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Freitag, 5. Mai 2006

Rudi und /ZeichnerIn gesucht

Rudi und Susa fahren Tandem

Rudi (kämpft mit dem Gegenwind):
Susa (mit ausgebreiteten Armen, freihändig): Ein wunderbarer Tag!
Rudi (ächzt): Susa, das ist ein Tandem!
Susa: Und?
Rudi (Engelsgeduld): Du musst auch treten!
Susa (überrascht): Ach?
Rudi (am Berg, brüllt): Tritt!


Am Hafen

Rudi (mit weiter Geste über den Hafen): Alles soll anders werden! Leben am Fluss, Gastronomie, Geschäfte – eine Erlebnismeile!
Susa (mit zweifelndem Blick auf hässliche Industrieanlagen und blöde Imbisswägelchen): Da ist aber noch eine Menge zu tun!
Rudi (begeistert): Das Praktikum im Stadtplanungsamt macht wirklich Spaß! Sehr sinnvoll! Wir sollen für den Uferbereich den globalen Ansatz wählen und dann die Einzelprojekte abarbeiten!
Susa (kratzt sich am Kopf): Was meinst du mit global in dem Zusammenhang?
Rudi (schaut auf den Hafen) (unsicher): Na, alles hier. Die Uferstraße, der Hafen, der Parkplatz ...
Susa: Das scheint mir eher lokal zu sein. Global heißt weltumspannend, Globus, die Erdoberfläche Rudi!
Rudi (gereizt): Ach nee?! Und wir stehen hier nicht auf dem Globus?


Rudis Fahrrad ist kaputt

Rudi (rennt in Susas Zimmer): Wo ist mein Fahrrad?
Susa (zuckt zusammen): Musst du mich so erschrecken? Keine Ahnung!
Rudi (schreit): Wo?
Susa (kleinlaut): Herrgott, im Garten ...
Rudi (schreit): Ich fass es nicht! Hab ich dir erlaubt, mein Fahrrad auszuleihen?
Susa: Nee, nicht direkt ...
Rudi (schreit): STATTDESSEN?
Susa (räumt ein): Eher verboten.
Rudi (stößt Susa vor sich her in den Garten) Ich will mein Fahrrad zurück!
Susa (kratzbürstig): LASS MICH LOS!
Rudi (entsetzter Blick auf den Zaun): DAS ist doch nicht mein Fahrrad?
Susa (bekümmert): Doch ...
Rudi (muss sich an der Hauswand abstützen): Ich seh gar keine Räder mehr ...
Susa (eifrig): Die waren aber noch ziemlich lang dran! Für das, was passiert ist! Ich bin so furchtbar hingeflogen ... willst du mal meine Hüfte sehen ... alles blau ... dieser Laster hat mich geschnitten ... so ein Idiot ...


Susa braucht Zuspruch

Susa (im Hosenanzug, schick, kommt in Rudis Wohnzimmer, knallt die Tür): Was für ein Tag! Jeder Idiot hat heute bei MIR angerufen!
Rudi (entspannt vor dem Fernseher)
Susa: Yo!
Rudi (zappt)
Susa (braucht Aufmerksamkeit): Rudi? Bin ich deine Nummer Eins?
Rudi (lacht): Nee ....
Susa (knirscht): Nummer Zwei!
Rudi: Neee ....
Susa (wirft die Arme hoch): Nummer DREI!
Rudi (überlegt): Das kommt hin ... (lächelt Susa freundlich zu, zappt weiter)
Susa (setzt sich an den Küchentisch): Danke, Rudi.


Rudi und Susa stürmen die Treppe zum Rathaus hoch, verkeilen sich in der Tür ineinander, jeder will zuerst durch.
Susa (gereizt): Du brichst dir keinen Zacken aus der Krone, wenn du mir EINMAL im Leben die Tür aufhältst!
Rudi (kämpft): Ich bin doch nicht blöd! Letztes Mal hast du mir fast eine geknallt!
Susa (kämpft auch): Quatsch!
Rudi (zuerst durch): Ich führe eine Liste! Bei dir ist es gefährlich, Julia findet es okay und Anna-Tina besteht drauf!


Rudi verzettelt sich mit seinen Frauen

Rudi (schlendert durch die Tür): Na Susa, was treibst du am Wochenende?
Susa (arbeitet am Schreibtisch): Ich habe 500 Sachen zu erledigen.
Rudi: Doch so viel. (schlurft rum)
Susa (arbeitet)
Rudi: Jo ...
Susa (Büroklammer zwischen den Zähnen): Und du?
Rudi: Hab weiter nix vor ... wollen wir was unternehmen?
Susa: Wir sind Dienstag verabredet!
Rudi (mault): Wieso erst Dienstag ...?
Susa (explodiert): Du hast mir gesagt, dass du keine Zeit hast!
Rudi (Hände in den Taschen): Jetzt doch ... Kam was dazwischen ...
Susa: Was?!
Rudi: Julia ist nach Italien und Anna-Tina muss lernen ...
Susa (schreit): RAUS!
Rudi (rennt)


Susa hat ihr Auto verloren

Rudi sitzt in seinem Hof und liest die Zeitung.
Susa (schlendert um die Ecke, baut sich vor Rudi auf): Rudi, wie findest du mich eigentlich?
Rudi (arglos): Nett ... chaotisch ...
Susa (irritiert): Chaotisch?
Rudi (lacht): Den Schlüssel verloren ... die Sachen weg ... kein Handy dabei: Das bist du, Susa!
Susa (sieht ein): Ja ... blöd ...
Rudi (blättert um): Egal, ich hab gelernt, damit zu leben ...
Susa (faltet die Hände vor dem Bauch): Gut, dann können wir ja los ...
Rudi (versteht nicht): Eh? Wohin?
Susa (erklärt): Mir ist mein Auto irgendwo in der Pampa kaputt gegangen und ich weiß nicht mehr wo. Es war dunkel und dann bin ich losgelaufen und dann bin ich getrampt und jetzt müssen wir es suchen.
Rudi (empört, knallt die Zeitung hin): Du hast mich reingelegt!
Susa (geht schon vor): Nimm bitte deine Landkarte mit, die Suche könnte sich als kompliziert erweisen ... (wartet geduldig am Hoftor)


