welche außenpolitik verfolgte woodrow wilson während des ersten weltkriegs?
na? na? bitte nicht nachgoogeln.
diese frage fand ich heute an der tafel in der schule - geschichtsunterricht für die neunte an einer hauptschule.
riesentabelle an der tafel - die beziehungen der alliierten untereinander.
damit die kinder bei uns das wesentliche lernen und DARAN gemessen werden können.
*salutiert
Anobella - 20. Nov, 18:10
dass twodaynet am 10. november wartungsarbeiten durchführt, vergesse ich mich!
*droht
hier ein stück, featuring elsa laska.
Leichhardt suchte nach Isabelle. Er wollte mit ihr in die Kantine essen gehen. Sie redete auf ihn ein, dass es Nadja nicht gewesen sei und jemand versuche, sie reinzulegen. Es sei alles zu durchsichtig, die Leichenstarre, die Kräuter, die Rosen, der Wein. Auch wie es abgelaufen sei. Alles viel zu sehr auf Nadja gemünzt, um Nadja zu sein.
Am Tisch pickte sie in seinen Wurstsalat. „Darf ich probieren, Ludwig? Es sieht so lecker aus!“
Er hasste es, wenn sie von seinem Teller aß. Schorndorf hatte auch diese Pärchenmentalität, wenn sie unterwegs waren. Nie hatte er seinen Teller für sich allein. Dauernd musste er sein Essen gegen andere verteidigen.
Sie schmeckte dem Salat mit Blick an die Decke nach. „Sehr gut! Gar nicht kantinemäßig!“ Ihre Gabel stach erneut zu, diesmal auf die Wurst. Sie schob ihm ihren Teller hin. „Du kannst gern auch von meinem Räucherlachs versuchen! Der Rucola ist hervorragend.“
„Danke, ich will nicht, Räucherlachs beißt sich mit Wurstsalat! Ich bin zufrieden mit meiner Wahl!“
Forschend sah sie ihn an. „Du solltest zusehen, dass du diesen Fall hinter dich bringst. Du bist unausstehlich, Ludwig.“
Leichhardt trank einen Schluck Bier und Isabelles Gabel flitzte über den Tisch. Mit seinem Glas, einem Salzfass und einem Aschenbecher errichtete er eine Barrikade vor seinem Teller. Damit forderte er seine Frau jedoch nur heraus.
Sie schob das Glas zur Seite - “Darf ich?“ – und bediente sich erneut.
„Wenn du jetzt nicht sofort die Pfoten von meinem Essen lässt, wechsle ich den Tisch!“, bellte er. „Iss den Lachs!“
„Gottogott.“ Augenrollend machte sie sich über ihren eigenen Teller her. „Weißt du, was ich an dir nicht leiden kann? Dass du nicht teilen kannst. Wie eine Glucke hockst du auf deinem Hab und Gut, immer auf das eigene Wohl bedacht. Ätzend ...“
Er gab auf. Um der Diskussion ein Ende zu machen, schob er ihr seinen Teller zu und nahm sich ihren Lachs.
Glücklich betrachtete sie den Wurstsalat. „Danke! Also wo waren wir?
Anobella - 20. Nov, 13:21
;-)
ich liebe das theater, aber es kann passieren, dass ich es jahrelang nicht hinkriege, mir karten zu besorgen.
heute abend (turgenjew im kleinen haus) werde ich einfach hingehen und direkt eine karte kaufen. wie im kino.
hingehen, karte kaufen, reingehen.
und ich geh allein, dann habe ich nicht das gelerch, wer wann wie vielleicht zeit hat.
das erspart mir auch pausengespräche über die vorstellung.
ein rundes konzept.
montag theatertag!
Anobella - 20. Nov, 10:21
was ganz schön ist, dass wirklich alles aufatmet, wenn der bursche, dem wie keinem anderen staatsoberhaupt
>>>die dummheit ins gesicht geschrieben steht, gehen wird.
hat er eigentlich
irgendwas sinnvolles auf den weg gebracht? irgendeine nebenkonsequenz aus einem nebensatz eines nebengesetzes?
