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Die ganze 13. Begriff PlattformWAHRSCHEINLICH falsch verwendet.

13

Die nächsten Wochen lief es ganz okay mit Axel. Sie vertrugen sich jetzt besser, nachdem sie sich persönlich kennengelernt hatten. Gitti gegenüber äußerte Edmund sich positiv: Entgegen seiner ursprünglichen Einschätzung sei Axel ein sympathischer Mann und es mache viel aus, wenn man sich mal getroffen habe. Wie stünde es da eigentlich mit ihr, Gitti? Wenn sie mal in der Gegend sei? Ob sie sich mal treffen wollten? Ein Stopover in Frankfurt? Er würde sich freuen, sie zum Essen einzuladen und ihr die Stadt zu zeigen! Und falls es sie in nächster Zeit nicht in seine Gegend verschlage: Er plane eine Reise nach Berlin, noch dieses Jahr. Vielleicht ergäbe sich eine Möglichkeit für ein Treffen?
Gittis Reaktion war sehr ermutigend. Die ergäbe sich allerdings: Frankfurt stünde zwar nicht direkt auf ihrer Agenda, aber das könne sich jederzeit ändern. Gitti reise gern und besuche regelmäßig Ausstellungen. Die Werkschauen im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt seien für die ganze Republik richtungsweisend. Flugs klickte Edmund ins Netz und brillierte mit abgelesenen Kenntnissen über die aktuelle Ausstellung in dem Museum.
Später rief er Udo an und erzählte ihm, wie fabelhaft einfach es sei, im Netz mit Frauen zu flirten. Noch während man mit ihnen maile, könne man auf dem Bildschirm ein weiteres Fenster öffnen und ihnen den Namen eines Cafés vor ihrer Haustür nennen. Udo hielt ihm daraufhin einen zwanzigminütigen Vortrag, dass Edmund das alles nur ihm zu verdanken habe und wie er sich jahrelang gegen das Netz gesperrt habe.
„Geschenkt!“, rief Edmund. „Ich danke dir ausdrücklich, teurer Freund!“
An der Netzfront blieb es ruhig. Auch Axel bescheinigte Edmund, wie klug und vertrauenerweckend und unterhaltsam er sei. Das schmeichelte ihm natürlich, schaffte Vertrauen, lullte ein. Eine Zeit lang kommentierten sich beide in der liebenswürdigsten Weise, ergänzten einander durch weiterführende Links und vernetzten sich mit anderen Netzkoryphäen, die sie im World Wide Web entdecken.
Bis die Sache mit der Werbung kam. Axel hatte plötzlich den Einfall, mit dem Blog Geld verdienen und Sponsoren finden zu wollen. Dafür gäbe es im Netz die üblichen Verdächtigen: Suchmaschinen, Auktionshäuser, Onlinecasinos, T-Shirt-Hersteller, Buchversand, Antiquariate.
Gut und schön, mailte Edmund, aber ich kapiere nicht, wieso Werbung auf meinem Blog erscheinen soll. Wieso bewirbst du nicht deine eigene Seite?
Dein Blog ist besser eingeführt, schrieb Axel, es läuft gut, wir können damit Geld verdienen. Das war eine dezente Umschreibung dafür, dass sich keine Sau für Axels Blog interessierte und er auch mit exzessivem Linkspamming nicht weiter kam.
Aber ich will keine Werbung, erklärte Edmund geduldig, keine Flashs, keine Pop-Ups. Ich hasse das. Das macht mich im Netz rasend: die Werbung. Genau aus dem Grund habe ich das Online-Zeitungslesen wieder aufgegeben und bin zum guten alten Print zurückgekehrt. Dauernd blitzt und flasht mir etwas ins Gesicht. In aggressiven Neonfarben, mit billigsten Tricks, nur um Aufmerksamkeit zu erregen. Danke, nicht auf meinem Blog!
Deinblog, Deinblog!, antwortete Axel. Wir sind hier zu viert auf Deinemblog. Es ist ein Gemeinschaftsblog, falls dir das entgangen ist. Aber gut (Axel gab nach), es müsste auch über die Zugriffsstatistik zu machen sein. Wenn ein Beitrag mehr als 3000 Zugriffe im Jahr hat, werden die einzelnen Beiträge den Autoren vergütet. Dafür musst du allerdings ausdrucksfähigere Überschriften finden, wenn sie von den Suchmaschinen gefunden werden sollen.
Zugegeben, Edmunds Überschriften hatten wenig Aussagekraft. Aber er verfolgte auf seinem Blog spontan-assoziativen Schreibprozessen ohne Überschrift, und das sollte auch so bleiben.
Denk bei deinen Beiträgen daran, dass Sponsoren mitlesen, sie sollten nicht düpiert werden“, elaborierte Axel. Freiwillige Selbstkontrolle, you know.
Edmund rastete aus. Sponsoren lesen nicht mit! Weder jetzt noch in Zukunft! Mein Blog bleibt strikt nichtkommerziell, Axel.
Axel versuchte, ihn zu beruhigen. Reg dich nicht auf, vielleicht sollten wir uns noch mal treffen, um Einzelheiten zu besprechen.
Ich will keine Werbung!
Ich dachte, es hätte dir in Johannisberg gefallen.