Susas Abfluss kaputt

Susa (fuchtelt mit einem Brief): Du kannst doch nicht in eine Bewerbung schreiben: Ich heiße Rudi und bin immer gut gelaunt! Das ist ja eine Kontaktanzeige!
Rudi: DEIN ABFLUSS HIER REISST MICH AUCH NICHT VOM HOCKER!!!
Susa (kühl): So was habe ich noch nie gelesen!
Rudi (brüllt): UND DU MACHST ALLES KAPUTT!!!
Susa (wendet sich zum Gehen): Während ich den Schwachsinn umschreibe, kannst du noch nach der Waschmaschine schauen. Sie brummt komisch.
Rudi (schraubt): BRUMMT KOMISCH! WENN ICH DAS SCHON HÖRE!


Mit dem Onkel im Restaurant

Man sieht nur Susa im Bild. Im Off (Sprechblasen) spricht jemand über die Liebe.
Person Off: Liebe leben – wer will das nicht?
Susa (isst)
Person Off: Ich suche eine Partnerin, bei der Worte nicht nur hohle Phrasen sind ...
Susa (Gabel Erbsen in den Mund)
Person Off: Geistiges Niveau, Wahrhaftigkeit ...
Susa (Möhrchen)
Person Off: Ehrlichkeit und Offenheit
Susa (Rotwein)
Person Off: Gegenwärtig und zukünftig.
Susa (nickt)
Person Off: Am Du wachsen.
Susa (Steak)
Person Off: Wie schon Martin Buber sagte ...
Rudi (Riesenschluck Bier: WER?!
(Später Rudi und Susa auf dem Heimweg, untergehakt.)
Rudi: Dein Onkel ist ein un-er-träg-li-cher Schwätzer!
Susa (sanft): Er sucht halt eine Frau.
Rudi (kopfschüttelnd): Aber so wird das nichts-!


Rudi erklärt den Weg

Susa (mit einem kaputten Radreifen in der Hand): Rudi, wo ist der nächste Fahrradladen?
Rudi (nachdenklich): Warte mal ... hier gleich rechts an der Ecke ... weiter bis zur Ampel ... am Weinhaus Hamann vorbei ...
Susa (aufmerksam)
Rudi: ... die Bäckerei ... der Fotoladen ... Spielsachen Euler ... links das Heimatmuseum ...
Susa (Konzentrationsschwierigkeiten)
Rudi: ... vorbei an Gummi Gerster ... Ampel rechts ... Berts Krawattenladen vor dir ... über den Kreisel ... Baustelle links ...
Susa (schaltet ab)
Rudi: ... Trattoria Luigi Falcone ... Metzgerei Poth ... gegenüber das Kino ... Getränke Ebert ...
Susa (ruft): KOMM ZUM PUNKT, RUDI!
Rudi (stolz): ... und dann die Straße hoch gleich neben Karstadt!
Susa (bricht zusammen): Aaargh! Ich weiß, wo Karstadt ist!


Kaputter iPod

Rudi (empört) Mein iPod ist in 1000 Stücken!
Susa (mitfühlend): Echt?!
Rudi (knirscht): Ich wüsste gern, was passiert ist, Susa!
Susa (Arme in den Hüften): Yo! Das ist nicht fair! Es könnten genausogut Julia oder Anna-Tina gewesen sein!
Rudi (rast): WAS ist passiert?!
Susa (wegwerfend): Gott ... was ist passiert ... ich bin mit heiler Haut davongekommen, das ist passiert! Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und dann kam dieser furchtbar große Laster und fuhr über dieses furchtbar kleine iPod ... es ist mir runtergefallen ...


Susa stellt sich ihren Gefühlen

Bei Susa. Rudi und Susa fernsehguckend auf der Couch.
Susa plötzlich zu Rudi: Ich sollte mich endlich meinen Gefühlen stellen!
Rudi (macht einen Satz nach rechts): Was?!?!?
Susa (selbstkritisch): Ich arbeite zu viel! Leben geht anders!
Rudi (sieht aufstehend auf die Uhr): Herrgott, schon so spät ... ich muss los ...
Susa (nickt): Dabei ist alles so einfach! Man muss die Initiative ergreifen!
Rudi (schon an der Tür): Bis die Tage dann, Susa, ich meld mich! (geht raus)
Susa (ruft): Rudi, warte! Ich will Peters Telefonnummer haben!
Rudi (Gesicht erscheint großäugig im Türrahmen): Welcher Peter, zur Hölle?!
Susa (gereizt): Den du mir letzte Woche vorgestellt hast!
Rudi (korrigiert): Ich hab ihn dir nicht vor-ge-stellt, ich hab dir gesagt, dass er eine Null ist.
Susa (hält grinsend die Hand auf): Die Nummer, Rudi!



Rudi und Charlie reparieren Susas Auto

Susa und Doro sitzen auf Stühlchen im Hof (bei Rudi) und trinken Sekt. Charlie und Rudi reparieren Susas Auto.
Susa (stößt mit Doro an): Kannst du dir vorstellen, unter einem Auto zu liegen und es zu reparieren?
Doro (lacht zurück): Nö, grau-en-haft.
Susa (kopfschüttelnd): Hab noch nie kapiert, was daran die Sensation ist ...
Doro (pflichtet bei): Ich auch nicht ...
Susa: Überall Schmiere, Rost, Dreck. Also ehrlich ...
Doro (schaut unters Auto)
Susa (schüttelt sich): Das Öl tropft einem ins Gesicht ...
Charlie (gereizt zu Rudi, lässt das Werkzeug sinken): Deine Freundin ist so ein Großmaul ...
Rudi (gleichmütig, schraubt): Gar nicht beachten. Sie macht Risotto, Charlie ...
Charlie: Sie macht Risotto? Sags doch gleich. (schraubt weiter)


Rudi als Aushilfsbriefträger

Rudi keucht mit seinem Wägelchen durch Susas Gartentörchen, drückt Susa entkräftet ihre Post in die Hand)
Susa (flippt ihre Post durch)
Rudi (erschöpft): Hast du einen Schluck Wasser ...?
Susa (schaut missbilligend auf die Uhr): Der Briefträger kommt immer um Elf. Es ist jetzt halb Vier ...
Rudi (bellt): WASSER!
Susa (gießt aus einer Sprudelflasche ein, reicht Rudi das Wasser): Ich fürchte, den Job können wir knicken ...
Rudi (trinkt wie ein Verdurstender)



Phase B. Rudi und Susa sind ein Paar, leben aber noch nicht zusammen.


