Blogofficer Anobella

smarf? hast du schon gelesen?

Altona eine außerordentliche Bezirksversammlung einberufen hat. Sie schießen gerade Gelder frei für eine Skulptur der frisch hinzugezogenen Autorin. Sie wollen etwas MONUMENTALES, etwas, was der überragenden Bedeutung des Ortes Blankenese für die Literatur gerecht wird. Und sie wollen Dich, fippy, natürlich feiern und EHREN.

Soweit also alles ok.

Jacobs plant, eine Suite nach Dir zu benennen. Lühmanns hält ab jetzt immer einen Tisch für Dich bereit. Gegenüber liegt Airbus. Die malen ihre Werkshallen in Tarnfarben an, damit Dein schweifender Blick über die Elbe nicht getrübt wird.

dann lass ich gleich mal den bentley vorfahren und mich ins jacobs bringen auf ne ovomaltine.
*sehr zufrieden
**macht friseurtermin aus, um für skulpturenthüllung hübsch auszusehen

Sie haben das Geld für die Skulptur. Schon. Aber das dauert noch ein wenig. Du müsstest fürs Model stehen schon noch mal zum Friseur. Es dauert ein wenig. Aber im Prinzip ist alles klar.

Und wenn sie's nicht im Stil von der kleinen Meerhungfrau in Kopenhagen machen sondern so mehr in Richtung Henry Moore, bräuchtest Du eigentlich gar nicht zum Friseur, meine ich.

Übrigens, wo ich mich gerade über Stilfragen und Lebensart auslasse: Was hat Euch bei der Lesung eigentlich getrieben, so VORNÜBERGEBEUGT zu sitzen? Zu eitel für eine Brille? Das drückt doch die Lungenflügel, stoppt den Atem und der Vortrag kommt gequetscht rüber. Das ist aber KEINE gute Reklame.

sie haben uns gezwungen, so zu sitzen. die bühne war ja eigentlich nur für neue deutsche literaten und lyriker gedacht, so welche, die echte kunst machen, nicht wahr, und die müssen wohl vornübergebeugt mit zusammengequetschten lungenflügeln sitzen, erklärte man uns. deshalb waren die mikrophone ganz niedrig und so eingestellt, dass man sie im grunde in den mund nehmen musste, wenn man gehört werden wollte. sehr kompliziert. wir haben es aber verstanden und uns gefügt und einfach mitgemacht. man kann nicht immer nur außenseiter sein, so wie damals, in der schule. das verstehst du doch, oder?
*sagt friseurtermin ab

zum albertsenbild: er wollte mich schlagen! ich musste mich ducken! und ansonsten: ich bin halt so klein. das sieht nur so aus, als wäre ich zusammengekauert. in wirklichkeit bin ich aber winzig.

Es wird was in der Art von Henry Moore, aber sie wollen auch was im Stil des Kriegerdenkmals von Hrdliczka am Dammtor. So als Gegenentwurf, wie das von Hrdliczka, eben.
Ganz bezaubernd übrigens: es gibt schon Stichworte zur Rede: … in unserem schönen Blankenese hat die charmante Waldsolmserin nun ein Zuhause gefunden …

Ich bin als Außenseiter in der Schule SEHR GUT gefahren. Es war sehr wichtig für die Entwicklung meiner persönlichen und künstlerischen Integrität, NICHT dazu zu gehören. Aber wenn's Dich von ein Mikro bringt, fippy, dann mach es halt …
* enthält sich eines moralischen Kommentars

Ihr hättet ROT tragen sollen. Ihr seid die Frauen für ROT. Irgendwas rotes, tief ausgeschnitten. Jetzt mal ehrlich.

was rotes, tief ausgeschnittenes trägt man doch nicht bei intellektuellen lesungen anlässlich der buchmesse. immerhin hatte anobella was grünes, tief ausgeschnittenes, wie du sehen kannst. was rotes trage ich nächste woche, wenn wir zwei uns im jacobs treffen. da hast du was verwechselt!
*immer noch außenseiter

* wirft die Arme
Da vorne zwei (oder drei) rotgewandete Frauen, ihre Kompetenz, Intellektualität und Erotik wie ein BANNER vor sich hertragend, neben diesem ehrfurchtgebietenden Mann - JungeJunge, die Bücher gingen en gros weg.
Sex sells!
Und, fippy, so sehr ich es bedaure. Nächste Woche mit Jacobs, das wird nichts. Ich muss nach Manchester und habe jetzt ein großes Choas am Hals, weil ich in Nachtschichten meine Einsätze der übernächsten Woche vorbereiten muss.
Wir machen das aber noch. Oh Mann, DU in rot und ich in Schwarz im Jacobs! Wir kriegen HAUSVERBOT.
Übrigens, ihr: Feine Geschichten.

Der Mann hat doch Recht! "Kompetenz, Intellektualität und Erotik" Das seid ihr!