsache: Es liest sich gut. Warum Frauen reiten gehen, schätzt er, glaube ich, falsch ein, aber das tun alle Männer. Die interpretieren da - vor, zurück - furchtbar viel rein.

(Er hat wahrscheinlich noch nie auf einem drauf gesessen.)

Dennoch: gut.

*wischt sich den Schweiß aus der Stirn
**hat immer Angst vor den Büchern von Freunden

So ne Art Molly Bloom am Anfang. Und klar, Sex am Anfang.

*liest

DAS klappt super.

Der goldene Fasan steht auf dem linken Bein, der goldene Fasan steht auf dem rechten Bein, dann linker Rückwärtsschritt und den Affen vertreiben.

Diese drei Figuren beherrsche ich sofort, ohne dass sie mir einer erklären muss.

Aber "Stehende Peitsche in der Diagonalen"

gefällt mir. Oder die Mähne des Wildpferds teilen.

Nicht schön erklärt: Den Tiger umarmen und in die Berge tragen

Die rechte Hand heben
zurückrollen und ziehen
Hände kreuzen und drücken
Wie soll das gehen, nach meiner Rechnung ist jetzt meine rechte Hand gehoben, zurückgerollt (?) und gezogen, also auf Schulterhöhe - wie soll ich die jetzt mit der anderen kreuzen?!
Hände öffnen und zurückrollen
Mit beiden Händen stoßen
(Okay. Aber w o h i n?)

*umarmt den Tiger und trägt ihn in die Berge

Vielleicht schaffe ich den Rest allein. Kurzgeschichten von Alice Munro

Alice Munros Geschichten sind unzweifelhaft, einfach, ergreifend. Eine von ihnen – es ist eine ältere, bereits 1982 erschienen – handelt von zwei Frauen im Altersheim in einer Kleinstadt in Kanada: Mrs. Cross und Mrs. Kidd. Sie kennen sich seit dem Kindergarten, das ist 80 Jahre her. In der Zwischenzeit haben sie ihre Leben gelebt, Kinder bekommen und ihre Männer verloren. Aber noch zählen sie zur A-Klasse im Altersheim: Zwar können sie nicht mehr laufen, aber immerhin noch Rollstuhl fahren, was sie in die Pole-Position gegenüber den anderen Heimbewohnern bringt.

Mrs. Cross und Mrs. Kidd besuchen Freunde und Familie in anderen Stockwerken und spielen mit ihnen Scrabble. Eines Tages gibt es einen Neuzugang, einen 59-jährigen Mann, wahrscheinlich Journalist, so genau weiß man das nicht. Aber interessant. Er hatte einen schweren Schlaganfall – „so jung!“ – und ist halbseitig gelähmt. Noch ist er entsetzt über seinen eigenen Zustand und fängt dauernd zu weinen an. Er kann kaum mehr sprechen und nicht mehr schreiben.

Mrs Cross nimmt sich seiner an. Sie führt Unterhaltungen mit ihm – eine Herausforderung – und entwickelt ein Ja-und-Nein-Frage-und Antwortspiel, das leidlich funktioniert.
Jack hat Liebeskummer, meint sie aus seinem Gestammle herauszufinden. Jetzt ist nur die Frage, mit wem?

„Also Sie haben nie geheiratet? Nie?“
Nie.
„Hatten Sie eine Freundin?“
Ja.
„Wirklich? Wirklich? Ist das schon lang her? Vor langer Zeit oder erst kürzlich?“
Ja.
„Vor langer Zeit oder kürzlich. Sowohl als auch. Vor langer Zeit und kürzlich. Verschiedene Freundinnen. Dieselbe? Dieselbe.“

Es klappt also ganz gut mit der Kommunikation zwischen den beiden und eines Tages nimmt Mrs Cross Jack zum Scrabble mit. Es wird ein Desaster. Jack, mit seiner Unfähigkeit konfrontiert, bekommt einen Wutanfall und fegt zum Entsetzen der Damen das Spiel vom Tisch. Er wird hastig von einer Schwester in seinem Rollstuhl weggebracht, aber Mrs. Cross und Mrs Kidd finden nicht ins Spiel zurück.
Sie beschließen, auf ihre Zimmer zurückzukehren. Jetzt ist aber nur noch ein Rollstuhl da, im anderen saß Jack. Mutig machen sie sich auf den Weg. Mrs. Kidd schiebt Mrs Cross, aber die Kräfte sind nicht unendlich. Sie gerät außer Atem und nachdem Mrs. Kidd Mrs Cross eine Rampe hochgewuchtet hat, geht nichts mehr vor und zurück.
Dabei ist das Zimmer von Mrs. Cross nur noch drei Türen entfernt.
„“Vielleicht schaffe ich den Rest allein“, überlegt Mrs. Cross, der die Kurzatmigkeit von Mrs. Kidd nicht verborgen geblieben ist.
Die Idee ist illusorisch, aber aber Mrs Kidd hat eine Idee.

(Und hier ist das Ende dieser wunderbaren Geschichte um zwei Fünfundachtzigjährige in einem kanadischen Altersheim)

„Ich werde jetzt Folgendes tun“, erklärte Mrs Kidd mit Nachdruck, machte eine Pause, um ihre Atemnot zu verbergen, „ich gebe dir einen Stoß, Ich kann dir einen Stoß geben, der dich vor deine Zimmertür bringt.“
„Wirklich?“, fragte Mrs. Cross zweifelnd.
„Sicher. Dann kannst du selbst ins Zimmer fahren und dich aufs Bett setzen. Lass dir Zeit, um dich richtig hinzulegen. Dann klingelst du nach dem Mädchen und sagst ihr, so soll mir den Rollstuhl zurückbringen.“
„Werde ich auch nirgends anstoßen?“
„Du wirst schon sehen.“
Damit versetzte Mrs Kidd dem Rollstuhl einen genau berechneten, wohldosierten Stoß. Er rollte sanft vorwärts und blieb exakt an der richtigen Stelle vor der Zimmertür stehen, wie sie es vorausgesagt hatte. Mrs Cross hob für die kurze Fahrt schnell Beine und Hände und ließ sie jetzt wieder sinken. Mit einem zufriedenen, anerkennenden Nicken wendete sie den Rollstuhl und glitt sicher in ihr Zimmer.
Kaum war Mrs Cross verschwunden, sank Mrs Kidd zu Boden, lehnte sich an die Wand und streckte die Beine vorsichtig auf dem kühlen Linoleum aus. Sie betete darum, dass niemand vorbeikam, der Lärm schlug, bis sie wieder genug Kraft hatte, um sich auf den Rückweg zu machen.

Alice Munro, Die Jupitermonde, hier: Mrs. Cross und Mrs. Kidd, Berliner Taschenbuch Verlag

Über Alice Munro >>>

Schönes Interview mit Alice Munro in der Zeit >>>

Wenn ihr mal das Gefühl habt, ein Tag zerrinnt euch unter den Fingern und ihr habt noch nichts von ihm gehabt: Lest eine Geschichte von Alice Munro. Dann war es bestimmt kein verlorener Tag.

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