Camping am Rhein (1)

Rudi (hitzig zu Susa): Wie stellst du dir das vor, eine Woche London?!
Susa (schneidend): Wir steigen ins Flugzeug und ab geht´s!
Rudi: Du weißt genau, dass ich meine Schulden abzahlen muss!
Susa (sauer, verschränkt die Arme)
Rudi (patzig): Camping am Rhein ist drin!
Susa (bricht zusammen): Das dritte Mal in Folge!
Rudi (alternativ): Camping am M a i n geht auch!


Camping am Rhein (2)

Rudi schlurft durch die Stadt, plötzlich trifft er seinen Rivalen Mike, braungebrannt und brechend gut gelaunt.
Mike: Rudi! Wie geht´s, Alter?
Rudi (mürrisch): Danke, kann nicht klagen.
Mike: Bin gerade aus Hawaii zurück! Spitze! Maui! Ein Traum! Hab surfen gelernt!
Rudi (desinteressiert)
Mike (breit grinsend): Würde Susa sicher auch gefallen!- Ihr wart campen am Rhein?


Susa für gemeinsame Zukunft zu anspruchsvoll

Rudi und Charlie sitzen im Eiscafé
Rudi (große Rede): Eine Zukunft mit Susa? Unmöglich. Sie ist viel zu anspruchsvoll.
Charlie (gibt zu Bedenken): Immerhin ist sie mit DIR zusammen, es kann also nicht so schlimm sein.
Rudi (entschieden): Ich kann ihr nicht den Lebensstandard bieten, den sie braucht.
Susa und Doro kommen aus dem Schuhladen raus, rechts und links mit Einkaufstüten bepackt.
Charlie (wiegt mit dem Kopf): Ich würds nicht zu hoch hängen, Rudi, scheint so, dass die Mädels selbst für sich sorgen können.
Rudi (gereizt)


Rudi will Psychologe werden

Susa arbeitet zu Hause. Rudi stürzt mit einem Zeitungsartikel durch die Tür
Rudi (aufgeregt): Susa, ich werde Psychologe! Die haben Eins-A-Berufsaussichten!
Susa (flippt Unterlagen durch, sucht was): Dasdarfdochwohlnichtwahrseindarfdasjawohlnicht!
Rudi: Man kann in die freie Wirtschaft ... sich als Headhunter selbstständig machen ...
Susa (neue Unterlagen in der Hand, sucht): Rudi, ich such was ...
Rudi (schwenkt den Artikel): Der Typ hier wurde ausgebildet als Betriebspsychologe ...
Susa (wühlt in der Schublade)
Rudi: .... und kognitiver Verhaltenstherapie ...
Susa (unter dem Schreibtisch)
Rudi: ... ein Traineeprogramm bei BMW ...
Susa (im Altpapier)
Rudi: ... Personalreferent in Regensburg ...
Susa (missing in action)
Rudi (strahlt): ... und dann Coach des Personalvorstands bei Daimler-Benz-Aerospace!
Susa: Herrgottsakramentnochmal ...
Rudi (tappt mit dem Fuß auf den Boden): Susa, Liebling? Hörst du mir zu?
Susa (taucht mit rotem Kopf wieder auf): Rudi-nerv-mich-nicht! Wenn ich das Fax nicht finde, bin ich erledigt!
Rudi (argwöhnisch): Du traust es mir nicht zu! SAGS DOCH!


Sex bei den Eltern

Doro (lobt, angestrengt): Männer sind aufgeschlossen, offen und hilfsbereit ...
Susa (ächzt): Das stimmt ...
Doro (Pause. Dann): Kannst du dir vorstellen, mit deinem Freund zu schlafen, während deine Eltern im Nebenzimmer sind?
Susa (winkt ab): Rudi würde es am liebsten bei offener Tür machen ...
Doro (winkt auch ab): Tim am liebsten im Fernsehen ...


