Der Prager Schriftsteller und Philosoph Fritz Mauthner wurde 1849 in Horzitz bei Königgrätz in Böhmen geboren
und starb 1923 in Meersburg am Bodensee. Mauthner stand am Anfang einer sprachskeptischen Dichtung, zu deren Exponenten auch Hugo von Hofmannstahl, Rainer Maria Rilke, Frank Kafka, Robert Musil und Hermann Broch zählten. Von besonderer Bedeutung für die Linguistik war Mauthner durch seinen radikal-verneinenden sprachkritischen Standpunkt: Erkenntnis durch Sprache ist nicht möglich ...
Edmund saß im Lesesaal der Deutschen Bibliothek und tat so, als sei nichts geschehen. Nach dem Debakel der letzten Wochen schien es ihm das Beste zu sein, den Mord zu vergessen und einfach zur Tagesordnung überzugehen. Er durchforstete Zeitschriften, Magazine, Dissertationen, Almanache, Chroniken und Jahresschriften,versah Karteikarten mit Zitaten, Signaturen und Codes und aktualisierte die Fußnoten. Schaute seine alte Magisterarbeit durch und prüfte, ob sie sich nicht für eine Veröffentlichung eignete.
Blätterte mal hierhin, mal dorthin.
„Hast du schon die Zeitung gesehen? Dieser Axel wird vermisst!“
Es war Udo auf dem Handy.
„Woher weißt du das?“
„Aus der Zeitung! Es steht in der Rundschau!“
Edmund lief zum Zeitungsständer. Er fand die Notiz in der Region: Das Leben Axels wurde kurz ausgebreitet, dazu das vermutliche Datum seines Verschwindens, irgendwann zwischen den Jahren. Edmunds Name war in dem Artikel nicht erwähnt. Gut so. Er atmete auf.
„Im Netz ist er schon seit einigen Wochen nicht mehr aufgetaucht“, erwiderte er.
„Seltsam“, fand Udo, „er war doch nicht der Typ, der auf Reisen ging, oder?“
„Nein, war er ... ist er nicht. Axel ist notorischer Daheimbleiber. Sein Aktionsradius beträgt höchstens 50 Kilometer. Er ist Freiberufler, die sind nicht so gebunden wie wir. Kann schon sein, dass er ein paar Tage abgehauen ist. Das Jahr hat ja kaum angefangen. Vielleicht wollte er mal Ruhe vor dem Netz haben.“ Edmund lachte.
Edmund saß im Lesesaal der Deutschen Bibliothek und tat so, als sei nichts geschehen. Nach dem Debakel der letzten Wochen schien es ihm das Beste zu sein, den Mord zu vergessen und einfach zur Tagesordnung überzugehen. Er durchforstete Zeitschriften, Magazine, Dissertationen, Almanache, Chroniken und Jahresschriften,versah Karteikarten mit Zitaten, Signaturen und Codes und aktualisierte die Fußnoten. Schaute seine alte Magisterarbeit durch und prüfte, ob sie sich nicht für eine Veröffentlichung eignete.
Blätterte mal hierhin, mal dorthin.
„Hast du schon die Zeitung gesehen? Dieser Axel wird vermisst!“
Es war Udo auf dem Handy.
„Woher weißt du das?“
„Aus der Zeitung! Es steht in der Rundschau!“
Edmund lief zum Zeitungsständer. Er fand die Notiz in der Region: Das Leben Axels wurde kurz ausgebreitet, dazu das vermutliche Datum seines Verschwindens, irgendwann zwischen den Jahren. Edmunds Name war in dem Artikel nicht erwähnt. Gut so. Er atmete auf.
„Im Netz ist er schon seit einigen Wochen nicht mehr aufgetaucht“, erwiderte er.
„Seltsam“, fand Udo, „er war doch nicht der Typ, der auf Reisen ging, oder?“
„Nein, war er ... ist er nicht. Axel ist notorischer Daheimbleiber. Sein Aktionsradius beträgt höchstens 50 Kilometer. Er ist Freiberufler, die sind nicht so gebunden wie wir. Kann schon sein, dass er ein paar Tage abgehauen ist. Das Jahr hat ja kaum angefangen. Vielleicht wollte er mal Ruhe vor dem Netz haben.“ Edmund lachte.
Anobella - 8. Mai, 10:31