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Der Mann, der Bücher im Kopf schrieb

Taylor Cheever schrieb seine Bücher im Kopf, nie auf Papier. Als er starb, mit zweiundsechzig, hatte er vierzehn Romane geschrieben und einhundertsiebenundzwanzig Charaktere geschaffen, an die wenigstens er sich deutlich erinnerte.
Das war so gekommen: Mit dreiundzwanzig schrieb Cheever einen Roman, den er Die ewige Herausforderung nannte und der von vier Londoner Verlagen abgelehnt wurde. Cheever, damals Redakteur bei einer Zeitung in Brighton, zeigte sein Manuskript drei oder vier befreundeten Journalisten und Kritikern, und alle, fand Cheever, äußersten sich ebenso brüsk wie die Londoner Verleger in ihren Briefen: „Charaktere sitzen nicht ... gekünstelter Dialog ... Thematik verschwommen ... Du wolltest ja eine offene Antwort ... Also ich glaube nicht, dass dies eine Chance hat, veröffentlicht zu werden ... selbst wenn du noch mal drübergehst ...“ Zwei Jahre lang hatte Cheever seine ganze freie Zeit für den Roman aufgewendet und dabei das Mädchen, das er heiraten wollte, Louise Welldon, beinahe verloren, weil er sich kaum noch um sie gekümmert hatte. Dennoch heiratete er Louise wenige Wochen nach der Flut von Ablehnungen seines Romans. So blieb wenig übrig von der Aura des Triumphs, von der umgeben er die Braut heimzuholen und den Weg der Ehe zu beschreiten gedacht hatte.
Cheever hatte ein kleines Privateinkommen, und Louise hatte noch mehr. Cheever brauchte keinen Job. Er hatte sich vorgestellt, den Job bei der Zeitung aufzugeben (nachdem sein erstes Buch erschienen war), weitere Bücher zu schreiben und Buchkritiken und vielleicht eine Bücherspalte in der Brightoner Zeitung und später dann bei der Times und beim Guardian. Er versuchte, als Rezensent beim Beacon in Brighton anzukommen, aber von irgendwelchen festen Abmachungen war keine Rede...


(aus: Der Mann, der Bücher im Kopf schrieb, in: Patricia Highsmith, Meistererzählungen, 51 ff., Diogenes 1989)

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