Rudis Koffer

In Rudis und Susas Städtchen, vor dem Bahnhof.
Rudi (hält mit quietschenden Reifen und lässt Susa und ihre Freundin Elli raus.
Rudi (hievt das Gepäck aus dem Kofferraum): Also Mädels, viel Spaß in Paris! In vier Tagen hol ich euch wieder ab!
Susa und Elli (lachen, küssen Rudi zum Abschied)
Rudi (deutet auf einen schönen alten Lederkoffer in Susas Hand, mahnend): Und dass dem Koffer nichts passiert! Du weißt ...
Susa (rennt schon mit Elli los, winkt): ... dass er ein Erbstück deines Opas ist! Mach dir keine Sorgen, Rudi!
Rudi (schaut lächelnd den beiden hinterher): Die Süßen! (fährt davon)
Dreieinhalb Stunden später klingelt es an Rudis Tür.
Rudi (reißt die Tür auf, schaut mit großen Augen Susa und Doro an, die sich mit ihren Taschen hereinkämpfen): Was ist passiert?
Susa und Doro plumpsen aufs Sofa: Das glaubst du nicht ...
Rudi (schaut den Flur rauf und runter): Wo ist der Rest des Gepäcks?
Susa (winkt ab): Also wir rasen auf den Bahnsteig, es war ja schon spät!
Doro: Die Türen schließen schon, Susa rein, ich schmeiße ihr die Taschen hinterher. Der Zug fährt an, ich springe in letzter Sekunde auf ...
Rudi (blickt suchend die Treppe runter)
Doro: Und dann war ich drin und der Koffer draußen.
Rudi (dreht sich großäugig um): Mein Koffer auf dem Bahnsteig?
Susa: Yep, großer Mist! Mit meiner Fahrkarte übrigens!
Doro: Wir also wieder raus am nächsten Bahnhof und mit dem nächsten Zug zurück.
Rudi (schließt die Tür): Und der Koffer?!
Susa (geht in die Küche und holt ein Glas Wasser): Als wir endlich eine Stunde später zurück waren, hatten so Security-Leute (hält Rudi das Wasser hin) den Koffer bereits gesprengt.
Rudi (fällt auf einen Sessel): Meinen Koffer gesprengt?
Susa (schüttelt den Kopf): Alle sind wirklich übernervös. Da steht ein Koffer allein rum und die lokale GSG 9 stürzt sich drauf ...
Rudi (jammert): Der schöne Koffer!
Doro (verteidigt): Susa hat eine furchtbare Zucht gemacht!
Rudi: Von meinem Opa!
Susa (wirft die Waagschale): Gott sei Dank ist uns nichts passiert ...
Rudi: Junge, pass auf das gute Stück auf, hat er zu mir gesagt!
Susa (ungeduldig): Shit happens, Rudi!
Rudi: Das waren seine letzten Worte an mich!


Die Frauenbewegung und ihre Folgen

Rudi und Susa beim Thailänder
Susa (klug): Ich glaube, dass die Frauenbewegung zwei unterschiedliche Tendenzen hervorgebracht hat.
Rudi (kaut): Und, welche?
Susa: Frauen wollen was aus sich machen und arbeiten an ihrer Karriere.
Rudi (mehr Reis): Und Männer?
Susa: Die machen sich locker und übernehmen keine Verantwortung mehr.
Rudi (lacht) Könnte sein, Susa! (tröstet) Geht vorbei, ist der Zeitgeist! (hüstelt) Da wir gerade dabei sind ... könntest du die Rechnung heute übernehmen? Bin ein bisschen knapp bei Kasse ...
Susa (abschließend): Und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte, Rudi!


Rudi und Susa schlendern durch den Park

Susa (gut gelaunt): Rudi, wir könnten zusammenziehen!
Rudi (erstarrt, terrorisiert): Nie im Leben!
Susa (beleidigt): Danke! Warum nicht?!
Rudi (ablehnend): Wir sind viel zu verschieden! Du würdest nie die Treppe putzen! Oder mal die Wäsche machen! Oder mal einen Kuchen backen!
Susa (offen): Irgendwo muss doch stehen, wie das geht!
Rudi (dezidiert): Nein, danke. Ich erinnere mich noch sehr gut an deine steinharten Nussplätzchen.
Susa (lenkt ein): Dann mach ich eben was andres.
Rudi (skeptisch): Und was?
Susa (sucht): Jo ... wie wäre es ... mit ... Sachen organisieren?
Rudi (hakt nach): Du organisierst Sachen, während ich putze?
Susa (fühlt sich verstanden): Ge-nau.
Rudi (tippt sich an die Stirn): Du bist wohl nicht ganz dicht!
Susa (überlegt): Und wenn ich dir Geld für´s Putzen gebe?
Rudi (buchstabiert): Ich will kein Geld von dir!
Susa (wirft zornig die Arme hoch): Männer!



Susa und Technik

Rudi und Susa vor einem funkelnagelneuen Hochhaus
Susa (neugierig): Rudi, erklär doch mal, wie die das Ding lüften!
Rudi (begeistert): Mit Sorptionstechnik! Riesensache! Ein rotierendes Speicherrad verschließt mit seiner Seitenfläche die beiden Querschnitte ...
Susa (legt die Stirn in Falten)
Rudi (enthusiastisch, zeigt): ... des Zu- und Abluftkanals. Die strömende Außenluft gibt hygroskopisch reagierende Kristalle ...
Susa (Stirn umwölkt sich)
Rudi (hakt sich bei Susa unter): ... an das Absorptionsmterial im Kühlbetrieb ...
Susa (unterbricht): Schon gut, Rudi ...
Rudi (hält inne, seufzt): So genau willst du´s gar nicht wissen?
Susa: Neeeee ...
Rudi (wirft die Arme hoch): Furcht-bar.


Tütenwirtschaft

Nach einem Wochenende bei Rudi packt Susa ihre Klamotten, Einkäufe, CDs etc. in diverse Taschen und Tüten.

Susa (packt, grummelt vor sich hin): Dieser Tütenwirtschaft sollte man wirklich bald mal ein Ende machen ...
Rudi (frühstückt): (nickt) Hast recht, ich kauf dir mal eine ordentliche Reisetasche.
Susa (pikiert): DAS habe ich jetzt eigentlich NICHT gemeint!
Rudi: (verwirrt) ???
Rudi (stehen die Haare zu Berge): Oh!


Rudi will ein Unternehmen gründen

Rudi und Susa im Park.
Rudi (stolz): Ich hab ein Unternehmen gegründet!
Susa (blättert in einem Magazin): Was für eins?
Rudi: Der Rudi-Dienstleistungsservice!
Susa: Was bietest du an?
Rudi (vorsichtig): Das wollte ich dich fragen!
Susa (schlägt entrüstet das Magazin zu): Rudi!
Rudi (hastig): Schongutschongut. Ich dachte, ich begrüne erst mal dein Garagendach!
Susa (informiert): Das gehört dem Ver-mie-ter!
Rudi (frustriert): Mist!


