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Freitag, 13. Januar 2006

Die Hamburger sollen ihr Gemüse aus Holland beziehen. Basta.

Und wir hier unten aus Spanien.
Die Hölle der Kasseler Berge besteht ja offensichtlich auch darin, dass die ganzen Spanier ihr Zeug nach Hamburg karren. Das muss also umverteilt werden, das ist ja Idiotie, damit an den nördlichsten Punkt Deutschlands zu fahren. (Hey, ich weiß, dass Flensburg der nördlichste Punkt ist! Meine Oma kam aus Hamburg, remember? Und mein Opa aus Frankfurt! Und deswegen sage ich: der Norden kriegt Tomaten aus Holland und wir hier aus Spanien). Und Hans-Peter aus Transsylvanien sieht das genauso! Aber jetzt noch zu einer anderen Städterivalität (nein, nicht Mainz/Wiesbaden!) (*lacht) - sondern Berlin und München. Die Berliner sagen, sie können die WM-Gala nicht ausrichten. Jetzt habe ich zwar wirklich gar nichts mit der Fußball-WM zu tun und werde schauen, dass ich da die Biege mache - aber das ist doch wirklich peinlich! Jetzt haben die Münchner gesagt, sie machen es, wenn es die Berliner nicht hinkriegen. Das scheint mir doch ein Fall für dieses Blog zu sein!

Das ist so eine Sache mit der Europäischen Union.

Da guckst du als Spanier auf die Karte und weißt gar nicht richtig, wo Deutschland anfängt, weil sie es mit den Grenzen nicht mehr so genau nehmen. Sicher ist nur: Es hört im Norden auf, wo das Meer ist. Weil Deutschland NICHT im Meer liegt. Also fährt unser Spanier, um sicher zu gehen, seine Ware (hier: Tomaten) tatsächlich in Deutschland abzuliefern, 3 Tage nach Hamburg rauf (Kasseler Berge hoch, Kasseler Berge runter). Klar, da ist der größte Obst- und Gemüseumschlagplatz in Deutschland, haben sie ihm gesagt, als er in Deutschland anrief.
Trotzdem würde ich, wenn ich Spanier wäre, zwei Mal nachdenken und das Zeug schon in Frankfurt abladen:
1) Ich spar mir die Kasseler Berge.
2) Ich muss nicht so weit fahren, Frankfurt kommt 350 Kilometer nach der Grenze
3) Mein Kram sieht noch frischer aus.
*guckt N-tv
**bekommt morgen eine neue Matratze geliefert

...

Suse war mit dem Essen fertig und legte ihr Besteck zur Seite. Er fragte sie, ob es ihr geschmeckt hatte. Auch dazu hatte sie keine Meinung, er sah es ihrem Gesicht an. Sie aß, was auf den Tisch kam. Er wartete die ganze Zeit auf ein Lob, weil es das Natürlichste von der Welt war, für ein gekochtes Essen gelobt zu werden.
„Sehr gut.“
Da war kaum Intonation gewesen in dem Sehr gut. Kein Erfragen der Zutaten, der Zubereitungsweise, der Herkunft der Lebensmittel. Sie schien gar nichts zu schmecken. Obwohl es Walter ein Rätsel war, wie man schwarze Oliven in Hackfleisch nicht schmecken konnte. Übrigens ein sehr schöner farblicher Kontrast zu den getrockneten Tomaten.
Walter zuckte mit den Schultern.
Sie sah auf die Uhr. „Wie ist es, soll ich hier übernachten? Sonst muss ich langsam los.“
Ihm war nicht danach, dass sie blieb. Er hatte keine Lust auf Sex mit ihr. Sollten andere doch erotische Lust empfinden, wenn ihnen gegenüber ein Gesicht wie eine Sperrholzplatte saß.
Er sagte, dass er noch was durcharbeiten musste. In ihrem Blick sah er Unwillen und die unausgesprochene Frage, wieso sie den weiten Weg von Hanau zu ihm in die Innenstadt gemacht hatte, wenn sie nicht dableiben sollte. Walter war der Blick völlig egal. Sie hatte ihm nicht zugehört in einer wichtigen Sache, warum also sollte er ihr jetzt einen Gefallen tun? Er dachte daran, wie ihm sein Freund Ulrich letztens gesagt hatte, sie wären ein furchtbares Paar. „Nimms mir nicht übel, Walter“, hatte er am Telefon gesagt, „aber es wäre mir lieber, wenn du Suse am Samstag zu meinem Geburtstag nicht mitbringen würdest. Sie ist wie ein schwarzes Loch am Tisch. Sagt nie was. Entweder eine Unterhaltung kommt gegen sie zustande oder man übersieht sie einfach. Das ist beides unproduktiv. Dauernd ihr gelangweiltes Gesicht.“
Walter wusste, was Ulrich meinte. Ihn selbst störte es auch. Er musste sich ständig bei ihr rückversichern, ob es ihr gefiel und ihrem Blick nach zu urteilen, gefiel es ihr nicht. Sie versteinerte in Gesellschaft. Hatte keinen Sinn für Ironie, nahm für bare Münze, was an Scherzen um den Tisch ging.
„Nimms mir nicht übel“, hatte er Ulrichs Worte weiterkolportiert, „aber ich würde gern allein zu seinem Geburtstag am Samstag gehen. Du kannst sowieso mit den Leuten nichts anfangen.“
Große Augen. Sie sagte zwar nichts bei seinen Freunden, aber dabei sein wollte sie schon immer.
Das war sein Thema dieses Jahr, überlegte Walter: unproduktive Beziehungen. Er war von vielen Leuten umgeben, die ihn in seiner Entwicklung bremsten statt förderten.

