Eben im Lesesaal der Hessischen Landesbibliothek wieder in die Finger gekriegt:
Kafkas 2 Weisungen an seinen besten Freund Max Brod, seinen Nachlass betreffend (die ältere zuerst):
1) Liebster Max, meine letzte Bitte: alles, was sich in meinem Nachlaß ... (…) ... an Tagebüchern, Manuscripten, Briefen, fremden und eigenen, Gezeichnetem u.s.w. findet, restlos und ungelesen zu verbrennen, ebenso alles Geschriebene oder Gezeichnete, das du oder andere, die du in meinem Namen darum bitten solltest, haben ... Briefe, die man dir nicht übergeben will, soll man wenigstens selbst zu verbrennen sich verpflichten.
2) Liebster Max, vielleicht stehe ich diesmal doch nicht mehr auf, das Kommen der Lungenentzündung ist nach dem Monat Lungenfieber genug wahrscheinlich und nicht einmal, dass ich es niederschreibe, wird sie abwehren, trotzdem es eine gewisse Macht hat.
Für diesen Fall also mein letzter Wille hinsichtlich alles von mir Geschriebenen:
Von allem, was ich geschrieben habe, gelten nur die Bücher: Urteil, Heizer, Verwandlung, Strafkolonie, Landarzt und die Erzählung: Hungerkünstler. (Die paar Exemplare der Betrachtung mögen bleiben, ich will niemandem die Mühe des Einstampfens machen, aber neu gedruckt darf nichts werden.) Wenn ich sage, dass jene 5 Bücher und die Erzählung gelten, so meine ich damit nicht, dass ich den Wunsch habe, sie mögen neu gedruckt und künftigen Zeiten überliefert werden, im Gegenteil, sollten sie ganz verloren gehen, entspricht dies meinem eigentlichen Wunsch. Nur hindere ich, da sie schon einmal da sind, niemanden daran, sie zu erhalten, wenn er dazu Lust hat.
Dagegen ist alles, was sonst an Geschriebenem von mir vorliegt (in Zeitschriften Gedrucktes, im Manuskript oder in Briefen ausnahmslos soweit es erreichbar oder durch Bitten von den Adressaten zu erhalten ist … alles dies ist ausnahmslos am liebsten ungelesen (doch wehre ich dir nicht hineinzuschauen, am liebsten wäre es mir allerdings, wenn du es nicht tust, jedenfalls aber darf niemand anderer hineinschauen) – alles dies ist ausnahmslos zu verbrennen und dies möglichst bald zu tun, bitte ich dich.
1) Liebster Max, meine letzte Bitte: alles, was sich in meinem Nachlaß ... (…) ... an Tagebüchern, Manuscripten, Briefen, fremden und eigenen, Gezeichnetem u.s.w. findet, restlos und ungelesen zu verbrennen, ebenso alles Geschriebene oder Gezeichnete, das du oder andere, die du in meinem Namen darum bitten solltest, haben ... Briefe, die man dir nicht übergeben will, soll man wenigstens selbst zu verbrennen sich verpflichten.
2) Liebster Max, vielleicht stehe ich diesmal doch nicht mehr auf, das Kommen der Lungenentzündung ist nach dem Monat Lungenfieber genug wahrscheinlich und nicht einmal, dass ich es niederschreibe, wird sie abwehren, trotzdem es eine gewisse Macht hat.
Für diesen Fall also mein letzter Wille hinsichtlich alles von mir Geschriebenen:
Von allem, was ich geschrieben habe, gelten nur die Bücher: Urteil, Heizer, Verwandlung, Strafkolonie, Landarzt und die Erzählung: Hungerkünstler. (Die paar Exemplare der Betrachtung mögen bleiben, ich will niemandem die Mühe des Einstampfens machen, aber neu gedruckt darf nichts werden.) Wenn ich sage, dass jene 5 Bücher und die Erzählung gelten, so meine ich damit nicht, dass ich den Wunsch habe, sie mögen neu gedruckt und künftigen Zeiten überliefert werden, im Gegenteil, sollten sie ganz verloren gehen, entspricht dies meinem eigentlichen Wunsch. Nur hindere ich, da sie schon einmal da sind, niemanden daran, sie zu erhalten, wenn er dazu Lust hat.
Dagegen ist alles, was sonst an Geschriebenem von mir vorliegt (in Zeitschriften Gedrucktes, im Manuskript oder in Briefen ausnahmslos soweit es erreichbar oder durch Bitten von den Adressaten zu erhalten ist … alles dies ist ausnahmslos am liebsten ungelesen (doch wehre ich dir nicht hineinzuschauen, am liebsten wäre es mir allerdings, wenn du es nicht tust, jedenfalls aber darf niemand anderer hineinschauen) – alles dies ist ausnahmslos zu verbrennen und dies möglichst bald zu tun, bitte ich dich.
Anobella - 21. Feb, 13:36
guter mann.
Hättest du