"ich habe im leben immer pech gehabt!"
fehmi wirft die arme hoch und schaut mich an, den tränen nähe. dem kann ich nicht widersprechen, es stimmt, er kommt aus dem kosovo, alles immer sehr kompliziert, die eltern können kein deutsch, seins ist das beste in der familie und es ist super dafür, dass er erst seit 3 jahren da ist; aber er kann kaum schreiben undundund und ganz gesund ist er auch nicht. aber ein liebenswürdiger junger mann, und hübsch auch, ein bisschen spillerig, aber hübsch. dauernd habe ich versucht, ihn an die mädchen zu verkuppeln und habe alle seine positiven eigenschaften hervorgehoben: freundlich, immer hilfsbereit, immer ein spässchen auf den lippen ("das nervt, anobella!"), immer aufmerksam.
"ich hab so angst", gesteht fehmi. "was wird aus mir, wenn ich den hauptschulabschluss nicht schaffe?"
ich lege die hand an die stirn. "darüber
reden wir nächste woche, okay? jetzt erst mal das buch hier ..."
blitz-einzelcoaching, 15 minuten habe ich zeit, dann muss er in den nächsten unterricht.
"wie heißt das buch?"
"reise ans ende der welt!"
"wie heißt der autor?"
"henning mankell."
"wo spielt es?"
"in schweden."
"und in ..."
"schwockholm!"
ich schreibe es auf. "wie heißt die hauptfigur?"
"joel."
"nachname?"
"keine ahnung.
ich schreibe "gustafson" auf.
"was ist das problem?"
"keine ahnung."
"dass er seine mutter nicht kennt. er will sie kennenlernen!"
"ge-nau!"
er deutet immer schon auf die nächste frage, während er die antwort zur vorherigen noch gar nicht aufgenommen hat.
am schluss von den 15 minuten hat er´s so einigermaßen drauf.
"und das hier! ich soll den text hier von der vergangenheit in die gegenwart setzen!"
ich pinsele in dem text rum. "du musst nur die verben ändern."
"aber wie erkenne ich die verben?" (er streicht wörter wie "einst" und "manchmal" an.)
ich entscheide mich für die kleine, die 70-prozent, die regelmäßige-verben-lösung. "such alle worte aus dem text raus, "die auf te enden. hier: entdeckte, herrschte, machte, suchte, arbeitete, und die jetzt in die gegenwart."
könnte sein, dass er so eine v i e r hinkriegt.
heute morgen haben sie mir alle ihre fünfen in sozialkunde gezeigt.
und die lehrerin erzählt mir was vom bär, ich soll bitte nur deutsch unterrichten.
"okay, tina" , sage ich zu ihr, "einigen wir uns darauf: ich unterrichte das WORTFELD sozialkunde."
und mache weiter.
und stecke ihr, dass ihre schüler bis vor zwei wochen keine ahnung hatten, dass mankell schwede ist und der roman in schweden spielt und wie der titel heißt und was das PROBLEM ist.
*hält sich die ohren zu von den autocorso-hupkonzerten
"ich hab so angst", gesteht fehmi. "was wird aus mir, wenn ich den hauptschulabschluss nicht schaffe?"
ich lege die hand an die stirn. "darüber
reden wir nächste woche, okay? jetzt erst mal das buch hier ..."
blitz-einzelcoaching, 15 minuten habe ich zeit, dann muss er in den nächsten unterricht.
"wie heißt das buch?"
"reise ans ende der welt!"
"wie heißt der autor?"
"henning mankell."
"wo spielt es?"
"in schweden."
"und in ..."
"schwockholm!"
ich schreibe es auf. "wie heißt die hauptfigur?"
"joel."
"nachname?"
"keine ahnung.
ich schreibe "gustafson" auf.
"was ist das problem?"
"keine ahnung."
"dass er seine mutter nicht kennt. er will sie kennenlernen!"
"ge-nau!"
er deutet immer schon auf die nächste frage, während er die antwort zur vorherigen noch gar nicht aufgenommen hat.
am schluss von den 15 minuten hat er´s so einigermaßen drauf.
"und das hier! ich soll den text hier von der vergangenheit in die gegenwart setzen!"
ich pinsele in dem text rum. "du musst nur die verben ändern."
"aber wie erkenne ich die verben?" (er streicht wörter wie "einst" und "manchmal" an.)
ich entscheide mich für die kleine, die 70-prozent, die regelmäßige-verben-lösung. "such alle worte aus dem text raus, "die auf te enden. hier: entdeckte, herrschte, machte, suchte, arbeitete, und die jetzt in die gegenwart."
könnte sein, dass er so eine v i e r hinkriegt.
heute morgen haben sie mir alle ihre fünfen in sozialkunde gezeigt.
und die lehrerin erzählt mir was vom bär, ich soll bitte nur deutsch unterrichten.
"okay, tina" , sage ich zu ihr, "einigen wir uns darauf: ich unterrichte das WORTFELD sozialkunde."
und mache weiter.
und stecke ihr, dass ihre schüler bis vor zwei wochen keine ahnung hatten, dass mankell schwede ist und der roman in schweden spielt und wie der titel heißt und was das PROBLEM ist.
*hält sich die ohren zu von den autocorso-hupkonzerten
Anobella - 20. Jun, 18:52