Tee? Da hab ich doch was ... *wühlt
26
Marieluise Schollhammer kredenzt mir weißen Tee. Er wird in den Bergregionen Chinas angebaut, erklärt sie, und verdankt seinen Namen dem silbrig-seidenen Flaum um die Knospen. Für ein Kilo sind 30.000 Knospen notwendig, er beruhigt den Magen, entschlackt und beugt Krebs vor. Außerdem stärkt er die Zähne und schützt vor Grippe.
Der Tee sieht aus wie heißes Wasser, finde ich.
„Sein Name ist China Cui Min White Tips. Bemerken Sie die feinfruchtige Note?“
Ich lasse das heiße Wasser in meinem Mund umherrollen. Nicht direkt.
Wir sitzen zusammen in ihrem Wohnzimmer. Marieluise scheint sich entspannt zu haben. Sie ist endlich aus dem steifen Cardiganzeug draußen, das sie sonst immer anhat. Sie hat sich gefasst. Das Leben geht weiter.
„Ich habe eine Frage. Beziehungsweise zwei.“ Es käme mir sonst nie in den Sinn, aber in diesem Fall schütte ich Milch in den Tee, um meinen Geschmacksnerven irgendeine Sensation zu bieten.
„Herr Leichhardt! Das tut ja weh!“
„Ich war mal in Australien, da trinkt man den Tee so.“
„Das ist Barbarei.“
„Hm!“, mache ich und schaue sie genießerisch an.
Aber zugegeben, es schmeckt schauderhaft.
„Also schießen Sie los!“ Sie stellt ihre Tasse auf den Tisch.
„Ich stolpere darüber, dass Sie nicht nur mit Lydia Zsozsek befreundet sind, sondern mit ihr ehrenamtlich in einem Verein für junge Mädchen arbeiten.“
Marieluise nimmt ihren Tee wieder auf und versenkt sich ganz darin.
„Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir das entdecken würden, Frau Schollhammer.“
Ich bekomme Gebäck angeboten.
„Warum haben Sie uns das nicht erzählt?“, bohre ich.
„Lydia und ich dachten, es sähe verdächtig aus“, sagt sie abwertend.
„Oho! Jetzt sieht es aber noch verdächtiger aus!“
„Ich bin Axels Ex, Lydia war seine Geliebte ...“
„Geliebte?“
Verblüfft sieht sie mich an. „Das wissen Sie noch nicht? Na ja, macht nichts. Jeder kann mal auf dem Schlauch stehen. Aber hängen Sie es nicht an die große Glocke. Richard glaubt immer noch, dass es eine Hetzkampagne in der Presse war. Axel ließ Lydia nach ein paar Monaten fallen.“
Marieluise Schollhammer kredenzt mir weißen Tee. Er wird in den Bergregionen Chinas angebaut, erklärt sie, und verdankt seinen Namen dem silbrig-seidenen Flaum um die Knospen. Für ein Kilo sind 30.000 Knospen notwendig, er beruhigt den Magen, entschlackt und beugt Krebs vor. Außerdem stärkt er die Zähne und schützt vor Grippe.
Der Tee sieht aus wie heißes Wasser, finde ich.
„Sein Name ist China Cui Min White Tips. Bemerken Sie die feinfruchtige Note?“
Ich lasse das heiße Wasser in meinem Mund umherrollen. Nicht direkt.
Wir sitzen zusammen in ihrem Wohnzimmer. Marieluise scheint sich entspannt zu haben. Sie ist endlich aus dem steifen Cardiganzeug draußen, das sie sonst immer anhat. Sie hat sich gefasst. Das Leben geht weiter.
„Ich habe eine Frage. Beziehungsweise zwei.“ Es käme mir sonst nie in den Sinn, aber in diesem Fall schütte ich Milch in den Tee, um meinen Geschmacksnerven irgendeine Sensation zu bieten.
„Herr Leichhardt! Das tut ja weh!“
„Ich war mal in Australien, da trinkt man den Tee so.“
„Das ist Barbarei.“
„Hm!“, mache ich und schaue sie genießerisch an.
Aber zugegeben, es schmeckt schauderhaft.
„Also schießen Sie los!“ Sie stellt ihre Tasse auf den Tisch.
„Ich stolpere darüber, dass Sie nicht nur mit Lydia Zsozsek befreundet sind, sondern mit ihr ehrenamtlich in einem Verein für junge Mädchen arbeiten.“
Marieluise nimmt ihren Tee wieder auf und versenkt sich ganz darin.
„Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir das entdecken würden, Frau Schollhammer.“
Ich bekomme Gebäck angeboten.
„Warum haben Sie uns das nicht erzählt?“, bohre ich.
„Lydia und ich dachten, es sähe verdächtig aus“, sagt sie abwertend.
„Oho! Jetzt sieht es aber noch verdächtiger aus!“
„Ich bin Axels Ex, Lydia war seine Geliebte ...“
„Geliebte?“
Verblüfft sieht sie mich an. „Das wissen Sie noch nicht? Na ja, macht nichts. Jeder kann mal auf dem Schlauch stehen. Aber hängen Sie es nicht an die große Glocke. Richard glaubt immer noch, dass es eine Hetzkampagne in der Presse war. Axel ließ Lydia nach ein paar Monaten fallen.“
Anobella - 23. Nov, 11:48