Aus Anobellas Arbeitswelt
„Scheiße, Moneymaker, ich find meinen Lebenslauf nicht, er muss doch hier irgendwo sein ...“
Tijo durchsucht wie ein Besessener seinen Rechner.
„Haben Sie im BvB-Ordner geschaut?“
„WAS DENKEN SIE, WO ICH GERADE DRIN BIN?!“ Er hackt in die Tasten. „Ich weiß gar nicht, warum Sie den sehen wollen, er ist Eins-A in Ordnung!“
„Ich finde immer Fehler.“
„Er hat keine Fehler. Ich hab ihn mit Herrn Mosmann durchgegangen.“
„Ich bin ihn durchgegangen.“
„Sehen Sie. WARUM NOCHMAL?!“
„Tijo, suchen Sie jetzt Ihren Lebenslauf raus!“
„MACH ICH DOCH!“
Ich gehe in die Küche und setze Teewasser auf. Das Wasser ist schlecht, es kommt aus dem Rhein. Es hat eine Kalkschicht, es schmeckt wie eingeschlafene Füße. Ich suche nach meinem Britafilter, jemand hat ihn in eine andere Küche geschleppt. Ich gehe einen Stock tiefer, nichts, ich gehe zwei Stock tiefer, nichts. Jemand brüllt das Treppenhaus runter, meine Klasse tickt aus, ob ich die Lehrkraft sei und ich soll gefälligst wieder hochkommen und Ordnung schaffen. Ich finde den Filter im Erdgeschoss und lasse das Wasser durchlaufen. Es ist mir egal, dass laute Musik aus meinem Klassenzimmer kommt.
Ich stelle den Wasserkocher an und gehe zurück in die Klasse.
In der einen Ecke sitzen die Mädchen und schminken sich, in der anderen die Jungs und drucken Pornobilder aus. Wenn ich mit dem Unterricht fertig bin und von ihnen Kontrollausdrucke haben will, finde ich lauter Mösen und Schwänze zwischen den Diktaten.
Tijo chattet.
„Haben Sie den Lebenslauf gefunden?“
„NEE! RUHE JETZT!“
Er chattet weiter.
„Tijo!“ Ich will am liebsten sein Gesicht in die Tastatur quetschen.
„Vielleicht ist er auf der DISKETTE ...“
Ich drehe ihn zu mir um. Er hält sich am Tischrand fest, es kommt zu einem Kampf, er gewinnt, aber schließlich dreht er sich freiwillig um.
„WAS?!“
„Es ist jetzt schon halb Zehn, Tijo“, ich schaue auf meine Uhr, „und ich warte seit einer dreiviertel Stunde auf Ihren Lebenslauf ...“
Er sieht auf meine Uhr und lacht. „Es ist halb Elf, Moneymaker, Sie haben noch die Sommerzeit!“
Ärgerlich ziehe ich meine Uhr aus. Ich habe keine Ahnung, wie man das verdammte Digitalteil umstellt. Ich hasse Uhren.
„Soll ich sie umstellen für Sie? Warum haben Sie kein Handy? Wer hat heutzutage noch eine Uhr?“
„Ich hasse Handys.“
„Sie sind lustig, Moneymaker. Immer für eine Überraschung gut.“ Er wendet sich an die ganze Klasse. „Moneymaker hasst Handys.“
Alle lachen. Tijo fängt an, an der Uhr rumzubasteln. „Scheiße, wieviel hat das Ding gekostet? Ein Euro?“
„Stellen Sie sie einfach um, Tijo.“
Tijo durchsucht wie ein Besessener seinen Rechner.
„Haben Sie im BvB-Ordner geschaut?“
„WAS DENKEN SIE, WO ICH GERADE DRIN BIN?!“ Er hackt in die Tasten. „Ich weiß gar nicht, warum Sie den sehen wollen, er ist Eins-A in Ordnung!“
„Ich finde immer Fehler.“
„Er hat keine Fehler. Ich hab ihn mit Herrn Mosmann durchgegangen.“
„Ich bin ihn durchgegangen.“
„Sehen Sie. WARUM NOCHMAL?!“
„Tijo, suchen Sie jetzt Ihren Lebenslauf raus!“
„MACH ICH DOCH!“
Ich gehe in die Küche und setze Teewasser auf. Das Wasser ist schlecht, es kommt aus dem Rhein. Es hat eine Kalkschicht, es schmeckt wie eingeschlafene Füße. Ich suche nach meinem Britafilter, jemand hat ihn in eine andere Küche geschleppt. Ich gehe einen Stock tiefer, nichts, ich gehe zwei Stock tiefer, nichts. Jemand brüllt das Treppenhaus runter, meine Klasse tickt aus, ob ich die Lehrkraft sei und ich soll gefälligst wieder hochkommen und Ordnung schaffen. Ich finde den Filter im Erdgeschoss und lasse das Wasser durchlaufen. Es ist mir egal, dass laute Musik aus meinem Klassenzimmer kommt.
Ich stelle den Wasserkocher an und gehe zurück in die Klasse.
In der einen Ecke sitzen die Mädchen und schminken sich, in der anderen die Jungs und drucken Pornobilder aus. Wenn ich mit dem Unterricht fertig bin und von ihnen Kontrollausdrucke haben will, finde ich lauter Mösen und Schwänze zwischen den Diktaten.
Tijo chattet.
„Haben Sie den Lebenslauf gefunden?“
„NEE! RUHE JETZT!“
Er chattet weiter.
„Tijo!“ Ich will am liebsten sein Gesicht in die Tastatur quetschen.
„Vielleicht ist er auf der DISKETTE ...“
Ich drehe ihn zu mir um. Er hält sich am Tischrand fest, es kommt zu einem Kampf, er gewinnt, aber schließlich dreht er sich freiwillig um.
„WAS?!“
„Es ist jetzt schon halb Zehn, Tijo“, ich schaue auf meine Uhr, „und ich warte seit einer dreiviertel Stunde auf Ihren Lebenslauf ...“
Er sieht auf meine Uhr und lacht. „Es ist halb Elf, Moneymaker, Sie haben noch die Sommerzeit!“
Ärgerlich ziehe ich meine Uhr aus. Ich habe keine Ahnung, wie man das verdammte Digitalteil umstellt. Ich hasse Uhren.
„Soll ich sie umstellen für Sie? Warum haben Sie kein Handy? Wer hat heutzutage noch eine Uhr?“
„Ich hasse Handys.“
„Sie sind lustig, Moneymaker. Immer für eine Überraschung gut.“ Er wendet sich an die ganze Klasse. „Moneymaker hasst Handys.“
Alle lachen. Tijo fängt an, an der Uhr rumzubasteln. „Scheiße, wieviel hat das Ding gekostet? Ein Euro?“
„Stellen Sie sie einfach um, Tijo.“
Anobella - 25. Nov, 09:04