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Tur mir leid,
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Anobella - 19. Mai, 10:56
Und?
Immer nur woanders kommentieren geht aber gar nicht....
Giorgione - 19. Mai, 10:49

neologs grafik

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Zur Feier des Tages fuhr Edmund bei Ikea vorbei und kaufte neue Gartenmöbel.

Er hatte sich vorgenommen, es sich dieses Jahr mit Miriam draußen gemütlich zu machen. Seit Jahren redeten sie davon, dass man den Garten zu einer kleinen mediterranen Oase herrichten könnte. Schwer bepackt mit Polstern, Kissen, Pflanzentöpfen, Laternen und einem Grill bog er um die Hausecke und prallte gegen seinen Vater, der mit finsterem Gesicht auf der Terrasse stand.
„Vater!“, rief er überrascht. „Wie war Polen?“
„Wie war Deutschland?“
Schlechte Stimmung, oh je.
Edmund wurde über ein Kissen hinweg von seiner Mutter umarmt und hatte einen Moment Mühe, sich aus ihrer Umklammerung zu befreien. Er setzte die Sachen auf dem Boden ab.
„Hast du kein Vertrauen zu uns, Edmund?“, fragte sie anklagend. „Ist dieser Arnold aufgetaucht? Sollen wir dir einen Anwalt besorgen?“
„Ein Anwalt wäre ein Schuldeingeständnis!“, blaffte sein Vater.
Er konnte es sich denken, woher sie es hatten, trotzdem fragte er: „Woher wisst ihr alles?“
„Miriam hat es uns erzählt! Wir haben ihr doch ein Kaffeeservice aus Polen mitgebracht, es kostet drüben nur die Hälfte.“
Edmund hatte keine Ahnung.
>>>Bunzlauer Geschirr. Sehr hübsche Keramik.“ Sie drückte ihm zwei Becher in die Hand. „Hier, die sind für dich. Miriam hat das Service gestern abgeholt und uns alles erzählt.“
Er hatte Miriam seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Er war auf einer Dienstreise in Köln gewesen, sie war unterwegs im Schwäbischen.
„Sie dachte, wir wüssten es.“
Edmund nickte. Er machte Miriam keinen Vorwurf. Wenn man des Mordes verdächtigt wurde und unschuldig war, war es das natürlichste von der Welt, der Familie davon zu erzählen und sich gemeinsam mit ihr darüber auszutauschen. Klar, dass sie das vorausgesetzt hatte. Nur wenn man schuldig war, versuchte man, die Familie und die Freunde rauszuhalten. Die Sache nicht zur Sprache zu bringen.
Anfängerfehler, dachte Edmund. Im Grunde müsste ich rumrennen und mit Hinz und Kunz die Sache durchdiskutieren.
Er schloss die Wohungstür auf und sein Vater drängelte sich raumgreifend an ihm vorbei. Er nahm das ganze Sofa in Anspruch, während seine Mutter mit einem abgewetzten Sessel vorlieb nahm.
„Wollt ihr etwas trinken? Tee, Kaffee?“
„Hast du Whisky da?“, fragte sein Vater barsch.
„Sicher, Papa. Für dich einen Tee, Mama?“
„Bitte, Edmund.“
Sie trank nie Alkohol, dachte er lächelnd. Gut so.
„Mit Rum, wenn du hast.“
Seufzend bereitete er die Getränke vor und erzählte seinen Eltern die Geschichte aus seiner Sicht. Und dass er sie mit dem ganzen Quatsch nicht habe belasten wollen, schloss er.
„Edmund, du belastest uns doch nicht!“, rief seine Mutter und goss kräftiger Rum in ihren Tee als von Edmund vorgesehen.
„Mich schon!“, fauchte sein Vater.
„Jedenfalls habe ich damit nichts zu tun“, erklärte Edmund.
„Natürlich hast du mit der Sache nichts zu tun, Edmund. Wir haben dich nicht dazu erzogen, Menschen umzubringen!“
„Natürlich nicht“, murmelte Edmund. „Eben.“
Voller Tatendurst wollten seine Eltern jetzt aktiv werden. Hatten Beziehungen hier und Kontakte da. Wollten sie alle nutzen.
„Deine Schwester sagt, du hättest Probleme auf der Arbeit?“
Die jetzt auch noch. Sollte sie doch alle der Teufel holen!
Edmund nickte. „Das war vor Weihnachten. Schnee von gestern, alles erledigt. Eine Praktikantin hat versucht, mich in der Abteilung auszutricksen. Die kennen ja nichts heutzutage.“ Er lachte auf. „Jetzt arbeitet sie in der Poststelle.“
Seine Mutter lachte auch auf. Sie liebte es, wenn einer eine reinbekam.
„Um es kurz zu machen, Edmund“, sein Vater schnickte sich einen Fussel von der Hose, „es geht nicht an, dass unser Name durch diese Sache in den Schmutz gezogen wird.“
Sein Vater stellte sich die Verhältnisse in einem Rechtsstaat zu einfach vor, stellte Edmund fest, aber er redete schon weiter.
„Von der Kripo haben wir nichts zu erwarten. Sie machen nur ihre Arbeit. Geschenkt. Der Dreh- und Angelpunkt, mein Junge, ist, dass es keine Leiche gibt.“
Das sah Edmund genauso. Er nickte seinem Vater zu.
„Du vermutest, dass dieser Arnold auf den Seychellen eine Badeurlaub verbringt? Oder irgendwo sonst?“
Wieder nickte Edmund.
„Und dass er dir eins auswischen will, weil du klüger bist als er?“
So hatte Edmund es nicht gesagt.
Lachend fiel ihm seine Mutter in den Arm. Der Rum war ein bisschen viel für sie.
„Dann werden wir eine dieser Organisationen, die versuchen, Vermisste zu finden, beauftragen“, sein Vater faltete die Hände vor seine Knie, „den Herrn aufzutreiben und ihn hierher zu schleifen. Vor die Presse zu treten und alles zu dementieren. Und dann eskortieren wir ihn an seinen Urlaubsort zurück.“
Edmund sah ihn mit großen Augen an. „Was?“
„Wenn alle Stricke reißen, engagieren wir einen Privatdetektiv“, elaborierte sein Vater die Idee. „So weit kommt es noch, dass einer unsere Familie schlecht macht!“
Lebhaft pflichtete seine Mutter ihm bei und machte Anstalten, Edmund zu umarmen. Hastig fiel er im Sessel zurück.
„Ich weiß nicht, ob es klug ist, so einen Wind um die Sache zu machen, Papa.“ Er wiegte mit dem Kopf.
„Den Wind machen doch nicht wir! Muss man sich alles gefallen lassen? Nein! Selbst wenn wir diesen Idiot nicht auftreiben, wird es doch auf die Presse und die Kripo authentisch wirken, dass wir den Vermissten suchen lassen. Der ganze Dreck stand ja schon in der Rundschau, Edmund.“
Er überlegte. Im Grunde kein schlechter Gedanke. Sein Vater hatte recht. Aber würde es auch plausibel wirken, dass ein Unschuldiger Geld für einen Privatdetektiv ausgab, um einen Vermissten zu finden?
Er würde sich den Vorschlag in Ruhe durch den Kopf gehen lassen müssen. Eine Vermisstenorganisation, okay, vielleicht. Aber ein Detektiv?
Zu überdimensioniert wahrscheinlich, dachte er.
Smarf (Gast) - 16. Mär, 09:31