cool! webcam-rheingau!

besonders die ersten drei fotos, da sieht man, wie der rhein die farbe wechseln kann!

webcamscout anobella

Blondinenwitze, Megatitten, Swingerclub, Gruppensex, Blümchensex, Viagra, Impotenz bei Lehrern, Guido Westerwelle, heiße Girls

dpr scheut sich ja auch nicht, nur um seine zugriffszahlen in die höhe zu treiben - damit er den krimiblog im schwanzvergleich überrunden kann - sex-schlagwörter in watching the detectives reinzuschreiben!
*so durch-sich-tig!

für die frühaufsteher

der berg erwacht! in chur! ich glaube, er heißt rheinquartier!

u n h e i m l i c h sinnvoll

ist beim krimiblog dieser link mit den autorenblogs. ;-) extra oben im MENÜ angelegt.
ich überlege schon die ganze zeit, wie ich den in meine seite co-integriere, da er ständig national und international upgedated wird. su-per!

Donnerstag, 12. Januar 2006

der bernhardhass ist aber auch und vor allem

ein österreichhass. wobei man glaube ich deutschland da als *jenseits von gut und böse einordnen muss, damit hält er sich gar nicht groß auf. im untergeher beschreibt er nur kurz einen ausflug nach passau, der danach als das synonym des entsetzlichen tages an sich - "Denk an Passau!" - gehandelt wird.

"Die Fahrt von Wien nach Linz ist eine Fahrt durch nichts als Geschmacklosigkeit. Von Linz bis Salzburg ist es nicht besser. Und die Tiroler Berge bedrücken mich. Vorarlberg habe ich immer gehasst, genauso wie die Schweiz, in welcher der Stumpfsinn zu Hause ist ..."

(aus dem Untergeher >>> da gibts auch mehr Zitate)

Anobella und Smarf auf Usedom

Heringsdorf. Das Meer lappt ruhig ans Ufer. Spiegelglatte Fläche, leise und angenehm. Anobella und Smarf sitzen im Cafe, Anobella hat mehrere gescheiterte Versuche hinter sich, Smarf zum Reden zu bringen („Keine Politik bitte, Anobella!“, „Bloß nicht Psychologie!“ „Ich h a s s e Literatur!) Schließlich:

Anobella (betrachtet Smarfs Füller)
Smarf (deprimiert)
Anobella (probiert den Füller aus)
Smarf (isst lustlos ein Stück Kuchen)
Anobella (schreibt ihren Namen auf einen Bierdeckel)
Smarf (blickt leer auf die Heringsdorfer Seebrücke)
Anobella (betrachtet Smarf)
Smarf (schiebt den Kuchenteller weg)
Anobella (steckt Smarfs Füller ein)
Smarf (merkt es nicht)
Anobella: Jo, Smarf. War schön, dich kennenzulernen. (nimmt Smarfs Hand, schüttelt sie)
Smarf (übernimmt matt die Rechnung) (sieht in diesem Winter kein Land mehr) (treibt ab, nachdem Anobella die Seebrücke verlassen hat)

Die Hamburger Polizei

sucht einen Oboespieler.
Vorspielen soll man das Marcello-Oboenkonzert.
(Vertickt vom >>>Komissarblog)

Ich kann mich über alles unterhalten.