Anobella - 20. Nov, 10:05
*wahrscheinlich ist tomb raider auch schon wieder veraltet. heute nachmittag frage ich die kids, was sie spielen
**kriegt die leerzeile unten nicht raus
Als Leichhardt am nächsten Morgen aufwachte, schlug die Kirchturmuhr halb Sieben. Der Kommissar schälte sich aus den Laken, duschte und begutachtete seinen Eisschrank. Im oberen Fach lag eine mumifizierte Paprika, im mittleren seine Migränebrille und in der Tür eine Trüffel-Steinpilz-Tapenade, die seit drei Jahren nicht schlecht wurde. Er warf einen Blick zu seiner Anrichte: Kaffee war auch keiner mehr da. Grunzend zog er sich an und öffnete die Tür. Ein grauschwarzgetigerter Kater stürzte an ihm vorbei und stimmte ein ohrenbetäubendes Geschrei an. Das Tier gehörte Anne-Marie, der Tochter der Nachbarsfamilie Gotscharek.
"Guten Morgen, Eichendorff!", sagte Leichhardt.
Der Kater miaute. Er ging zurück in die Küche und gab ihm Dosenmilch. Gegen die Tür gelehnt wartete er, bis das Tier ausgetrunken hatte, dann stieg er mit ihm die Treppe hoch und durchquerte den Garten.
Leichhardt wohnte in einem heruntergekommenen Mietshaus, um das sich der Besitzer schon seit Jahren nicht mehr kümmerte. Etliche Wohnungen waren von der Stadt belegt und Problemjugendlichen zugewiesen worden. Sie machten das, was Jugendliche in dem Alter so machten: Parties feiern, Musik hören, Hanfpflanzen auf dem Balkon ziehen. Einmal war einer ihrer Besucher an Silvester in seinen Garten getorkelt und wollte ihm an die Hauswand pinkeln. Leichhardt war gerade vom Dienst nach Hause gekommen und hatte im Garten noch eine geraucht. Er warnte den Pinkler, dass er ihm ins Knie schießen würde. Seitdem betrachteten die Jugendlichen ihn mit anderen Augen.
Aus dem Haus gegenüber kam Anne-Marie, die Besitzerin des Katers, die Stufen herunter gesprungen. Aus ihrem dunkelgrünen Overall schaute ihr kleines Portemonnaie heraus.
„Hallo, Anna-Marie!“, rief er. Er zog ein halbes Kilo Werbeprospekte aus dem Briefkasten und warf sie in die Altpapiertonne.
„Guten Morgen! Ist Eichendorff bei dir? Ich kann ihn nicht finden.“
Leichhardt nickte und deutete auf den Kater, der um die Mülltonne strich. „Soll ich ihn dir rüberbringen?“
Anna-Marie winkte ab. „Nee, ich hab zu tun.“
Sie hatte immer zu tun. „Was hast du vor?“
Die Zehnjährige kam über die Straße und pflanzte sich vor ihm auf. „Meine Freundinnen besuchen! Wir gründen einen Tomb-Raider-Fanclub.“
„Einen was?“ Er beugte sich zu ihr hinunter und steckte ihr das Portemonnaie tiefer in die Hosentasche.
„Einen Tomb-Raider-Fanclub!“
Leichhardt hatte keine Ahnung, wovon sie redete. Fragend sah er sie an.
Ihr Mund klappte auf. „Sag bloß, das kennste nicht.“
„Nein.“
„Lara Croft? Die Pyramiden? Die Grabkammern?“
„Nein.“
„Die Cybermonster?“
„Nein.“
„Gottogott. Es ist ein Spiel.“
„Aha.“
„Und so wer ist bei der Polizei!“ Sie warf die Arme hoch.
Er lachte.
„Wo gehst du hin, Kommissar?“
„Zu Fabrizio.“
Anne-Marie spielte mit dem Hausschlüssel, der an einer Schnur um ihren Hals hing. „Nimmst du Eichendorff mit? Ich muss weiter!“ Sie deutete in Richtung Sportplatz.
Er schaute ihr hinterher, wie sie davonzog. An freien Tagen kam sie manchmal nachmittags zu ihm und machte ihre Hausaufgaben. Ihre Eltern kamen um halb Sechs von der Arbeit und kümmerten sich viel wenig um sie. Sie stellten ihr das Essen hin und fertig. Es machte ihnen nichts aus, wenn sie bis zum Dunkelwerden draußen blieb. Leichhardt hatte mal versucht, mit ihnen darüber zu reden, sich aber nur Bullensprüche eingefangen.
