*erinnert sich an ihren Polenaudi
1995 bin ich nach Polen für ein Jahr, nach Katowice, um genauer zu sein, ein ökologisches Notstandsgebiet ungefähr so ähnlich wie Tschernobyl. Wenn ich das Wasser aus der Badewanne ließ, lag unten eine Rußschicht, und die kam nicht daher, dass ich zuvor unten ins Bergwerk eingefahren war. Anyway, von Australien kommend, hatte ich nur 3 Wochen Zeit, meine Wiesbadener Wohnung erneut zu vermieten und ein Auto zu besorgen. Ich wollte ein uraltes, eins, dass die Polen nicht klauen würden, denn hey, es war 1995! Alle Polen klauten Autos damals, es war ihnen für 10 Jahre zur zweiten Natur geworden. Heraus kam dieses Geschoss und ich nannte es Daisy. Daisy war cool, das schwerste Auto, das ich je hatte, abgesehen von diesem Bullenauto, einem VW-Kombi, das mir ein Strolch aus dem Hunsrück angedreht hatte.
Jedenfalls, wenn Daisy erst mal an war, lief sie super, aber Ankriegen war das Problem. Es lief nie über den Anlasser - wie man sich das als alleinstehende, an Technik vollkommen desinteressierte Frau gewünscht hätte - sondern immer nur über Anfahren. Das heißt, ich brauchte immer einen Berg, egal, wie weit weg er war. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Lebenszeit ich damals damit verbracht habe, Berge zu suchen. Es durfte ja auch keiner vor mir stehen, d.h. ich habe mich immer als erste vor die anderen Autos geknallt, was unheimlich oft im Parkverbot endete.
Aber, hey, ich habe recht gehabt mit dem Polenaudi. Als ich mit meinem Auto vor dem Hotel Asystencki (Assistentenhotel) in Katowice ankam, lachten alle, weil Daisy hässlich und dunkelgrün und komplett uninteressant aussah. Spießig halt, einfach ein Audi, noch dazu in diesem unsäglichen tannengrün. Jo - aber wessen schöner neuer Golf war nicht mal eine Woche später weg?
Daisy dagegen blieb mir die ganze Zeit erhalten. Okay, ihr Kühler kochte dauernd über, die Scheibenwischer funktionierten systemisch nicht und wie gesagt, die Zündung auch nicht. Und okay, danach hatte ich endgültig die Schnauze voll von diesen 2-4-Jahres-Autos, die von Anfang an ständig kaputt waren, und kaufte mir mein kleines Dieselpeugeotchen, das immer noch da draußen steht, zwar lädiert von einer miesen brandenburgischen Wildschweinattacke im Menzer Forst Ende der Neunziger, aber ultrazuverlässig mich seitdem durch ganz Europa geschippert hat.
Ach! Autos!
Jedenfalls, wenn Daisy erst mal an war, lief sie super, aber Ankriegen war das Problem. Es lief nie über den Anlasser - wie man sich das als alleinstehende, an Technik vollkommen desinteressierte Frau gewünscht hätte - sondern immer nur über Anfahren. Das heißt, ich brauchte immer einen Berg, egal, wie weit weg er war. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Lebenszeit ich damals damit verbracht habe, Berge zu suchen. Es durfte ja auch keiner vor mir stehen, d.h. ich habe mich immer als erste vor die anderen Autos geknallt, was unheimlich oft im Parkverbot endete.
Aber, hey, ich habe recht gehabt mit dem Polenaudi. Als ich mit meinem Auto vor dem Hotel Asystencki (Assistentenhotel) in Katowice ankam, lachten alle, weil Daisy hässlich und dunkelgrün und komplett uninteressant aussah. Spießig halt, einfach ein Audi, noch dazu in diesem unsäglichen tannengrün. Jo - aber wessen schöner neuer Golf war nicht mal eine Woche später weg?
Daisy dagegen blieb mir die ganze Zeit erhalten. Okay, ihr Kühler kochte dauernd über, die Scheibenwischer funktionierten systemisch nicht und wie gesagt, die Zündung auch nicht. Und okay, danach hatte ich endgültig die Schnauze voll von diesen 2-4-Jahres-Autos, die von Anfang an ständig kaputt waren, und kaufte mir mein kleines Dieselpeugeotchen, das immer noch da draußen steht, zwar lädiert von einer miesen brandenburgischen Wildschweinattacke im Menzer Forst Ende der Neunziger, aber ultrazuverlässig mich seitdem durch ganz Europa geschippert hat.
Ach! Autos!
Anobella - 24. Mai, 07:05