In Johannisberg gefallen! Edmunds Kopf fiel zentnerschwer auf den Tisch. Was hatte das eine mit dem anderen zu tun? Er zerrte seinen Kalender herbei: Es war noch nicht mal eine Woche her, dass er Axel im Rheingau getroffen hattem jetzt plante der regelmäßige Arbeitsessen.
Natürlich hat es mir in Johannisberg gefallen, aber das Jahr neigt sich dem Ende zu! Ich habe so viel zu tun, das kannst dir nicht vorstellen. Ich muss bis zum 22. Dezember noch zwölf Leute in einem Praktikum unterbringen, und zwischen den Jahren fahre ich nach Berlin.
Treffer. Sofort hatte er Axel an der Strippe. „Du fährst nach Berlin? Triffst du Brigitte?“
„Die Idee ist mir bisher noch nicht gekommen ...“, ruderte Edmund, „aber jetzt ... wo du es erwähnst ... Berlin ... natürlich ... böte sich an ... auch wegen der Blogredaktion ... vielleicht lässt sie sich ja stärker in das Projekt einbinden ... danke für den Tipp!“
Am anderen Ende der Leitung herrschte beredtes Schweigen.
„Stell dich nicht so an, Axel, ich fahr nicht das erste Mal nach Berlin! Wenn sich ein Treffen mit Brigitte ergibt, gut. Wenn nicht, auch gut. Es wäre eine Unhöflichkeit von mir, nach Berlin zu fahren und mich nicht bei Gitti zu melden. Es ist alles ganz informell.“
Sofort ärgerte Edmund sich darüber, dass er informell gesagt hatte. Das musste Axel in Alarmbereitschaft versetzen. Informelles Treffen mit Gitti! Sack und Asche, dachte er, was redest du nur für einen Blödsinn.
„Wenn ihr eine Redaktionsbesprechung macht, wäre ich gern dabei.“
„Es ist keine Redaktionsbesprechung.“
Sack und Asche, dachte er, jetzt hast du´s ihm noch mal gesagt.
Ohne eine weitere Erwiderung hängte Axel auf.
Als Edmund wenig später auf sein Blog klickte, hatte Axel das Layout geändert. Statt dem hellgrauen flackerte ihm jetzt ein kobaltblauer Hintergrund entgegen, mit maisgelber Schrift. Einen Sponsor gab es auch: eine Plattform für einen Buchversand, deren Informations-Ei quer über den Bildschirm wanderte und sich nicht wegklicken ließ.
Wutschnaubend stellte Edmund das ursprüngliche Layout wieder her und warf den Sponsor vom Blog.
Fünf Minuten später war der Sponsor wieder da und das neue Layout auch. Edmund machte es wieder weg. Axel wieder hin. Edmund wieder weg. Axel wieder hin.
„Was soll das, Kollege?“ Diesmal hatte Edmund zum Telefonhörer gegriffen.
„Ich spiele nur herum.“
„Aber nicht auf meinem Blog.“
„Es ist unser Gemeinschaftsblog! Im Impressum sind wir beide als Administratoren aufgeführt.“
Edmund griff nach dem Whisky auf seinem Tisch. Daran sollte es nicht liegen, er würde ihn gleich runterschmeißen.
