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Samstag, 8. August 2009

Wenn Männer zu viel schreiben (1): Paul Valéry, Herr Teste

(Brief von Frau Emilie Teste an einen gemeinsamen Freund)

Werter Herr und Freund!
Empfangen Sie meinen Dank für Ihre Sendung und für den Brief, den Sie Herrn Teste geschrieben haben. Ich glaube, die Ananas und die Konfitüren haben nicht missfallen; ich bin sicher, dass die Zigarren Anklang fanden. Was den Brief anlangt, so würde ich lügen, wenn ich Ihnen darüber das mindeste sagte. Ich habe ihn meinem Manne vorgelesen, und ich habe ihn kaum verstanden. Doch gestehe ich Ihnen, dass ich daran ein gewisses Vergnügen hatte. Die abstrakten oder für mich hohen Dinge anzuhören, langweilt mich nicht; es bezaubert mich fast wie Musik. Es gibt einen schönen Teil der Seele, der genießen kann, ohne zu verstehen, und der ist bei mir groß.
(…)
Unser Leben ist immer so, wie Sie es kennen: das meine nichtig und nützlich, das seine ganz Gewohnheiten und Versunkenheit. Nicht dass er nicht erwachte und, wann er will, nicht erschreckend lebendig wieder auftauchte. Ich habe ihn gern so. Er ist plötzlich groß und furchtbar. Das Triebwerk seiner eintönigen Handlungen zerspringt; sein Gesicht funkelt, er sagt Dinge, die ich recht oft nur halb begreife, aber nicht mehr aus meinem Gedächtnis schwinden. Aber ich will Ihnen nichts verheimlichen, oder fast nichts: Es kommt vor, dass er sehr streng ist. Ich glaube nicht, dass irgendein Mensch es so sein kann wie er. Er knickt einem den Geist mit einem einzigen Wort, und ich fühle mich wie eine missratene Vase, welche der Töpfer zu den Scherben wirft.

aus: Paul Valéry, Herr Teste, Suhrkamp, Frankfurt 1974

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