Die Ermittlungen gerieten für Tage ins Stocken.
Irgendwie war plötzlich die Luft draußen. Baier war sauer, weil er danebengelegen hatte, gab sich aber den Anschein, es sportlich zu nehmen. Auch Hagenmeister hing durch. Der grandiose Durchmarsch seiner Abteilung war gescheitert, seinem großen Ermittlungsvorbild, dem Rudolph Mooshammerfall in München, waren sie nicht gerecht geworden. Depressiv feilte er an seiner Netzstrategie herum, stellte off topic Einträge ins Kommissarblog, zum Beispiel wann welche Wiesbadener Theateraufführung einen Besuch wert gewesen war. Wenn die Ermittlungen schon nicht weiterführten, wollte er wenigstens der Öffentlichkeit demonstrieren, wie kultiviert das Wiesbadener Polizeipräsidium war. Stunden brachte er damit zu, irgendwelche Textbausteine aus Aufführungsrezensionen zusammenzustellen und der Intendant musste ihm am Telefon im Detail erklären, nach welchem Schlüssel er klassische, unterhaltende und experimentelle Theaterstücke auf den Plan setzte.
Manfred Schorndorf vertrieb sich die Zeit mit Schachspielen im Netz. „Hey, Leute, was hat das zu bedeuten, wenn da steht Keine Verbindung zum Server: Versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt?“
„Dass du die Kiste runterfahren und neu starten musst“, murmelte Jurgeit, lässig auf die Couch mit Auto, Motor, Sport gelagert.
„Nicht wirklich, oder?“ Gereizt schlug Schorndorf gegen die Seitenwand seines Bildschirms und starrte darauf. „Na bitte, geht doch!“
„Herr Schorndorf, was tun Sie eigentlich?“ Forschend sah Hagenmeister ihn an, während er auf eine telefonische Verbindung mit Odette Bereska, der Dramaturgin des Staatstheaters, wartete.
Schorndorf blickte auf ein Schachspiel mit einem Amerikaner aus Seattle und überlegte den nächsten Zug. „Ich recherchiere am Computer, Chef! Das wollten Sie doch immer!“
„Ja, sicher“, hüstelte Hagenmeister, „aber was recherchieren Sie? Der Fall ist noch nicht abgeschlossen! Ich sehe Sie nicht telefonieren, nicht ermitteln, nicht verhören!“
Aus den Augenwinkeln beobachtete Schorndorf den nächsten Schachzug seines Kombattanten. „Macht alles Leichhardt, Chef! Müssen Sie den fragen.“ Mit einem Aufschrei drosch er auf die Tastatur. „Hab ich dich, Arschgesicht!“
Das Monster hatte gewonnen.
Manfred Schorndorf vertrieb sich die Zeit mit Schachspielen im Netz. „Hey, Leute, was hat das zu bedeuten, wenn da steht Keine Verbindung zum Server: Versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt?“
„Dass du die Kiste runterfahren und neu starten musst“, murmelte Jurgeit, lässig auf die Couch mit Auto, Motor, Sport gelagert.
„Nicht wirklich, oder?“ Gereizt schlug Schorndorf gegen die Seitenwand seines Bildschirms und starrte darauf. „Na bitte, geht doch!“
„Herr Schorndorf, was tun Sie eigentlich?“ Forschend sah Hagenmeister ihn an, während er auf eine telefonische Verbindung mit Odette Bereska, der Dramaturgin des Staatstheaters, wartete.
Schorndorf blickte auf ein Schachspiel mit einem Amerikaner aus Seattle und überlegte den nächsten Zug. „Ich recherchiere am Computer, Chef! Das wollten Sie doch immer!“
„Ja, sicher“, hüstelte Hagenmeister, „aber was recherchieren Sie? Der Fall ist noch nicht abgeschlossen! Ich sehe Sie nicht telefonieren, nicht ermitteln, nicht verhören!“
Aus den Augenwinkeln beobachtete Schorndorf den nächsten Schachzug seines Kombattanten. „Macht alles Leichhardt, Chef! Müssen Sie den fragen.“ Mit einem Aufschrei drosch er auf die Tastatur. „Hab ich dich, Arschgesicht!“
Das Monster hatte gewonnen.
Anobella - 19. Sep, 08:16