Alice Munro schreibt in einer Geschichte (Trost) über einen verliebten Leichenbestatter, der die Witwe besucht, in der linken Hand die Asche des Ehemanns, in der rechten ein Strauß Blumen.
Als Erstes gab er ihr die Asche.
""Ach", sagte sie. "Schon fertig."
Und dann wohin damit. Schließlich landet Lewis (noch warm) auf dem Telefontischchen.
*Alles immer abgrundtief schrecklich bei Munro
Anobella - 17. Sep, 13:23
war Polizeioberrat Otto Hagenmeister dieser Tage hauptsächlich damit beschäftigt, sich zu beherrschen, wenn er das Kommissarblog aufmachte. Nicht nur, dass der Kollege Leichhardt Stöckchen durch die ganze Republik warf, die ellipsenförmig und auf Umwegen wieder im Polizeipräsidium Wiesbaden landeten, sprich im vierten Stock, sprich bei Polizeipräsident Ulrich (der offensichtlich mit einem Schlaffrosch zu Bett ging); nicht nur, dass Kollege Schorndorf sich mit allen möglichen philosophischen Stammtischthemen beschäftigte, von denen er keinen Dunst hatte (beispielsweise dem Kreationismus, einem Thema, das bereits seit Monaten durch war); nein - nun hatte auch noch Florian Jurgeit Direktlinks zu Ferrari (Benvenuto! Der Mythos Ferrari!)gelegt. Jurgeits Begründung: Ferrari Deutschland säße in Wiesbaden. Hagenmeisters Einwand, ein Ferrari sei auf dem Kommissarblog themenfern eingesetzt, wurde vom Tisch gefegt: Das Kommissarblog diene nicht nur der Information des Bürges, sondern auch der Anwerbung von neuem Personal.
"Sie werben Personal für Ferrari an!", bemerkte Hagenmeister.
"Nein, für die Polizei. Auf Umwegen."
Umwege war das meistbenutzte Wort in der Abteilung, seit das Blog implementiert worden war. Alle Kommissare berichteten über irgendwas über Umwege.
"Ich fand den Beitrag über Ferrari informativ!", widersprach Polizeipräsident Ulrich. "Oder wussten Sie, dass Ferrari Deutschland in Wiesbaden sitzt?
Nein, das hatte Hagenmeister nicht gewusst. Aber das war auch nicht der Punkt ...
"Haben Sie sich nicht so! Wir sind mit unserem Blog Pioniere in der Republik! Was sagt denn die Zugriffsstatistik? Wer sind unsere Leser?"
"Ferrari Deutschland."
Sie machten Hagenmeister alle rasend.
Anobella - 17. Sep, 12:19
Auch interessant. Artikel von Ulrich Bahnsen. In den Neunzigern wurde eine Elektrodentechnik der Tiefenhirnstimulation entwickelt, bei der dünne Elektroden in neuronale Kerngebiete des Gehirns geleitet werden. Die Neuroelektronik kann die Triebkräfte des Menschen steuern: Stimmungen, Gefühle, Angst- und Panikattacken, Zwangsneurosen. Angewendet wird sie bei Parkinson-Kranken. Soll aber auch bei schwerem Alkoholismus und allem möglichen helfen.
Ein Mann in einem Klinikbett, frisch operiert. »Wie fühlen Sie sich?«, fragt eine Stimme. »Ach, erleichtert«, sagt der Mann. Dann, nach einigen Sekunden, lacht er. »Warum lachen Sie?«, fragt die Stimme. Der Patient schüttelt den Kopf. Er weiß es nicht. Er lacht, ist fröhlich. Und lacht lauter. Diesmal klingt es schrill. »Da war er schon überstimuliert«, murmelt Volker Sturm und klickt den Film vom Bildschirm.
Der Patient ist unheilbar depressiv. Seit der Neurochirurg Sturm ihn operiert hat, stecken zwei Elektroden tief in seinem Hirn. Der Film zeigt den ersten Moment der Freude in seinem Leben seit vielen Jahren, die Minuten, in denen die Ärzte Strom auf die Elektroden leiteten.
Fünf, höchstens zehn Volt, 130 Hertz. Das reicht, um die Seele umzukrempeln. Ein winziger Strom, und aus Tristesse wird Freude, Apathie verwandelt sich in Zuversicht. Der Elektronenfluss kann Ängste beseitigen oder Panik auslösen, Lust spenden, Ekel, Euphorie oder Zorn erzeugen.
Neuro-Enhancement wird über kurz oder lang nicht nur für die Behandlung 'Kranker genutzt werden, sondern auch, um Gesunden ein besseres Lebensgefühl zu verschaffen. Der Sitz der Seele wird Gegenstand therapeutischer Intervention werden und der Intellekt gentherapeutisch optimiert.
Vielleicht funktioniert so ein Hirnschrittmacher ja auch bei Massenmördern. Neurochirurg Volker Sturm hat über die Hälfte seiner Patienten (Zwangsstörungen) per Dauerstimulation des Hirns geheilt.
*arbeitet die
Zeit auf - 16. August 07
Anobella - 17. Sep, 10:50
Aber klar, zu viele Menschen. Trotzdem.
In Linz kann man
>>>Abwasserrohre (neu) für Übernachtungen mieten. Die liegen in einem Park an der Donau. Da steht nur ein Bett drin, auf das man direkt draufkrabbeln muss, aber es gibt Licht, und ein Dachfenster. Bezahlen kann man, wieviel man Lust hat. Ein Drittel davon geht an den Besitzer (den Künstler Andreas Strauss), zwei Drittel an die Putzfrau. Die sorgt für frische Leinenschlafsäcke. Reservierung läuft über das Internet: Man gibt das Datum ein, kriegt einen Pincode, den man dann an der Tür eintippen muss. Gefunden hats Burkhard Strassmann von der
Zeit:
>>>Volles Rohr.
*Zeit für die
Zeit
Anobella - 17. Sep, 08:53