Zu Ikea fahren, was kaufen und es sich gemütlich machen?

* knallt mit dem Kopf auf die Tischplatte
* nichts könnte die Innenwelt von Edmund prägnanter beschreiben als d a s .

Anobella - 16. Mär, 10:04

notiert "knallt mit dem Kopf auf die Tischplatte"


Giorgione - 16. Mär, 10:58

Überdimensioniert?

Da kenne ich das schöne Wort "hypertroph".

Aber ansonsten scheint dein Krimi immer mal wieder Richtung Serientäter zuzulaufen. Der arme Edmund. So ein Mord zieht doch einiges nach sich.

Anobella - 16. Mär, 11:09

wenn ich h y p e r t r o p h

schreibe, kommt dpr wieder mit "ich glaube, es hackt."

*leben ein balanceakt!
Giorgione - 16. Mär, 11:31

Ja. Immer.

Und dein Leben ein Balanceakt zwischen mir und dpr. Da hast du kein leichtes Schicksal.
dpr (Gast) - 16. Mär, 13:40

Hypertroph

find ich schön. Passt zu Georg, dem Serientäter. Auch wenn er in deinem Roman Edmund heißt.

bye
dpr
Giorgione - 16. Mär, 15:02

Also dieser Vergleich,

also, ich meine, also nee, also wirklich. Sooo dämlich hätte ich mich wirklich nicht angestellt. Wie Edmund.

Anobella, sag du doch mal was dazu.
Smarf - 16. Mär, 21:42

Georg! Vorsicht! Minenfeld! Balanceakt!

Anobella hat mal geschrieben, das Edmund viel von der Autorin hat.
* konnte sich gerade noch aus dem Kugelhagel retten
Giorgione - 17. Mär, 00:32

Minenfeld?

Hat mich noch nie geschreck...

* zersplittert in tausend Teile
Anobella - 17. Mär, 13:16

wartet nur alle ab, euch zeige ich´s noch!

*droht mit der faust

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