"Was dann vielleicht ein bißchen unokay ist, wenns dann hin und wieder – selten zwar, doch aber dann schon –, zu nieseln anfängt oder zu schütten und wenn dann der Monsun einsetzt (was durchaus selten vorkam oder häufiger oder mitunter oft mit der Tendenz zu immer), und die Straßen verwandeln sich in Schlammwasserkanäle, und ich wate mit der Brust durch die Fluten, und wenn dann die Gullideckel hochgehen, weil das Wasser sie von unten aus der Kanalisation drückt, und man läuft durch die Brackwasserstraßen, undurchdringlich verdreckt und undurchschaubar das Wasser, und man bemerkt eben nicht den Gullideckel, der nicht mehr da ist, und tritt ins Nichts sprich versinkt im Dreckswasser – und so eine Stadt hat ja schon einen ganz schönen Dreck zu bieten, das muß man sagen, und man sinkt also und sinkt und überall nur braunes Dreckswasser voll von Rückständen und Gegenständen der unterschiedlichsten Art, wobei das dann auch leblos gewordene Lebewesen sein können, von denen man gar nicht reden will in so einer Situation, und man hat ja auch nicht immer seine Atemflaschen an, und wenn man sie anhätte, wären sie wahrscheinlich abgerissen, weil die senkrecht nach unten in die Unterhölle führende Kanalröhre so schmal ist, daß man mit den Preßluftatemflaschen auf dem Rücken da gar nicht mehr durchkommt, und dann ist man eben ohne Luft unterwegs, was dann natürlich die zeitliche Länge der Reise im Unterwasserdreckswassergebiet der Stadt ein wenig oder doch schon erheblich begrenzt."
...ich hab mir jetzt das Video der Lesung (hehe - er hat das Gesicht nicht in die Kamera gehalten) und der Diskussion angeschaut - und ich muss sagen, dass ich auch Spaß hatte. Ja - guter Text gut gelesen. Frischer Wind nach doch einigen langweiligen Texten.
*lacht tränen
*lacht