Na bitte, geht doch.
Endlich mal wieder ein gelungener Tatort. Vor allem keine blöden, eitlen Kameratricks. Letztens lief auf Arte eine Sendung über die französische Südküste. Hab ich abgeschaltet nach fünf Minuten, weil sie einzelne Sandstrände CSI-horrormäßig mit diesem "Zzzzzzpppppp!" rangezoomt haben und wieder weg. Hin und weg. Sechs mal die Minute. Es war nur noch Kameratrick und null Sandstrand. Ich kapiere nicht, wieso immer alles so totgeritten werden muss, dass du´s gleich satt hast. Na egal, jedenfalls, der Tatort gestern war gut. Finde Axel Milberg ja eh super, wenn er nicht zu viel will und Maren Eggert, okay, die könnte ein bisschen mehr Alltagswahnsinn haben, die Frau ist zu perfekt und zu passiv, aber gestern hatte sie sogar mal einen selbstironischen Moment.
Und gerade als ich dachte, herrgott, wann steigen sie endlich in die Kiste, haben sie´s gemacht.
Bis ich Hugo Egon Balder endlich erkannt hatte, brauchte ich bis zur vorletzten Szene, das war ein bisschen schade.
Und gerade als ich dachte, herrgott, wann steigen sie endlich in die Kiste, haben sie´s gemacht.
Bis ich Hugo Egon Balder endlich erkannt hatte, brauchte ich bis zur vorletzten Szene, das war ein bisschen schade.
Anobella - 21. Sep, 08:31
Im Tatort wurd's dann endgültig schrullig mit der Anachronismus-Inszenierung, die sich nicht auf die Kamera beschränkte, sondern alle Details betraf. Denken Sie nur an das Hotel -- von den Tapeten über die Beleuchtung bis zu den Türschlössern war alles aus den Achtzigern des vorigen Jahrhunderts. Auch die wenigen Gäste, sowohl die Musiker- als auch die Kriegsveteranen waren Museumsstücke, Untote aus einer ganz anderen Zeit. In der Hotelküche wurde fleißig gewerkelt (selbst französische Hühner mit Köpfen lagen rum), aber in der Bar wurde dem Kommissar das Club-Sandwich (auch so 'ne Reminiszenz) verweigert, während unten die angerichteten Speisen vom Teller direkt in den Müll verfrachtet wurden. Die Rezeption war meist unbesetzt, das Telefon klingelte ins Leere und die Zimmerschlüssel hingen zur gefälligen Selbstbedienung an ihren Haken. Und Milberg mußte den Schwarzkopf geben.
Der Abspann wurde für meine Verhältnisse allzu schnell vorbeigeklickt. Also kann ich mich täuschen, aber ich glaube zum Schluß noch den Namen Heinze gelesen zu haben. Das wäre dann die Pointe auf diesen Tatort-Abgesang gewesen, den ich mit Ihnen goutiert habe.