Auftritt Anobella im Winzerkrimi
*nach kurzem Vorlauf ... ;-)
„Hey!“ Ich werfe mit einer Papierkugel nach Petzold.
„Was?“
„Gibt es Spuren?“
„Nö. Keine.“
„Keine?“
„Das Ergebnis ist, dass es keine Spuren gibt. Unser Mörder war Perfektionist.“ Petzold massiert seine dünnen Handgelenke und beginnt zu tippen. „Im Übrigen kannte das Opfer den Täter. Es gibt keine Einbruchsspuren. Dieser Schollhammer hat ihn reingelassen.“
„Reingelassen?“
Petzold dreht sich um und zieht sich die Brille auf die Nase herunter. „Was ist los mit dir? Hast du was genommen?“
„Ich hab zwei Federweißer getrunken ...“
"Daher." Petzolds Blick wandert zurück zum Bildschirm. „Er hat ihm die Tür geöffnet.“
Ich mache eine Bemerkung über flexible Schreibtische.
„Flexible was?“
„Schreibtische. Das sind Schreibtische, die sich jeder selbst aussuchen kann. In Großraumbüros. Du ziehst deinen Unterschrank hinter dir her und kannst dich überall breitmachen. Egal, in welcher Abteilung. “
„Und was soll das bringen?“, murmelt Petzold.
Ich seufze. „Du machst das gerade, Julius.“
Ich rufe das Kommissarblog auf. Kaplan hat einen Bericht im Spiegel über einen Polizistenroboter verlinkt, der in Vorstadtstraßen unterwegs ist und Videobilder über die Lage auf den Straßen an lokale Polizeiwachen funkt:
Ab 2010 sollen die Roboter in Korea auf Streife gehen. Die Steuerung erfolgt über ein Remote-Control-System und robotereigene künstliche Intelligenz. Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse werden über eine kabellose Hochgeschwindigkeitsverbindung und externe Hard- und Software geregelt.
Es gibt schon erste Kommentare. Ein „Polizeibeobachter“ heißt die Kripo Wiesbaden in der Blogosphäre willkommen (das war wohl Kaplan selbst) und eine Kommentatorin namens Anobella macht auf den Faktor Robotervandalismus aufmerksam. Positiv bewertet sie, dass der Roboter die Polizeistreife in abgelegenen Wohngegenden ersetzt (und damit Frauen schützt), negativ, dass der Mensch zu sehr von der Maschine beherrscht wird. Ob wir daran gedacht hätten?
Schwungvoll schreibe ich eine Antwort: Ja, die Roboter-Technologie birgt Risiken – sehr schön beobachtet von Anobella! – wie zum Beispiel Vandalismus; nicht nur marodierende Jugendbanden können sich der Maschine bemächtigen, sondern auch Technikfreaks.
Ja, die Roboter können umprogrammiert werden. Übrigens: Das ist eine schöne Idee mit Ihrem Kommissarblog. Haben Sie sich das ausgedacht?
Anobella - 25. Nov, 17:16
Nein, nur halb. Haben Sie schon von dem Mord an dem Winzer aus dem Rheingau gehört?
Leichhardt – 25. Nov. 17:25
Nein, habe ich nicht. Ich schreibe Ihnen aus Bayreuth an der tschechischen Grenze.
Anobella - 25. Nov, 17:32
Bayreuth? Das kenne ich! Eine kleine, feine Stadt!
Leichhardt – 25. Nov. 17:35
In der Tat. Wie recht Sie haben. Man dankt ... Sind Sie Single, Herr Kommissar?
Anobella - 25. Nov, 17:43
Öh. Rasch steige ich aus dem Thread aus. Hagenmeister schießt mir den Kopf von den Schultern, wenn er mich beim Chatten im Blog erwischt.
Aber interessant ... Nachdenklich betrachte ich das Blog. Ob es was nützt, wenn ich den Fall reinsetze? Würden die Leute kommentieren? Oder käme nur Spam? Vielleicht liest der Täter den Eintrag und wird nervös? Ich kratze meine Notizen zusammen und schreibe:
Am vergangenen Freitag wurde in Johannisberg die Leiche von Axel Schollhammer entdeckt. Das Opfer war in einer Inszerierung, die an eine Performance erinnerte, mit Rosenblättern und Gewürznelken bestreut. Wahrscheinlich wurde er vergiftet. Das Alter der Person betrug zum Zeitpunkt des Todes 62 Jahre. Er war ein angesehener Winzer und Journalist.
Fragen:
~ Wer war am fraglichen Abend in der Gegend um Johannisberg und hat etwas Verdächtiges bemerkt?
~ Wer kann Hinweise zum sozialen Umfeld des Toten geben?
~ Können andere sachdienliche Angaben in Bezug auf den genannten Sachverhalt gemacht werden?
Hinweise bitte an das Erste Kommissariat Wiesbaden, Abteilung Leib und Leben, Ludwig Leichhardt, Tel.: 0611/59175-0 oder jede andere Polizeidienststelle. Ihre Hinweise werden vertraulich behandelt.
„Hey!“ Ich werfe mit einer Papierkugel nach Petzold.
