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Spielhallenbesucher (Gast) - 5. Dez, 15:57
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lustiger und informativer blog
Dagligvarer på nett (Gast) - 22. Mai, 08:22
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Giorgione - 19. Mai, 10:49

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Endspurt

Wenn nicht noch ein größerer Einbruch kommt (aber der kommt immer ...), habe ich´s geschafft am nächsten Wochenende mit meinem Winzerkrimi.

*winkt ab
**hat es schon so oft versprochen


Durch die Sprossenfenster sah er den Praktikanten Matthias Seelbach die Treppe herunterschlurfen. Er machte die Tür auf, schob den Wäscheständer in der Diele zur Seite, ging grußlos zum Eisschrank und wühlte nach Essen. Mit einem Oliven-Crostini im Mund kam er an den Schreibtisch und zog sich einen Stuhl ran.
„Wie heißt`n das Ding?“, nuschelte er, die Hände auf der Tastatur.
„Guten Morgen, Matthias!“, sagte Leichhardt. „Es heißt Kommissarblog.“
Er mochte den schlaksigen Jungen. Schorndorf hatte ihn vor zwei Jahren auf dem Marktplatz mit einem Joint erwischt und ihn erst fertig gemacht, dann einen Ausbildungsplatz verschafft. Für ein Jahr war Seelbach aus ihrem Blickfeld verschwunden – er war auf der Polizeifachschule in Kohlheck gewesen – und jetzt absolvierte er sein erstes Praktikum.
Der Kommissar betrachtete das verwaschene Think-Geek-T-Shirt, das er anhatte: 2 + 2 = 5.
Der Praktikant stöhnte. „O je. Der Kommissarblog! Da geht’s schon los. Erster Kardinalfehler, Leichhardt: Es heißt das Blog. Und dann – hast du dir das ausgedacht, das Layout? Schwarz mit dunkelgrüner Schrift? Wer soll`n das lesen?“
„Es ist eins von den vorgegebenen Layouts“, verteidigte sich der Kommissar. „Ich dachte, ich nehme schwarz, damit es nicht so grün wie bei der Polizei aussieht.“
„Das Polizeigrün ist jetzt schon ein Polizeiblau, sperr mal die Augen auf.“ Seelbach ließ sich den Benutzernamen und das Passwort geben und überarbeitete das Layout. Er setzte ein Banner mit einem Polizeiauto-Flash drauf, dazu einen Kalender, ein Archiv und ein Gästebuch. Er legte Links auf andere Webseiten, das Bundeskriminalamt, der Bundesnachrichtendienst, die Landespolizei Hessen und die Polizeigewerkschaft. Schließlich noch einige Polizei-Sportvereine und das Polizeiorchester.
Die Polizeigewerkschaft würde Schorndorf freuen, dachte Leichhardt. Vielleicht könnte er ihn auf die Art sogar dazu kriegen, einen Beitrag beizusteuern.
„Hast du eine Ahnung von Blogs?“, fragte der Praktikant.
Leichhardt schüttelte den Kopf.
„Es ist so leicht wie E-Mail-schreiben.“
Das sagten IT-ler immer. Alles war so leicht wie E-Mail schreiben und dann wusste man nicht wohin und wie und dann reichte das Textfeld in die Seitenleiste rein und bei dem Versuch das hinzukriegen, stürzte der Rechner ab.
Ihm fiel sein Telefonat mit Hagenmeister ein. „Nimm das Impressum raus.“
„Geht nicht, du brauchst ein Impressum.“ Nachdenklich kraulte sich der Praktikant am Kinn.
„Die von der Pressestelle haben Hagenmeister deswegen angemacht, nimm das Impressum raus.“
„Nix da, das ist Hagenmeisters Problem. Du brauchst auch einen Disclaimer.“ Seelbach fügte dem Impressum einen Hinweis hinzu, dass das Kommissarblog keine Haftung für den Inhalt verlinkter Webseiten übernahm.
Die erste Sau, die durchs Dorf gejagt wird, wird erschossen, dachte Leichhardt. Hagenmeister würde ihn umbringen.
„Kennst du dich mit der Technik aus?“
„Nee, das siehste doch ...“
Seelbach erklärte das Blog. Wie man Beiträge schrieb und editierte, Kommentare setzte und Weblogdienste benachrichtigte. Er rief ein Blog auf, das sich Der Blogticker nannte und zum Großteil Agenturmeldungen abarbeitete, aber auch manchmal in der Berichterstattung einen Ersttreffer hatte, noch vor den traditionellen Medien.
„Wenn du´s geschickt anfängst, bist du schneller als CNN.“
Leichhardt hatte nicht vor, schneller als CNN zu sein.
Sie suchten ein Thema für einen Beitrag. Etwas über ihre Arbeit? Die Arbeit der Kriminaltechnik? Den Von-Thielenstein-Fall? Leichhardt gab auf und fragte Seelbach, ob er nicht Lust hatte, das Blog zu führen. Im Grunde interessierte ihn dieser Kram nicht. Es reichte ihm, dass er zur Recherche dauernd vor der elektronischen Kiste saß. Letztens hatte er schon überlegt, ob er seinen Rechner nicht zu Hause abschaffen sollte.
„Nö, ich hab mein eigenes Blog.“ Seelbach zeigte ihm sein Technik- und Houseblog. Er nahm keine vorfabrizierte Bloggersofware, alles war selbst gemacht. „Wir sind zu fünft. Klar ein Apple.“
Leichhardt blickte auf Seelbachs Themen: Der Apple, mit dem alles begann, Der Apple-Computer, von dem Sammler träumen und Der Apple rebirthed.
„Wie wär`s mit dem Tagesschau-Ticker?“, schlug Seelbach vor. „Dann hast du immer die neuesten Nachrichten auf dem Blog!“
Die Idee gefiel ihm. Vielleicht konnten sie damit Eindruck bei der Pressestelle schinden. Seelbach kopierte den Quellcode des Tickers – „Ein Traum, zum Niederknieen!“ – und setzte ihn ein. Sofort kamen die ersten Meldungen rein: Pluto war zu einem bloßen Stern degradiert, die Idee Al Quaida ad absurdum geführt und ein bekannter Winzer im Rheingau ermordet.
Der Mord hatte schon die Runde gemacht.
Jurgeit segelte durch die Tür. Wie immer sah er aus wie aus dem Ei gepellt und grinste fröhlich. „Moin allerseits! Was macht ihr? Spielt ihr am Computer?“ Er sah auf den Bildschirm.
„Unser neues Blog.“
„Super!“
Jurgeit fand immer alles super. Wenn man wollte, dass irgendjemand den Kram gut fand, den man gerade irgendwo hinstoppelte, musste man nur ihn herbeirufen.
Seelbach surfte weiter und einige Minuten später trugen die Polizeibeamten auf dem Banner eine Weste mit der Aufschrift Anti-Konflikt-Team.
„Cool, ha?“ Zufrieden steckte er sich einen Kaugummi in den Mund.
Jurgeit lachte.
„Hagenmeister will Inhalte haben“, mahnte Leichhardt.

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