Auf der Rückfahrt von Usedom standen zwei Trucker in der Raststätte, der eine Typ Sven Ottke, der andere Mike Tyson. Ich wollte nur einen Kaffee holen und gleich weiterfahren und habe sie nach Kleingeld gefragt. Mike Tyson erzählte gerade eine Geschichte, von wegen sein Chef kann ihn mal, der will eine Niederlassung in Riga gründen (er kramt Wechselgeld für mich aus der Tasche), aber nicht mit ihm, da kann er sich einen anderen Fahrer suchen (er der einzige im Betrieb außer dem Ithaker, der in den Süden fährt) (er gibt mir das Geld; zweieinhalb Köpfe größer und breiter als ich: ein Garagentor), so viel Zuschläge kann ihm sein Chef gar nicht zahlen, dass er eine Niederlassung im Osten aufmacht (ich ratlos vor dem Automaten, studiere die Anweisungen), das würde ja alles an ihm hängen bleiben (er schiebt mich zur Seite „Was für`n Kaffee willste denn?“) und sein Chef hat keine Ahnung vom Osten, der ist nur blabla und heiße Luft („Normal mit Milch ...“), soll der doch die Tour nach Moskau fahren, er muss ja immer seine Knarre dabeihaben in Russland (er drückt die Knöpfe, während er über die Schulter weiter erzählt) und den LKW nachts auf dem Parkplatz verteidigen („Zucker?“), das kommt alles gar nicht in Frage, dass er ne Niederlassung im Osten aufbaut, eine blöde 2006-neue-Vorsätze-Idee ist das, er hat die Schnauze voll, (er schiebt sich an meiner Nase vorbei - ich sehe NICHTS außer einer grünen Bomberjacke), er hat ja Familie und riskiert jeden Tag im Osten sein Leben (pappt mir einen Deckel auf meinen Kaffee).
Er winkt mich zur aufgehaltenen Tür raus („Pass auf, dass du nix verschüttest ...!“) und sein Kumpel nickt mir aufmunternd zu.

Das wäre doch was, denke ich auf dem Rückweg zum Auto, mal mit so einem Trucker nach Moskau fahren. Klar würde er mir das Ohr abkauen, aber wenigstens mit wirklichen Stories und nicht nur mit dem Was-soll-ich-bloß-im-Winter-Wiesbaden-erleben?
-Elend.
Ich blogge dann auf dem Beifahrersitz und mache Fotos und übernehme das Steuer von dem dreizügigen LKW, wenn der müde wird ...


Anobella Webtrackertrucker

Mittwoch, 11. Januar 2006

usedomer kaiserbäder!

he he he. und hier die webcam.
und hier geschichtliches. sieht immer noch so aus, obwohl sie zu viel bauen jetzt. wenn man ein bisschen runtercrollt, kommt man auch zur bergstraße, wo ich mit blick aufs meer mein domizil zu nehmen gedenke.
smarf wird sicherlich in den ahlbecker hof gehn, der schauspieler war da glaube ich auch. (*wird smarf abholen +heimbringen)

**hat gestern einen weiteren urlaub angekündigt
***waaaaaaaaas, schon wieder ... ?

Anobella auf Usedom II

Das hat seine eigene Komik, in Usedom auf der Suche nach einem Buch von Thomas Bernhard zu sein (weil er selbst so eine sinnlose Suche - seitenweise - nach einer Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung beschrieben hat, die er an DIESEM Tag zum Leben brauchte (now don´t I know that) (miserable Drecksorte, die sie nicht hatten). Und als ob ich ihn nicht zu Hause im Regal stehen hätte! Grrrrrrrr! Landauf, landab in Buchhandlungen herumzusuchen, das Verlangen danach immer stärker zu empfinden, sich gar nicht mehr mit einem anderen Buch trösten zu können und sei es auch noch so gut (Der Fall Riviére von Michel Foucault) deshalb schließlich eine Fahrt nach Greifswald, Schwerin, Rostock oder Berlin (da werden sie ihn doch wohl haben!) ins Auge zu fassen; dann, dank der Süddeutschen Zeitung und ihrer Bibliothek (übrigens beste Bücher in schönem Design) des „Untergeher“s habhaft werden und lachend in der Wohnung zu sitzen mit Bernhards Hassgeschichten. Im Untergeher gern über die Schweiz - die ich gut kenne und in der ich viele Freunde habe, namentlich in Davos und Zug und Zürich und Basel.

Er schreibt über Chur (da war ich auch mal, es war grau und feucht, im Herbst):