„Was?“
„Gibt es Spuren?“
„Nö. Keine.“
„Keine?“
„Das Ergebnis ist, dass es keine Spuren gibt. Unser Mörder war Perfektionist.“ Petzold massiert seine dünnen Handgelenke und beginnt zu tippen. „Im Übrigen kannte das Opfer den Täter. Es gibt keine Einbruchsspuren. Dieser Schollhammer hat ihn reingelassen.“
„Reingelassen?“
Petzold dreht sich um und zieht sich die Brille auf die Nase herunter. „Was ist los mit dir? Hast du was genommen?“
„Ich hab zwei Federweißer getrunken ...“
"Daher." Petzolds Blick wandert zurück zum Bildschirm. „Er hat ihm die Tür geöffnet.“
Ich mache eine Bemerkung über flexible Schreibtische.
„Flexible was?“
„Schreibtische. Das sind Schreibtische, die sich jeder selbst aussuchen kann. In Großraumbüros. Du ziehst deinen Unterschrank hinter dir her und kannst dich überall breitmachen. Egal, in welcher Abteilung. “
„Und was soll das bringen?“, murmelt Petzold.
Ich seufze. „Du machst das gerade, Julius.“
Ich rufe das Kommissarblog auf. Kaplan hat einen Bericht im Spiegel über einen Polizistenroboter verlinkt, der in Vorstadtstraßen unterwegs ist und Videobilder über die Lage auf den Straßen an lokale Polizeiwachen funkt:
Ab 2010 sollen die Roboter in Korea auf Streife gehen. Die Steuerung erfolgt über ein Remote-Control-System und robotereigene künstliche Intelligenz. Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse werden über eine kabellose Hochgeschwindigkeitsverbindung und externe Hard- und Software geregelt.
Es gibt schon erste Kommentare. Ein „Polizeibeobachter“ heißt die Kripo Wiesbaden in der Blogosphäre willkommen (das war wohl Kaplan selbst) und eine Kommentatorin namens Anobella macht auf den Faktor Robotervandalismus aufmerksam. Positiv bewertet sie, dass der Roboter die Polizeistreife in abgelegenen Wohngegenden ersetzt (und damit Frauen schützt), negativ, dass der Mensch zu sehr von der Maschine beherrscht wird. Ob wir daran gedacht hätten?
Schwungvoll schreibe ich eine Antwort: Ja, die Roboter-Technologie birgt Risiken – sehr schön beobachtet von Anobella! – wie zum Beispiel Vandalismus; nicht nur marodierende Jugendbanden können sich der Maschine bemächtigen, sondern auch Technikfreaks.
Ja, die Roboter können umprogrammiert werden. Übrigens: Das ist eine schöne Idee mit Ihrem Kommissarblog. Haben Sie sich das ausgedacht?
Anobella - 25. Nov, 17:16
Nein, nur halb. Haben Sie schon von dem Mord an dem Winzer aus dem Rheingau gehört?
Leichhardt – 25. Nov. 17:25
Nein, habe ich nicht. Ich schreibe Ihnen aus Bayreuth an der tschechischen Grenze.
Anobella - 25. Nov, 17:32
Bayreuth? Das kenne ich! Eine kleine, feine Stadt!
Leichhardt – 25. Nov. 17:35
In der Tat. Wie recht Sie haben. Man dankt ... Sind Sie Single, Herr Kommissar?
Anobella - 25. Nov, 17:43
Öh. Rasch steige ich aus dem Thread aus. Hagenmeister schießt mir den Kopf von den Schultern, wenn er mich beim Chatten im Blog erwischt.
Aber interessant ... Nachdenklich betrachte ich das Blog. Ob es was nützt, wenn ich den Fall reinsetze? Würden die Leute kommentieren? Oder käme nur Spam? Vielleicht liest der Täter den Eintrag und wird nervös? Ich kratze meine Notizen zusammen und schreibe:
Am vergangenen Freitag wurde in Johannisberg die Leiche von Axel Schollhammer entdeckt. Das Opfer war in einer Inszerierung, die an eine Performance erinnerte, mit Rosenblättern und Gewürznelken bestreut. Wahrscheinlich wurde er vergiftet. Das Alter der Person betrug zum Zeitpunkt des Todes 62 Jahre. Er war ein angesehener Winzer und Journalist.
Fragen:
~ Wer war am fraglichen Abend in der Gegend um Johannisberg und hat etwas Verdächtiges bemerkt?
~ Wer kann Hinweise zum sozialen Umfeld des Toten geben?
~ Können andere sachdienliche Angaben in Bezug auf den genannten Sachverhalt gemacht werden?
Hinweise bitte an das Erste Kommissariat Wiesbaden, Abteilung Leib und Leben, Ludwig Leichhardt, Tel.: 0611/59175-0 oder jede andere Polizeidienststelle. Ihre Hinweise werden vertraulich behandelt.
Anobella - 29. Nov, 09:39
Öha!
* vielleicht ein ganz klein bisschen sehr direkt?
** Liebesgeschichte?
meinst du, es sollte noch zweidrei Mal hin und her gehen?
anobella, direkter als anobella sozusagen.