„Außerdem, wie soll ich das verstehen, dein Blog?“, bohrte Axel weiter. „Kann dieses Layout weiterentwickelt werden,ja oder nein? Wird es für alle Zeiten so bleiben, wie du es konzipiert hast? Selbst wenn das Netz schon bei Web 5.0 ist?“
„Es ist mein Blog und bleibt so, wie es ist“, knurrte Edmund. „Von Web 2.0 bis Web 10.0.“
Axel seufzte. „Das hätte ich natürlich wissen sollen, Edmund. Dann hätte ich eine eigene Plattform angelegt.“
„Ja, das wäre vielleicht besser gewesen.“
„Und jetzt?“
Nach einigem Hin und Her beschlossen sie, die rebellischen Autoren zu befrieden, denen das On and Off des Sponsorenlogos nicht entgangen war und die eine Umsatzbeteiligung an den Werbeeinnahmen forderten.
Es gibt keine Werbeeinnahmen, fauchte Edmund auf der Mailingliste, lasst es stecken!
Jetzt fanden diese Co-Autoren im Netz Edmund zu ruppig. Sebastian Rastach, ein anspruchsvoller Autor und Hoffnungsträger des Blogs, meldete sich. „Ich finde den Ton, den du auf der Mailingliste anschlägst, ziemlich unangenehm, Edmund. Bisher war deine Ruhe und Geduld der Grund, dass ich mitgemacht habe. Abgesehen davon häufen sich die Probleme mit Axel. Es ist kontraproduktiv, wenn ich einen Beitrag über Sartre veröffentliche und er zieht untendrunter in einem Kommentar darüber her.“
Edmund wusste nichts darüber und klickte ins Netz: „Lieber Sebastian“, hatte Axel drunter gepostet, „du hast das Geburtsdatum Sartres verwechselt, er wurde am 21. Juni 1905 geboren und nicht am 15. Juni.“
„Das kann man flexibel korrigieren“, mailte er Sebastian.
„Kann man, sicher. Aber Axel mault rum, statt zu korrigieren.“
„Ich habe es korrigiert.“
Einen Moment später. „Immer noch falsch. Sartre wurde nicht 1950 geboren,du hast einen Dreher drin.“
„Was macht eigentlich die Tomic-Sache, Herr Görtz?“
Edmund wirbelte herum. Er hatte die Chefin überhaupt nicht reinkommen hören. Wie eine Raubkatze hatte sie sich an ihn herangeschlichen und schaute ihm über die Schulter.
Hastig klickte er sein Blog weg, hängte Sebastian Rastach am Telefon kommentarlos ab und murmelte, er sei an Tomic dran.
„Geht`s ein bisschen genauer, Edmund?“
Leser (Gast) - 6. Jun, 17:04

"Später rief er Udo an und erzählte ihm, wie fabelhaft einfach es sei, im Netz mit Frauen zu flirten. Noch während man mit ihnen maile, könne man auf dem Bildschirm ein weiteres Fenster öffnen und ihnen den Namen eines Cafés vor ihrer Haustür nennen." War das nicht schon mal im Lesesaal? Aber nein, ich suche nicht. "Wech" sagt das verzerrte Wort. Na denn.

Anobella - 6. Jun, 17:17

nee, aber teil 1 dieses kapitels stand schon mal hier. das erste drittel.

*dankt

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