Blogofficer Anobella

Das, liebe Annobella, kann man so nicht beantworten.

Manche wollen nur einen schönen Körper, manche wollen einen gleichberechtigten Partner, wieder andere wollen dominiert werden...

Das ließe sich beliebig fortsetzen. Da müsstest du zumindest den Charakter deines Helden ein wenig beschreiben - und selbst dann wird die Antwort nicht einfach zu finden sein.

da sieht man, wie daneben ich bin - dieses post ist natürlich eine antwort auf dieters kommentar hier:
https://anobella.twoday.net/stories/2049919/

*divide overflow

Nach ganz langem Überlegen fällt mir nun auch noch dazu jemand ein: Marie Bäumer!
(Oder, als Alternative, etwas weniger bekannt: Paprika Steen.)

Wobei ich glaube, dass der Mann um 40 (ein paar Jahre hab ich ja da noch hin) keine gleichaltrigen Frauen anhimmelt. Dazu sind die bitteren Erkenntnisse des eigenen körperlichen Verfalls und der gleichen Beobachtungen am andern Geschlecht noch zu frisch. Er ist da geradezu auf dem Weg in die Phase, wo wieder jüngere Frauen attraktiv werden, auch weil sie ihm in seinem Umfeld einen gewissen Status des Begehrtwerdens und damit des Ansehens unter gleichaltrigen Männern verschafft.
So sehe ich es zumindest täglich an Kollegen in diesem Alter, die plötzlich, nach langjähriger Pause wieder anfangen heftigst mit Studentinnen der unteren Semester zu flirten, geradeso, als ob bei ihnen der erste Kontakt mit Orangenhaut die Alarmglocken hat schrillen lassen.

auf mich reagieren immer männer in meinem alter und das ist gut so (gleiche sozialisation - man kann sich in den armen liegen und die gleichen traumata bearbeiten: schlaghosen, blockabsatzschuhe, helmut schmidt). ich reagiere AUCH nur auf männer in meinem alter - weder interessiert mich signifikant älter noch signifikant jünger.

und den lieben leichhardt auch nicht.

das problem bleibt vorerst ungelöst.
vielleicht fällt dprchen was ein, wenn er an der stelle ist.
:)

helmut schmidt und seine lausige innenpolitik dafür verantwortlich, dass der herbst 77 grotesk eskalierte, ich in meiner WG eine fünfuhrmorgensGSG-9-maschinengewehr-hausdurchsuchung hatte, bei der die BEAMTEN meine 20 teesorten auf einen haufen schütteten, sodass ich seitdem nur noch eine, nämlich earl grey, trinke, dass meine tagebücher seitdem in den verließen des BKA vor sich hinschmimmeln, ich bei denen eine verfassungsschutz akte habe und in stuttgart eine nacht im gefängnis gesessen habe.

und der unterschied zwischen helmut schmidt und gerhard schröder wird für mich immer DER sein, dass der eine ein konservativer eskalationskanzler war und der andere das gegenteil.

daran werde ich noch auf dem sterbebett denken.

*erinnert euch an schmidt!

deswegen will ich tendenziell nur was mit männern meiner generation haben, die wissen, dass der konflikt mit der raf am ende der eskalationsskala stand und nicht am anfang oder mittendrin.

aber man sollte immer aufpassen, dass man nicht zu staatstragend über die herrschaften redet, sonst läuft man kurzfristig gefahr, ihre selbstprojektion zu übernehmen (und es gibt genug schröder-und-fischer-satiren auf der alten anobella) und langfristig, mogadischu mit spielflugzeug und spielterroristen und spiel-gsg-9 nachzustellen - wie die amerikaner das gern mit ihrem nord-und-südstaatenkriegen machen.
oder in waterloo in belgien, da laufen für die touristen lauter kleine armeen rum, die den historischen augenblick zum leben wiedererwecken wollen.

und in meinem beitrag sprach ich von lausiger innenpolitik und nicht tschetschenien, russland und taiwan. aber auch da kann man ja wohl nicht behaupten, dass die schröder-adminstration diese konflikte eskaliert habe.

*pocht auf die ironische und kritische distanz des volkes zu seinen politikern

ich freue mich schon auf den Augenblick, in dem ich irgendjemandem erklären muss, dass Helle Kohl NICHT der nette, gemütliche GeschichtenGeschichtsonkel vom Rhein war und mehr getan hat, als in einer Strickjacke mit Gorbi herumzulaufen. Dass seine Amtsperiode eine einzige, großartige Stagnation war, in der das Biedermeier wieder in Deutschland Einzug hielt. *reibt sich in stiller Vorfreude die Hände*

ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass du, 10 jahre jünger, bei der RAF dabei gewesen wärst - - in vorderster linie.

*wahrte die distanz zur RAF, obwohl sie im gleichen HAUS mit ihr wohnte und deswegen gleich mit abgeräumt wurde bei den herbst77-hausdurchsuchungen
**trinkt seitdem nur noch EINE sorte tee
***traumatisiert

aber man kann die geschichte hier und bei christoph hein nachlesen

https://www.titel-forum.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=3293


bzw >>>hier in blackbox nachgucken

https://www0.rhein-zeitung.de/on/02/11/15/magazin/news/tv-blackbox.html

*wurde nicht von den terroristen in ihrem haus erschossen
**fand die bka-observierungssleute vor dem haus immer spannend
***fotografierte zurück

aber ich bin zu fünfzigprozentiger heppenheimerseite arbeiterklasse - das waren die kommunisten. die opernsänger und theaterschauspieler kamen aus frankfurt - andere hälfte.

und ich hatte es nicht mit der ersten, sondern der dritten generation der RAF-leute zu tun. und nicht die haben mir meine wohnung zerschmissen, sondern der staat (aka helmut schmidt).

*bravo, anobella!

es ging ja eigentlich um männer.

elsa wäre also der militante teil der frauenbewegung zuzurechnen gewesen, während ich zu dem militanten teil der anti-akw-bewegung gehörte.

aber es ist auch nicht wirklich wichtig.

die schmidt-administration war furchtbar und das findet die schmidt-administration sogar selbst. der herbst 77 ein horror, wens interessiert, kann die filme gucken. mitten in diesem horror war ich siebzehn, urban und in der elften klasse. ich klopfe mir heute noch auf die schulter, dass ich trotz lebens in einer sponti-wg brav und pflichtbewusst jeden morgen zur schule gedackelt bin und das abi gemacht habe.

wahn-sinn.

wenn man sich aber mal dokus aus dieser zeit anschaut, sieht man flächendeckend traumatisierte protagonisten, die entschuldigungen dafür suchen, dass der karren so dermaßen gegen die wand gefahren worden war. von politikern muss man de-eskalation erwarten können, das gehört zu ihrem job.

das meine ich wiederum ernst.

*lacht