Phase C. Es wird ernst. Susa will ein Baby haben. Sie leben aber noch nicht zusammen

Susa will ein Baby. Im Biergarten

Susa (aufgeräumt): Ich möchte ein Baby, Rudi!
Rudi (spuckt ins Bier): Ich nicht!
Susa (zuckt mit den Schultern, packt ihre Sachen zusammen): Dann frag ich eben Mike.
Rudi (reißt die Augen auf): Mike?! Bist du noch ganz dicht? Von dem Komiker willst du ein Kind haben?! SETZ DICH!
Susa setzt sich. Schweigen. Dann:
Rudi (semi-interessiert): Wie lauten denn die Bedingungen?
Susa (Augenbrauen in die Höhe): Was meinst du?
Rudi (ungeduldig): Geld, Zeit, Logistik!
Susa (kopfschüttelnd): Fiftyfifty!
Rudi (rollt mit den Augen): Die harte Schiene ... (schnickt seinen Taschenrechner auf)



Rudi unterhält sich mit Charlie über ein Baby in der Bar.

Rudi (stumpf, über einem Bier): Susa will ein Baby.
Charlie (rigoros): Abbiegen! Gar nicht erst diskutieren! Nix da! Basta! Ende der Debatte!
Rudi (trinkt): Sie sagt, dann holt sie sich´s von nem andren.
Charlie: Oh! (wiegt mit dem Kopf): Das ändert die Lage.
Rudi (säuft): Ja.
Charlie: Keine Verhütung mehr?
Rudi (bestätigt): Keine Verhütung mehr.
Charlie (tröstet): Na ja, irgendeinen von uns musste es zuerst erwischen!


Fußball

Rudi, Susa, Charlie und Doro auf dem Fußballplatz
Rudi (springt auf): Tor!
Susa (rollt mit den Augen)
Rudi (Beckerfaust): Tooor!
Susa (Kopf in der Hand)
Rudi (außer sich): Tooooooooooooor!
Susa (zu sich selbst): ... in guten wie in schlechten Zeiten ....

Neue Offensive! Zeichner gesucht! Spitzencomic!

Darf ich vorstellen? Rudi und Susa - sie sind ein seltsames, aber auch ganz normales Pärchen, zweite Hälfte der Zwanziger, immer Auf und Ab, ob sie sich zusammentun sollen oder nicht. Sie sind sowas wie die Fortsetzung der Beziehung zwischen Calvin und Susie von Bill Watterson.
Zeichner gesucht!


Comic Rudi und Susa

(1)

Rudi und Susa fahren Tandem
Rudi (kämpft mit dem Gegenwind):
Susa (mit ausgebreiteten Armen, freihändig): Ein wunderbarer Tag!
Rudi (ächzt): Susa, das ist ein Tandem!
Susa: Und?
Rudi (Engelsgeduld): Du musst auch treten!
Susa (überrascht): Ach?
Rudi (am Berg, brüllt): Tritt!

(2)

Rudi (empört) Mein iPod ist in 1000 Stücken!
Susa (mitfühlend): Echt?!
Rudi (knirscht): Ich wüsste gern, was passiert ist, Susa!
Susa (Arme in den Hüften): Das ist nicht fair! Es könnten genausogut Julia oder Anna-Tina gewesen sein!
Rudi (rast): WAS ist passiert?!
Susa (wegwerfend): Gott ... was ist passiert ... ich bin mit heiler Haut davongekommen, das ist passiert! Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und dann kam dieser furchtbar große Laster und fuhr über dein furchtbar kleines iPod ... es ist mir runtergefallen ...

(3)

Rudi und Susa beim Thailänder
Susa (klug): Ich glaube, dass die Frauenbewegung zwei sehr unterschiedliche Tendenzen hervorgebracht hat.
Rudi (kaut): Und welche?
Susa: Frauen wollen was aus sich machen und arbeiten an ihrer Karriere.
Rudi (mehr Reis): Und Männer?
Susa: Die nicht. Sie machen sich locker und übernehmen keine Verantwortung mehr.
Rudi (lacht) Könnte sein, Susa! (tröstet) Geht vorbei, ist `ne Zeitgeistgeschichte! (hüstelt) Da wir gerade dabei sind ... Kannst du die Rechnung heute übernehmen? Ich bin ein bisschen knapp bei Kasse ...
Susa (abschließend): Jedenfalls weiß ich nicht, wie lange ich das noch aushalte, Rudi!

Bald folgen neue! Ich muss sie erst abschreiben - alter Rechner ... :(

Tiergeschichte! Süß! Steinerweichend! Wettbewerbsverdächtig!

die, die sie schon kennen, bitte wegklicken


Fufu, der kleine Papagei


Eines schönen Spätsommertages entflog Fufu, ein kleiner grüner Papagei, aus seinem Käfig. Er hatte seine Flucht lange geplant und saß nun unter einem Johannisbeerstrauch und fraß sich erst mal satt. Nach einiger Zeit begann er, sich Sorgen zu machen. In einigen Monaten würde der Winter kommen mit Schnee und Eis und Hagel. Was sollte dann aus ihm werden? Ein Papagei war nicht dazu geschaffen, mitteleuropäische Winter zu überleben; er würde unweigerlich erfrieren, wenn er nicht rechtzeitig etwas unternahm. Er beschloss, andere Vögel um Rat zu fragen und flog auf den nächsten Holunderbaum hoch.
„Guten Morgen!“, sagte er zu einem Rotkehlchen, das mit seiner Brut beschäftigt war.
Das Rotkehlchen sah auf und musterte ihn neugierig. „Ein Papagei! Du siehst ja lustig aus! Was für Knallfarben!“
Fufu ärgerte sich. „Du hast doch auch einen roten Fleck da!“ Er zeigte auf den Hals des Rotkehlchens.
Das Rotkehlchen rief andere Vögel herbei. „Hallo, kommt alle her, hier ist ein Papagei mit ganz vielen Farben!“
Sie kamen alle herbei: Die Amsel Mella, die Meise Charlie und der Grünfink Körnchen und bewunderten den Papagei. „Schöne Farben!“, rief Körnchen anerkennend.
Sie schwatzten eine Weile mit dem Neuankömmling, während Charlie, die Blaumeise, mit schnellen Rundumblicken die Umgebung überwachte. Irgendwo da unten war Kater Billy unterwegs.
„Ich wollte mit euch nicht über meine Farben reden“, sagte Fufu schließlich, „sondern über das Wetter.“
Die Vögel ließen ihren Blick über den sonnendurchfluteten Garten wandern. „Das Wetter ist sehr schön heute“, erklärte das Rotkehlchen, dem nicht klar war, worauf Fufu hinauswollte.
Körnchen sah zum Himmel auf. „Heute Abend könnte es Regen geben, aber das ist gut für uns.“ Er deutete auf ein halbleeres Terrakotta-Vogelbad. „Wir haben ein bisschen wenig Wasser gehabt in der letzten Zeit.“
„Ich meine nicht das Sommerwetter“, erwiderte Fufu, „sondern das Winterwetter.“
„Brrrrrrrrrr!“, rief das Rotkehlchen, „wer denkt denn jetzt an den Winter?“
Aber die Amsel Mella begriff, was Fufu meinte. „Fufu ist ein Papagei ...“
„ ... deshalb auch die Farben ...!“, ergänzte Körnchen.
„... und der überlebt den Winter nicht“, schloss Charlie mit wachsamem Blick auf zwei aufgerichtete Katerohren.
„Oh, wie traurig!“, sagte das Rotkehlchen und sah Fufu bedauernd an.
„Hey, ich bin noch nicht tot!“, protestierte der Papagei. „Ich möchte von euch einen Tipp haben, was ich unternehmen soll!“

