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Das Schlimmste an Suse war ihre Wohnung. Sie hätte ein Fremdenzimmer in einer kleinbürgerlichen Pension im Sauerland sein können. Peinlich aufgeräumt, geraffte Stores, Nippes auf den Buchregalen: Kristallpferde, Porzellanfiguren, Vasen. Nicht eine einzige Sache in dieser Wohnung, die er sich woanders als auf dem Müll hätte vorstellen können. (Außer ihrer Matratze, die war wirklich gut, besser als seine). Suse hatte überhaupt keinen Geschmack. Sie stoppelte zusammen, was sie in Möbelhäusern sah. Das Ganze hatte noch nicht mal Ikeaniveau, sie lief durch Baumärkte und klaubte sich Einrichtungsgegenstände zusammen.
Kochen konnte sie auch nicht, ihr Essen schmeckte so, wie ihre Wohnung aussah. Sie packte Grünkohl mit Wiener Würstchen zusammen oder italienisches Pesto mit Reis, weil nichts anderes da war. Er brachte diese Essen mit derselben qualvollen Langsamkeit hinter sich wie den Liebesakt – zumindest vom letzteren profitierte Suse, dachte er. Vielleicht hing sie deswegen an ihm, dass er im Bett so langsam war, sie bemerkte ja nicht, dass er vor Langweile über ihr beinahe zusammenbrach. Er musste Gott weiß was für Phantasien vor sein inneres Auge hinklotzen, um bei ihr zum Höhepunkt zu kommen.
Kochen konnte sie auch nicht, ihr Essen schmeckte so, wie ihre Wohnung aussah. Sie packte Grünkohl mit Wiener Würstchen zusammen oder italienisches Pesto mit Reis, weil nichts anderes da war. Er brachte diese Essen mit derselben qualvollen Langsamkeit hinter sich wie den Liebesakt – zumindest vom letzteren profitierte Suse, dachte er. Vielleicht hing sie deswegen an ihm, dass er im Bett so langsam war, sie bemerkte ja nicht, dass er vor Langweile über ihr beinahe zusammenbrach. Er musste Gott weiß was für Phantasien vor sein inneres Auge hinklotzen, um bei ihr zum Höhepunkt zu kommen.
Anobella - 18. Jan, 13:18
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