Blogofficer Anobella

Der Unterschied ist, dass ich weiß, wie man einen Fernseher bedient, wenn ich einen im Hotelzimmer finde. Und die Aufmerksamkeit ist in besonderer Weise geschärft, wenn man selten Fernsehen guckt. Und dann sieht man auf einen Blick, dass man dies kein zweites Mal ansehen muss, weil es Dich in eine Deine Träume verfolgen wird. Beispie: Die Inneneinrichtungsserien. Die grauenhaften Farben, die Sperrholzkonstruktionen, fast möchte man sagen, vorher war es besser. Vorher wohnten die Leute drin, hinterher hat man die Innenarchitektin vom Sender mit Borderline-Symptomatik und die Moderatorin (die gerade zwischenbeschäftigt werden muss) im Zimmer wie Banquos Geist. Aber in der Formulierung taucht natürlich auch das Echte und Authentische auf: "Ich möchte weinen ... aber ich kann nicht." heißt auch: ich möchte dem Sender den Gefallen tun, Emotionen zu zeigen, wie eine große Schauspielerin, aber ich kann nicht: Erstens, ich kann es nicht, auch in diesem Zimmer werde ich die graue Maus sein, wir werden keinen besseren Sex haben, ich kann auch das hier nicht sauberhalten. Zweitens: Der Schick bringt die Starre mit sich – die Entlastungsdepression kommt später.