"Versetzt sie! Feuert sie!
Unter uns, sie schwätzt den ganzen Tag und steht nur rum. Dieses Weibersekretärinnengequatsche ... kennstes ja. Die kommen von der Uni und denken, sie sind gleich auf dem Weg nach oben. Was ist überhaupt mit ihrem Vertrag? Wann läuft er aus?“
„Übernächsten Monat.“
Althoff machte eine vielsagende Pause, während Edmund schweigend seine Fingernägel betrachtete.
„Und dann riskiert sie eine große Klappe!“, wunderte Edmund sich „Statt dass sie sich zurückhält. Sich nicht die Karriere verbaut. Verbreitet lieber Mordverdächtigungen. Ein starkes Stück.“
„Klar, Edmund.“ Althoff nahm ihn am Arm. „Deswegen rede ich ja mit dir.“
„Ich weiß das zu schätzen. Die Rotzgören stehen heutzutage an Tag Eins in einer neuen Firma und machen dem Chef Vorschläge zur Arbeitsumorganisation.“ Er lachte. „Wir haben sie erst mal an den Katzentisch gesetzt, um ihr zu zeigen, wo der Hammer hängt.“
„Gute Idee. Nur kommen sie dann zum Betriebsrat und klagen ihre Rechte ein. Ich kann dir sagen ... Nerven haben die ... Aber was deine Angelegenheit betrifft, Edmund ...“, Althoffs Stimme nahm einen verschwörerischen Tonfall an“, „... wir können dich natürlich besser schützen, wenn du einer von uns bist.“
Edmund zog die Augenbrauen hoch. „Ihr könnt mich auch schützen, wenn ich nicht einer von euch bin.“
Althoff nickte. „Klar, keine Frage. Tun wir auch. Aber es ist besser, die Gewerkschaft im Rücken zu haben. Willst du es dir nicht noch mal überlegen?“
Er reichte ihm eine Beitrittserklärung und Edmund steckte sie bereitwillig in die Jackentasche.
„Okay, Thomas, ich lasse es mir durch den Kopf gehen.“ Er blickte aus dem Fenster hinunter in den Hof. Die Kollegen standen in Wind und Kälte und rauchten mit hochgezogenen Schultern eine Zigarette.
Ein paar Tage später war er Caro Marx los und Mitglied der Gewerkschaft ver.di. Althoff hatte was gedreht, sein Abteilungsleiter hatte nicht widersprochen und jetzt konnte Marx in der Poststelle braten. Mit einer Flasche Sekt feierte er ihre Versetzung. Alle waren plötzlich einer Meinung mit ihm, auch Spahn. Was war das für eine Art, in der Agentur rumzurennen und Kollegen zu denunzieren? Ihre Integrität in Zweifel zu ziehen? Eben. Eine Frechheit. Im Zweifel für doch wohl für den Angeklagten, bitte. Oder besser noch Unschuldsannahme. Das war die Säule des Rechsstaates. Alles andere war Barbarei. Nachdrücklich prosteten sich alle zu.
„Übernächsten Monat.“
Althoff machte eine vielsagende Pause, während Edmund schweigend seine Fingernägel betrachtete.
„Und dann riskiert sie eine große Klappe!“, wunderte Edmund sich „Statt dass sie sich zurückhält. Sich nicht die Karriere verbaut. Verbreitet lieber Mordverdächtigungen. Ein starkes Stück.“
„Klar, Edmund.“ Althoff nahm ihn am Arm. „Deswegen rede ich ja mit dir.“
„Ich weiß das zu schätzen. Die Rotzgören stehen heutzutage an Tag Eins in einer neuen Firma und machen dem Chef Vorschläge zur Arbeitsumorganisation.“ Er lachte. „Wir haben sie erst mal an den Katzentisch gesetzt, um ihr zu zeigen, wo der Hammer hängt.“
„Gute Idee. Nur kommen sie dann zum Betriebsrat und klagen ihre Rechte ein. Ich kann dir sagen ... Nerven haben die ... Aber was deine Angelegenheit betrifft, Edmund ...“, Althoffs Stimme nahm einen verschwörerischen Tonfall an“, „... wir können dich natürlich besser schützen, wenn du einer von uns bist.“
Edmund zog die Augenbrauen hoch. „Ihr könnt mich auch schützen, wenn ich nicht einer von euch bin.“
Althoff nickte. „Klar, keine Frage. Tun wir auch. Aber es ist besser, die Gewerkschaft im Rücken zu haben. Willst du es dir nicht noch mal überlegen?“
Er reichte ihm eine Beitrittserklärung und Edmund steckte sie bereitwillig in die Jackentasche.
„Okay, Thomas, ich lasse es mir durch den Kopf gehen.“ Er blickte aus dem Fenster hinunter in den Hof. Die Kollegen standen in Wind und Kälte und rauchten mit hochgezogenen Schultern eine Zigarette.
Ein paar Tage später war er Caro Marx los und Mitglied der Gewerkschaft ver.di. Althoff hatte was gedreht, sein Abteilungsleiter hatte nicht widersprochen und jetzt konnte Marx in der Poststelle braten. Mit einer Flasche Sekt feierte er ihre Versetzung. Alle waren plötzlich einer Meinung mit ihm, auch Spahn. Was war das für eine Art, in der Agentur rumzurennen und Kollegen zu denunzieren? Ihre Integrität in Zweifel zu ziehen? Eben. Eine Frechheit. Im Zweifel für doch wohl für den Angeklagten, bitte. Oder besser noch Unschuldsannahme. Das war die Säule des Rechsstaates. Alles andere war Barbarei. Nachdrücklich prosteten sich alle zu.
Anobella - 12. Mär, 11:56