Blogofficer Anobella

Anobella (lässt sich von Raphael zeichnen; Akt; auf dprs Schreibtisch hingegossen, den sie zuvor mit einer energischen Armbewegung freigeräumt hat; sie trägt nur ein goldenes Krönchen und einen Telefonhörer, in den sie ungeduldig hineinschreit): Jaaaa, Majestät, keine Sorge. Als Karneva...äh...Kurprinzessin von Wiesbaden habe ich selbstverständlich das Recht, ihnen Rheinland-Pfalz zu übereignen. Laut dem Edikt von Gau-Bickelheim aus dem Jahr 1589... (gähnt und räkelt sich)
dpr (sitzt in einer Ecke in einem bequemen Sessel; er hat sich freiwillig eine Augenbinde anlegen lassen, seine Ohren werden von Ohropax geschützt; drei ukrainische Zwangspraktikantinnen versorgen ihn mit Nahrung und beatmen ihn abwechselnd künstlich. Dpr denkt große Dinge. Er muss einen Winzerkrimi lektorieren. Grübelt:) Mein Gott, es gibt in diesem Krimi nur einmal Geschlechtsverkehr und das auch nur angedeutet. Wie sehr aber lebt doch gerade der Winzerkrimi vom Eros! Bacchantische Orgien des Nachts in den Weinkellern! Nackte Körper kopulieren in Riesling, umkränzte Jungfrauen schweben umher, Herr Smarf hat ein Deutschlandfähnchen am Glied befestigt und muss sich ständig fragen lassen, warum das Ding auf Halbmast hängt. Da gellt ein Schrei durch die Nacht...) (das Denken wird schwächer und schwächer und hört schließlich ganz auf. Dpr ist eingeschlafen).
Anobella: Selbstverständlich, Majestät, ein Autogramm von dpr gibts obendrauf. Nehmen Sie nun die Pfalz oder nicht?
Meister Raphael (hat soeben wieder ein Fettpölsterchen akkurat wiedergegeben und seufzt zufrieden): Aaaaaah.