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Sonntag, 9. Juli 2006

Scheißmichan.

Das ist dem Brenner sein erstes richtiges Wort an dem Tag gewesen. Jetzt musst du wissen, gegen die Migräne hat der Tabletten gehabt, die sind so stark gewesen, also richtige Bomber. Dass es ihm normalerweise von einer einzigen schon den Magen umgedreht hat. Aber jetzt hat er gleich drei aus der Packung genommen und sie ohne Wasser hinuntergeschluckt.
Dann hat er sich angezogen und ist zum Lift gegangen. Wie er das Wort Lift über dem Lift gelesen hat, sind ihm die Toten im Lift eingefallen. Das ist zwar ein Schilift gewesen, aber wie soll ich sagen. Der Brenner hat jetzt jedenfalls die Stiege genommen, schön langsam, Stufe für Stufe, dass du geglaubt hast: Reha-Zentrum.

Wolf Haas, Auferstehung der Toten

Das ist so eine Sache. Leicht abgesahnt. Aber was damit anstellen, außer den Namen Louise Bourgeois vor sich hinzusagen?

Walter und Miriam waren mitten in eine Debatte über eine amerikanische Künstlerin reingeraten; es ging um >>>Louise Bourgeois, eine Bildhauerin und Zeichnerin, die in den Staaten schon lange bekannt war (da lebte sie auch), aber in Europa nicht. Jetzt kam sie über eine Galerie aus der Schweiz herüber, ein Museum war auf sie aufmerksam geworden und Baselitz mochte sie. Das war wichtig, Künstler wurden nicht über den Markt bekannt, sondern über andere Künstler. Walter hatte Glück, erst letztens hatte er einen Bericht über Bourgeois im Fernsehen gesehen (das war auch der Ursprung der ganzen Diskussion) und konnte mithalten. Es gäbe kein Spätwerk mehr, kolportierte er die interessante Aussage des Kurators, die Leute machten heute ein Frühwerk auf und dann war Ende Gelände. Rembrandt und Tizian, ja, die hatten ein Spätwerk gehabt! Aber heute? Keine Spätwerke mehr, nur unreifer Bachmannsound. Unsicherheit hier, Zweifel da. Aber bei Bourgeois war es anders, sie war (selbst) ein Spätwerk, schon 95 Jahre alt, in Paris geboren, jetzt New York, verarbeitete ihre Kindheit – immer noch! freudianisch! keiner konnte aus seiner Haut raus! – mit Brüsten und Schwänzen.
Miriam verdrehte die Augen und ging an das Büffet, um sich noch einen Schlag libanesischen Petersiliensalat zu holen, während Walter weiter von dieser Sendung im Fernsehen erzählte. Bourgeois vergaß nichts und das konnte ein Segen sein, plauderte er, aber auch ein Fluch. Ihre Mutter wurde in ihrem Werk zum Weberknecht („Die Spinne im Netz!“, rief Joanna, die mit Walter studiert hatte) und ihr Vater, na ja gut. The destruction of the father hieß eine Serie aus den Neunzigern „Mit 80 machte sie sich an die Zerstörung des Vaters?“, kalauerte Pjotr, Joannas Ehemann. Der Vater hatte offensichtlich immer geredet, Louises ganze Kindheit durch, und das Mädchen rettete sich, indem es Skulpturen aus Brotkügelchen formte. So fing es an mit ihrer Kunst, in Paris 1920, großbürgerlich, man konnte es sich wie bei Proust und bei den Gourmantes vorstellen und Louise war ja auf ihre Art auch auf der Suche nach der verlorenen Zeit.
Sagte Walter.
Und genoss es, wie Pjotr und Joanna an seinen Lippen hingen. Er sah sie nur alle Schaltjahre einmal, fühlte sich ihnen aber paradoxerweise in umso engerer Freundschaft verbunden. Das war eine merkwürdige Entwicklung, er fühlte sich am meisten denjenigen Leuten verbunden, die er kaum sah. Die, die ständig um ihn herum waren, nervten ihn und er hätte sie am liebsten aus Frankfurt wegggeschossen.
Frauen waren auch da. Sie redeten jetzt abwechselnd über Bourgeois und über Fußball und die Weltmeisterschaft und den Winzer in Rheinhessen, der irgendwelche Weine aus Übersee im Discounter gekauft hatte und ihn als rheinhessischen Pfalzwein typisch Guntersblum ausgegeben hatte. Walter selbst trank als echter Frankfurter ja am liebsten Apfelwein und musste sich von den anwesenden Mainzern und Wiesbadenern Barbarei vorwerfen lassen. Den Darmstädtern war das egal, sie bauten keine Ideologie darumherum wie die Anrheiner, andererseits - welche Stadt wollte schon Darmstadt heißen, das war ja nicht allzu appetitlich.
Sagte Pjotr.
Walter kurvte kommunikationstechnisch zurück zu Bourgeois und brillierte mit seinen grandiosen Kunstkenntnissen. Jetzt behauptete er, nur alle zehn Jahre auf eine große Künstlerin (eine Malerin, eine Bildhauerin) zu treffen, die ihm gefiel (sah man mal von der Fotografie ab, die entwickelte sich weiter, da gab es hervorragende Arbeiten, da wurde nicht alles verschlafen und bis zur Unsichtbarkeit hin abstrahiert; die Krise in der Malerei und in der Skulptur aber hörte nicht mehr auf, dass man da mal in einer Ausstellung stehenblieb und sich was näher anguckte: Im Leben nicht).
Pjotr redete mit Fußball dazwischen und Fifa und Mayer-Vorfelder und Zwanziger und Beckenbauer und Wortmann und die Merkel hatten sie gar nicht ausgepfiffen, den Mayer-Vorfelder schon.
„Vergisst du in letzter Zeit auch ständig die Namen?“, fragte Pjotr Walter.
„Nein, eigentlich nicht“, überlegte Walter.
Von der anderen Seite näherte sich Joanna und bot ihnen Zigaretten an. „Miriam sagt, du bist netzsüchtig!“, lachte sie.
Walters Feuerzeug schnappte vor ihrem Gesicht auf. „Ich kann jederzeit damit aufhören“, widersprach er. „Gib mir ein Haus auf dem Land und du wirst mich an keinem elektronischen Apparat sehen, nicht am Computer, am Telefon, am Fernseher. Keine Interaktion.“
Joanna ließ sich den Ausdruck auf der Zunge zergehen. „Interaktion ...“
Frivol sah sie Walter an.