Anobella - 20. Nov, 09:03
Anobella - 20. Nov, 08:01
*muss ihr Manuskript aktualisieren
Während die Praktikanten zur Pinnwand traten und berieten, welche Pizza sie bestellen sollten, verließen die anderen das Büro und fuhren im Paternoster ins Erdgeschoss. Die Kollegen gingen palavernd davon und Leichhardt wanderte über den Marktplatz. Er musterte die Auslagen der Geschäfte und kaufte sich ein Herrenhemd. Dann besorgte er für Isabelle im Caligarikino eine Monatskarte. Die Fassbinder-Retrospektive lief noch den ganzen Oktober. Auf den Plakaten war Lilli Marlen angekündigt: Hanna Schygulla, jung, strahlend, schön.
Die Kassiererin schenkte ihm ein freundliches Lächeln und fragte, ob er Fassbinder mochte.
Er nickte. Ob sie seine Filme kannte? Sie war noch so jung.
Wenig später betrat er ein Restaurant im Altstadtschiffchen. Es war noch früh und das Gastzimmer bis auf zwei Tische leer. Während er auf das Essen wartete, hörte er einem Pärchen am Nebentisch zu. Sie regten sich über Freunde auf, die bei ihnen gewohnt hatten. Wochenlang hatten sie sich eingenistet und am Schluss nicht mal zehn Euro für den Kaffee dagelassen. Dabei hatte das Pärchen sie nach Mainz gekarrt, nach Darmstadt, nach Frankfurt.
„Die Suppe!“ Der Wirt stellte ihm eine kleine Terrine auf den Tisch. Es war eine pürierte Kartoffelsuppe.
Leichhardt deutete auf seinen Wein.. „Das ist ein Merlot, oder?“
Überrascht sah ihn der Wirt an. „Ja. Du nimmst doch immer Merlot, Leichhardt!“
„Ach so?“
„Also von Wein hast du echt keine Ahnung!“
Plötzlich ging dem Kommissar dieses ganze Wein- und Essensgetue auf die Nerven. Diese ständigen Unterstellungen, dass er ein geschmacksnervenloser Fast-Food-Konsument sei, ein Discounterjunkie, ein Zellophangummibrötchenverdrücker. „Oliven hab ich schon immer gemocht“, bekannte er.
Der Wirt lachte. „Netter Versuch! Wenn du Moraiolo gesagt hättest, das hätte mich beeindruckt. Aber Oliven? Nicht gut genug.“
Das Präsidium war leer geworden, als er gegen Neun zurückkehrte. Die Praktikanten unterhielten sich prächtig über ihre Bildschirme hinweg. Seelbach, der in den Augen seiner Kollegin in den letzten zwei Stunden offenbar an sexueller Attraktivität gewonnen hatte, sagte gerade, dass er keine Lust mehr hatte auf seinen Pflegevater. Der war nach Berlin abgehauen, als er sechs war. Sein richtiger Vater war kurz nach seiner Geburt gestorben, bei einem Verkehrsunfall. Seine Mutter hatte sich einen Neuen gesucht, eine totale Niete, und diese Niete versuchte jetzt dauernd, ihn nach Berlin einzuladen. Ein lieber Kerl, aber er hatte keine Lust auf Berlin.
„Berlin? Cool! Da ist wenigstens was los! Anders als hier!“, rief Sofia. „Da würde ich hinziehen!“
Seelbach schüttelte den Kopf. „Ich hasse Berlin. Wir sind mal mit der Schule hin, ätzend. Alles so riesig. Die Häuser, die Straßen. Allein die Bürgersteige sind breiter als die Wiesbadener Fußgängerzone.“
„Für dich ist das doch das Paradies mit deinen Blades. Ich weiß nicht, was du hast.“
Leichhardt fuhr seinen Rechner hoch und checkte seine Mails. Anne-Marie wünschte ihm mit einer selbstgebastelteln Lara-Croft-Tombraider-Karte eine Gute Nacht, und in der Mailingliste des Polizeisportvereins fand sich eine 70-Antworten-Off-Topic-Diskussion über zu viel Rauchen im Präsidium. Der Rest war Spam.
Anobella - 20. Nov, 07:51