Der Tipp hieß Oskar, hatte rote lange Beine und stocherte in einer durchweichten Rheinwiese nach Regenwürmern.
„Hallo Oskar!“
Entsetzt schnellte der Kopf des Storchs nach oben. „Herrgott nochmal! Spinnst du, dich hier so anzuschleichen?“
Zerknirscht erwiderte der Papagei seinen strengen Blick. „Entschuldige bitte, Oskar! Ich heiße Fufu.“ Höflich verbeugte er sich.
Oskar suchte weiter nach Regenwürmern.
„Einen schönen Gruß von Mella und Körnchen!“, sagte Fufu und erzählte, dass sie ihn geschickt hatten. Im Winter sei es zu kalt für ihn in Deutschland und wenn er keinen warmen Platz fände, müsste er sterben.
Den Storch schien das nicht weiter zu interessieren. Er stelzte weiter.
„Oskar?“ Fufu hasste es, wenn jemand so tat, als hätte er ihn nicht gehört.
„Wir fliegen immer nach Afrika über den Winter“, tröpfelte es aus dem Storch. „Da ist es warm.“
„Großartig!“, rief Fufu begeistert. In seinen Ohren klang das nach der Lösung seiner Probleme. „Dann komme ich mit! Wann soll`s losgehen?“
„Ende September.“
Fufu nickte. Im September hatte er nichts vor. „Super, ich bin dabei! Muss ich mich irgendwo eintragen? Ich meine, in eine Liste?“
Überall in Deutschland musste man sich in Listen eintragen, wusste er.
Oskar richtete sich zu seiner vollen Größe auf und rechts und links hing ein Regenwurm aus seinem Schnabel. Ruckartig schluckte er ihn runter. „Hör mal, Bürschchen, Afrika ist Tausende von Kilometern entfernt!“
Fufu traten vor Überraschung die Augen aus den Höhlen. „Tausende von Kilometern? Ist das dein Ernst?“
„Ja! Es ist sehr weit weg.“ Der Storch erzählte, dass die Route über Gibraltar führte.
„Gibt´s keine kürzere?“, stöhnte Fufu und fragte, wann sie zurückkehrten.
„Im Februar.“
Ungläubig starrte der Papagei den Storch an. Im September hinunter und im Januar wieder herauf? Du lieber Gott, lohnte sich das denn?
Afrika war nicht nur weit weg, sondern auch gefährlich, erklärte Oskar. Die Menschen stellten überall Windkrafträder auf und sie nannten sie Vogelschredderanlagen. Flugzeuge waren auch zu viele unterwegs. Alles doppelt und dreifach gefährlich. Und es kostete Kraft. Um zu zeigen, wieviel Kraft, breitete Oskar seine Flügel aus. Ein zarter Hinweis, dass die Expedition für Fufu nicht in Frage kam.
Frustriert betrachtete Fufu die riesigen Flügel des Storchs. „Na toll! Und jetzt?“
Oskar hatte eine Idee. „Flieg zu Eusebio. Das ist ein Uhu, der hat eine Europakarte. Vielleicht kann der dir weiterhelfen!“
„Und wo finde ich diesen Eusebio?“
Umständlich erklärte Oskar ihm den Weg, aber Fufu musste drei Mal nachfragen, bis er wusste, wo der Uhu lebte: Auf einer Burg namens Maus – Fufu musste lachen – 30 Kilometer rheinaufwärts.
Schnell machte er sich auf den Weg, 30 Kilometer waren ganz schön lang, besonders wenn man Gegenwind hatte. Fufu genoss den freien Flug und stürzte mal auf der linken, mal auf der rechten Lahnseite herunter. Einmal setzte sich auf die Reling eines Passagierschiffs. Er kasperte herum und die Touristen starrten ihn mit offenem Mund an und fotografierten ihn. Ein paar versuchten, ihn zu fangen, aber Fufu flog ihnen immer wieder davon und klaute stattdessen auf ihren Tischen ein paar Krümel Kuchen.

