Blogofficer Anobella

Anobella (Beine auf dem Schreibtisch, lackiert sich die Fußnägel lila; in der Tastatur des Hinterneteigenen Laptops die Überreste eines Zwiebelkuchens; quer durch die Redaktion spannt sich eine Wäscheleine mit Strumpfhosen und klatschnass aufgehangenen Polyester-Hosenanzügen; hat den Telefonhörer zwischen Schulter und Kiefernknochen geklemmt, schreit): "...und dieser süße Bubi, Elsa, guckt dann zu mir rüber und ich denk Mensch der guckt ja zu mir rüber Mensch und was hab ich eigentlich an einen erotischen Minirock du kennst ihn den hab ich damals in diesem süßen Prager Geschäft gekauft und dann denk ich Mensch wenn der jetzt rüberkommt und da kommt er rüber und ich tu natürlich so als wär mir das alles egal und ..."

Chef Walter (in einer Ecke der Redaktion, neben sich den sehr finster dreinblickenden dpr): Es mag Ihnen, lieber dpr, wie eine personalpolitisch verfehlte Entscheidung vorkommen, aber glauben Sie mir: langfristig wird sich die Einstellung von Frau Anobella für die Credibility unseres Unternehmens in Adelskreisen bezahlt machen und damit auch positiv auf ihre kriminellen Tätigkeiten ausstrahlen."

dpr (dreht sich schweigend weg, schlendert an der Vitrine mit den Ausstellungsstücken "Tausend Jahre Terrorismus" vorbei, fasst einen Molotow-Cocktail ins Auge, den Rudi Dutschke selbst gebastelt hat)