männer und frauen. hier: exmänner.

schleppen ihre freundinnen mit an, weil sie jetzt wieder im doppelpack sind, stichwort bekanntenkreise zusammenführen und integrieren.

seit ich mich von diesem konzept befreit habe, habe ich noch mal mehr zeit gewonnen.

"mein fahrrad steht noch bei dir, ich würds gern abholen am wochenende. d. kommt auch mit."
"sie soll im auto auf dich warten."
"das ist nicht dein ernst?"
"doch. "
"mann! du wirst es doch mal fünf minuten aushalten ...!"
"ich schon. aber sie nicht." (ich habe keine lust, von ihrem blick durchbohrt zu werden)

ein anderer wohnt quasi um die ecke, nur ohne garten.
"wir dachten, wir kommen zum himbeerenessen." (mein garten und mein kochen. bleibende anknüpfungspunkte)
"du kannst gern vorbeikommen. die himbeeren sind reif."
wenn man da nicht aufpasst, machen sie flugs aus dem "du" wieder ein "wir".
"so um drei? sollen wir was mitbringen?"
"nein. und komm allein. "
"geht nicht ..."
"dann geht woanders hin."
"wie lange soll das noch so weiter gehen? wir haben uns seit monaten nicht gesehen!"
kann ich was dafür, dass er so unselbstständig ist?

"versteh doch. sie hat probleme damit, dass wir so lang zusammen waren und uns immer noch sehen."
"versteh ich. soll sie zu hause bleiben."
"da hat sie kontrollverlustängste."
"ich lade mir doch keine nach hause ein, die mich kontrollieren will. was ist das für eine idiotische idee ..?!"
"herrgott, muss immer alles so kompliziert sein ..."
"eben nicht! lass sie zu hause!"

eine variante mit einem schwulen mann gibt`s auch. sein neuer sieht so aus wie ich. lange haare, dunkelblond. hier ist der freund wesentlich entspannter als der ex, der scherenartig zusammenklappt, wenn wir uns gut verstehen.
auch falsifiziert.

ich hab nix gegen neue leute, aber interessant muss ich sie schon finden. bisher hat mich von den neuen freundinnen meiner exmänner eben nur eine interessiert. mit dem rest habe ich mich so durchgesmalltalkt mit einem 85-prozentigen redeanteil (weil älter, jünger, dicker, dünner, name it; irgendwas finden sie immer, an dem ich schuld haben soll).

mach ich nicht mehr. ist mir zu anstrengend. hat keiner was von. ich nicht, er nicht, sie nicht.

*liest weiter in ihrer männerzeit

zeit-männer-nachtrag

gestern noch gelesen: seit es handys gibt, haben die männer als vieltelefonierer die frauen überrundet mit durchschnittlich 88 anrufen pro woche.

*hat sich auf einem anruf pro woche eingependelt

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