Uhus waren nachtaktive Vögel und Eusebio schlief noch, als Fufu endlich auf Burg Maus eintraf. Der Papagei sah die Eiche hoch, in der der Uhu seine Höhle haben sollte. Die Sonne ging im Westen bereits in orangeroten Farben unter und er beschloss, ihn zu wecken. „Eusebio!“, rief er. „Ich heiße Fufu und habe ein Problem, bei dem du mir vielleicht helfen kannst!“
Keine Antwort.
„Schönen Gruß von Oskar, dem Storch!“
Keine Antwort.
„Schon mal einen Papagei gesehen?“
Oben aus dem Loch tauchte das Gesicht eines verschlafenen Uhus auf. „Bist du noch zu retten? Es ist noch nicht mal sechs!“
„Entschuldige!“, erwiderte Fufu genervt. Wie sollte man sich nur die Gewohnheiten all der verschiedenen Vögel merken?
„Zisch ab!“ Der unfreundliche Kerl verschwand wieder in seiner Höhle.
Unschlüssig sah Fufu eine Weile hoch, dann flog er eine Runde über Burg Maus und sah sich ein bisschen die Gegend an. Schließlich kehrte er zu der Eiche zurück. Er musste unbedingt einen Blick auf diese Europakarte werfen.
Verwegen setzte er sich in den Eingang von Eusebios Höhle. „Wegen meinem Problem nochmal!“ Er spähte in das Dunkel hinunter.
10 Sekunden später saß er zwei Stock tiefer auf einem Ast.
„Ich hab dir doch gesagt, du sollst abziehen!“, herrschte Eusebio ihn an.
Flügelschlagend rückte Fufu sein Gefieder zurecht. „Mannmannmann! Ist das ein Grund, so auszurasten?!“
Böse starrte der Uhu ihn an.
„Wenigstens bist du jetzt wach!“, freute sich Fufu und wurde für diese Bemerkung nicht nur von dem Ast, sondern gleich drei Mal um Burg Maus gejagt.
„Das Leben in Freiheit ist schwierig“, dachte er und fragte Eusebio im Flug, ob er etwas zu essen da hätte, er hätte Hunger.
Der Uhu gab auf, drehte ab und setzte sich wieder in den Eingang seiner Höhle.
Rücksichtsvoll nahm Fufu auf der Buche gegenüber Platz. „Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren!“
„Mahlzeit!“
Ob Eusebio immer so schreckliche Laune hatte? „Auch gern getrocknet!“, fügte Fufu hinzu, falls es daran lag.
Wieder drei Runden um Burg Maus.

Eusebio redete ein ernstes Wörtchen mit Fufu. „Gib mir 20 Minuten, Nervensäge, dann treffen wir uns im Turm von Burg Maus. Ich suche dir die Karte raus.“
Der Papagei war einverstanden und flog glücklich auf das Dach der Burg. Er drehte eine Runde um Burg Katz, und weil es so schön war, flog er auch noch auf die andere Seite rüber.
Er traf als erster im Turm ein. Eusebio verspätete sich, aber er hatte ein Obstkörbchen im Schnabel.
„Fantastisch!“, rief Fufu und stöberte gierig in dem Körbchen. „Danke, Eusebio!“
Der Uhu breitete seine Europakarte über Fufu aus. „Also wohin soll`s gehen?“
Ächzend zog der Papagei seinen Korb unter der Karte heraus. „Wo es warm ist, Eusebio.“
Der Uhu studierte die Karte.
„Wie wäre es hier?“, schmatzte Fufu und deutete auf der Karte nach rechts.
„Polen im Winter? Vergiss es!“
„Und da?“
„Dänemark? Ich bitte dich. Hoher Norden!“
Fufu dachte nach: Eusebio hatte recht. Sie mussten im Süden suchen. „Nach Bayern!“
„Bayern? Klirrend kalt im Januar.“
Fufu fand, dass es nicht mehr allzu viele Möglichkeiten für ihn gab. „Was ist mit der Schweiz? Österreich?“
„Alles kalt. Schnee, Gletscher, ewiges Eis.“
Mit einer Brombeere im Schnabel wanderte Fufus Blick nach Süden. „Italien?“
Eusebio versetzte ihm einen Klapps mit dem Flügel. „Die Alpen sind dazwischen! Schnee, Gletscher, ewiges Eis!“
„Dann klappt es auch nicht mit Griechenland oder der Türkei?“
„DIE ALPEN SIND DAZWISCHEN!“, rief der Uhu in Großbuchstaben.
Fufu fiel um und rollte sich auf den Rücken. „Okay. Dann kann ich mich ebenso gut umbringen.“

Lange prüfte der Uhu die Karte in alle Windesrichtungen. Fufu malte sich währenddessen seinen Tod aus. Seine Fantasie war so lebhaft, dass er schon ganz steif wurde.
Plötzlich zog Eusebio ihn auf die Fensterbrüstung der Burg.
„Fragen wir die Raubvögel! Die kommen viel rum!“ Der Uhu stieß einen Schrei aus, der über das ganze Rheintal schallte.
„Raubvögel? Bist du verrückt geworden? Die fressen Papageien!“ Fufu versteckte sich hinter dem Uhu, aber er beförderte ihn wieder nach vorne.
„Leg mich doch gleich auf einen Teller!“, schimpfte der Papagei und sah einen Mäusebussard, einen Habicht und einen Falken Kurs auf sich nehmen. „Adieu, Welt!“ Fufu schloss die Augen.
Eusebio lachte. „Freunde von mir fressen sie nicht!“
Überrascht riss Fufu die Augen auf. „Freunde?“ Gerührt schaute er Eusebio an, musste sich aber rasch wegducken. Die Raubvögel schossen über ihm in den Turm.
Sie nahmen auf den Dachsparren Platz und sahen ihn feierlich an. „Was ist los, Eusebio? Wer ist der kleine grüne Frosch da?“, fragten sie.
Fufu plusterte sich auf. „Mein Name ist Fu...
Aber der Uhu schob ihn zur Seite, bedankte sich wortreich und die Vögel veranstalteten alle eine Riesenbegrüßungszeremonie. Eusebio schilderte den drei Raubvögeln Fufus Lage und sie flogen zur Brüstung und äugten zum Fenster hinaus. Schließlich zeigten sie nach Norden und nach Süden. „Entweder da rauf oder da runter. Köln oder Wiesbaden.“ Sie erzählten, dass es in den beiden Städten Papageienkolonien gab; in Wiesbaden sogar zwei, eine im Kurpark und eine am Rhein.
Da gab es Papageien wie Fufu: grün mit blauen und roten Streifen.
„Wirklich?“ Aufgeregt sah Fufu sie an. „Keine Kakadus, keine Aras?“
„Nein, kleine Papageien wie du.“
Fufu überlegte: „Also wohin? Süden, huh? Es klingt wärmer.“
Eusebio beugte sich über die Karte. „Also nach Wiesbaden. Da gibt es 21 heiße Quellen. Schön warm im Winter. Das könnte hinhauen, Fufu.“
„Luftlinie über die Loreley und das Kloster St. Hildegard 50 Kilometer“, schätzte der Mäusebussard.
„Acht Stunden Flugzeit“, wusste der Falke.
Das war zu schaffen, fand Fufu.
Aus Freundschaft zu Eusebio boten ihm die Raubvögel an, ihn nach Wiesbaden zu begleiten, aber der Papagei lehnte höflich ab. Nicht, dass er den Raubvögeln misstraute; aber wenn sie unterwegs Appetit bekamen ... nicht auszudenken!

Später auf der Eiche sah Fufu den Uhu fragend an. „Was glaubst du, Eusebio, ob ich da eine Frau finde?“ Er dachte an das Rotkehlchen und die niedlichen kleinen Fresschen, die aus seinem Nest herausgeschaut hatten.
„Bestimmt“, lächelte der Uhu.
„Kann ich dann wiederkommen? Ich meine mit ihr? Nur auf einen Sprung?“
Klar konnte er.
Fröhlich hüpfte Fufu in Eusebios Höhle und rollte sich zum Schlafen ein, während der Uhu endlich auf die Jagd ging.
Morgens frühstückte der Papagei ausgiebig – Eusebio hatte ein paar Feigen vom anderen Rheinufer mitgebracht – und machte sich, nachdem er dem Uhu alles Gute gewünscht und fest versprochen hatte, wieder vor dem Winter vorbeizuschauen – auf den Weg nach Wiesbaden.

Trotz einer kräftigen Nordostbrise im Rücken brauchte Fufu den ganzen Tag für die Reise. Wieder und wieder machte er Rast, um sich zu stärken. Ein Kirschbaum hier, ein paar wilde Brombeeren da. Fufu verflog sich ein paar Mal, dann behielt er scharf das linke Ufer im Auge. Er wollte auf keinen Fall das Schloss mit den Papageien verpassen.
Das Schloss war knallrot angestrichen und er sah es schon von Weitem. Mit letzter Kraft schaffte es Fufu bis zur Promenade und ließ sich ächzend auf dem Geländer nieder. Eine Weile brauchte er, bis er wieder Luft hatte. Dann schaute er staunend auf die Tausende von Wasservögeln, die unterwegs waren: Möwen, Schwäne, Enten, Störche, Milane.
Kein einziger Papagei weit und breit.
Ihm sank das Herz. Was, wenn die Raubvögel ihn hinter`s Licht geführt hatten? Oder es die Papageienkolonien gar nicht mehr gab? Sie sich aufgelöst hatten? Schüchtern erkundigte er sich bei einer Ente, ob sie jemals einen Papagei gesehen hatte. Quakend zeigte sie auf das Schloss. „Hörst du sie nicht? Sie sind ohrenbetäubend.“
Fufu hörte sie auch, sie wurden laut und lauter und plötzlich sah er sie kommen: Über das Dach des Schlosses und dann im Sturzflug zu ihm herunter. Ehe er sich versah, war er von einem Schwarm neugieriger Artgenossen umringt. Sie schrien wild durcheinander und in Panik klappte er nach unten.
„Setz dich wieder hoch!“, befahlen sie. Sie kannten den Trick.
Er gehorchte, setzte sich hoch und blinzelte sie an. Sie sahen wirklich so aus wie er.
Ihr Anführer forderte ihn auf, zu erzählen, woher er kam, wie er hieß und wie alt er war. Und was er für Freunde hatte.
„Oskar, Eusebio ...“, zählte er auf.
Oskar kannten sie nicht, aber Eusebio. Eusebio kannte jeder.
„Ich habe letzte Nacht in seiner Höhle geschlafen!“
Die Papageien prusteten, nannten ihn einen Angeber und stürzten sich kreischend über das Dach des Schlosses zurück in den Park.
Empört sah Fufu ihnen hinterher. Was für ein ungehobeltes Pack! Sie machten nicht den Eindruck, als ob sie ihn in die Kolonie aufnehmen wollten. Aber er selbst wollte auch gar nicht mehr. Beleidigt drehte er sich um und sah einem hübschen Papageienweibchen ins Gesicht.
„Mach dir nichts draus“, lachte sie. „Wir haben Platz, mehr als genug!“ Sie deutete auf eine Eberesche neben dem Schloss. „Das ist unser Schlafbaum. Du kannst zu meiner Familie kommen.“ Sie überlegte. „Wie ist es, wollen wir noch einen Rundflug machen? Da hinten gibt es Aprikosen!“
Verlegen schaute Fufu sie an. Sie hatte ihm bestimmt ihren Namen gesagt, aber er hatte ihn in all dem Papageiengekreisch nicht verstanden.
Lachend flog sie los. „Ich heiße übrigens Lily!“, rief sie.
„Ich heiße Fufu!“, rief er und beeilte sich, ihr hinterher zu kommen.


Fufu:


lovebird

Text und Bild:

(c) Anobella

raphael hat die erste weinbergleiche

.. gezeichnet.

*strahlt

...

Ich frage mich, ob einer diesen idiotischsten aller Mechanismen kennt: Du hast einen Lauf, du hast ein Parlando, das Parlando muss dringendst in einem Sprachfluss geschrieben werden, sonst hast du keinen Rhythmus drin und weil du darüber so froh bist – dass du das Parlando überhaupt hast – stehst du auf und putzt die Gartenmöbel, die es schon lange dringend nötig haben. Dein Parlando bricht mitten im Satz ab und du hast keinen Schimmer mehr, wie er zu Ende gehen sollte.

*saubere Gartenmöbel

heute. aber.


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