„Chur kannte ich von mehrmaligen Aufenthalten mit den Eltern, wenn wir nämlich nach Sankt Moritz zu reisen vorhatten und in Chur übernachteten, in dem immer gleichen Hotel, in welchem es nach Pfefferminztee gestunken hat und wo man meinen Vater kannte und ihm zwanzig Prozent Rabatt gewährte, weil er dem Hotel über vierzig Jahre lang treu geblieben war. Es war ein sogenanntes gutes Hotel in der Mitte der Stadt, ich weiß nicht mehr, wie es geheißen hat, kann aber sein Zur Sonne, wenn ich mich nicht doch täusche, obwohl es an der finstersten Stelle der Stadt lag. In den Churer Weinstuben schenkten sie den schlechtesten Wein aus und trugen die geschmacklosesten Würste auf. Mein Vater nachtmahlte mit uns immer im Hotel, betellte eine sogenannte Kleinigkeit und nannte Chur eine angenehme Zwischenstation, was ich nie verstand, denn ich hatte Chur immer als besonders unangenehm empfunden. Genau wie die Salzburger waren mir die Churer noch verhasster in ihrem Hochgebirgsstumpfsinn. Ich hatte es immer als Bestrafung empfunden, mit den Eltern, manchmal auch nur dem Vater allein, nach Sankt Moritz fahren zu müssen, in Chur Station zu machen, in diesem trostlosen Hotel absteigen zu müssen, dessen Fenster auf eine enge, bis zum zweiten Stock herauf feuchte Gasse hinausgingen. In Chur hatte ich niemals geschlafen, dachte ich, war ich immer nur voller Verzweiflung wach gelegen. Chur ist tatsächlich der trübsinnigste Ort, den ich jemals gesehen habe, nicht einmal Salzburg ist so trübsinnig und letzten Endes krankmachend. Und die Churer sind dementsprechend. In Chur kann ein Mensch, auch wenn er nur eine einzige Nacht bleibt, für sein Leben ruiniert werden.“

(Den letzten Satz werden sie WOHL NICHT im Fremdenverkehrsamt Chur auf die Rückseite ihrer Tourismusbroschüre geschrieben haben)

Dienstag, 10. Januar 2006

und ewig grüßt das murmeltier.

geht das jetzt bis an mein lebensende so weiter - dass der bütikofer vor der kamera steht und irgendwas ins mikrofon senft? haben die nicht gescheitere leute bei den grünen - das ist so ZÄH, wenn der redet, und von einer aussage keine SPUR.
österreich hat ja jetzt die ratspräsidentschaft in der EU übernommen und gestern haben sie den kabarettisten werner schneyder gefragt, ob das eine gute idee ist mit dieser ratspräsidentschaft, weil die österreicher ja so europafeindlich seien. und warum sind sie eigentlich so FURCHTBAR europafeindlich?
antwort: weil sie so FURCHTBAR desinformiert sind. solche antworten will ich hören, damit kann ich was anfangen, und das IST auch eigentlich kein kabarett.

Die Redakteure von der Zeit ....

... haben Harald Martenstein zwischen den Jahren einen Brief weitergeleitet, in dem seine Kolumne einer harschen Kritik unterzogen wurde. In der Kolumne davor gings darum, dass er mehr Geld haben wollte (er hat seit Jahren keine Gehaltserhöhung gehabt).
Jetzt kapiert der natürlich den Zusammenhang nicht ... ;-)

Montag, 9. Januar 2006

da, thomas rühmann.

den hab ich getroffen, dr. roland heilmann, erst von ahlbeck runter, dann von heringsdorf rauf.
(er hatte die gleiche idee wie ich: rundweg.)
*erwischte sich dabei, sich das haar ins ordnung zu bringen, als sie ihn das zweite mal am horizont entdeckte
**refer to: smarfs blog.

Anobella auf Usedom

Das Meer lappt ruhig ans Ufer, als ich ankomme. Spiegelglatte Fläche, leise und angenehm.

Am nächsten Tag auch.

Klar, denke ich, sie nennen Usedom ja die Badewanne Berlins. Das ist hier nicht der Atlantik, das ist die Ostsee, es wird hier keine Ebbe und Flut geben.

Schön! Nicht der übliche Brandungs-Krach wie an der Nordsee, wo man sein eigenes Wort nicht versteht. (*Vorteil!)

Am nächsten Tag: Brandung. Krach. S t u r m.

Die Flut kommt.

**flexibel
***dann eben so
***setzt sich immer konkret mit der lokalen Landschaft auseinander
****hat einen bernstein gefunden
*****musste sich beherrschen, ihn nicht allen passanten zu zeigen

Niedergeschrien: Die Kasseler Berge

Gestern haben wir`s endlich geschafft. Wir haben die Kasseler Berge fertig gemacht, nach Strich und Faden, mein Auto und ich. Niedergerast und niedergeschrien. Und das, nachdem sie uns zehn Jahre terrorisiert haben.

Dazu muss man sagen, ich fahre das tapferste kleine Auto der Welt, einen Peugeot 106 Diesel, er hat Mut wie ein Bär. Und ich ja auch. Aber diesele mal die Kasseler Berge hoch. Ich muss mal rauskriegen, wie die alle heißen. Kurz vor der Kuppe mussten wir immer in den dritten Gang schalten, das war demütigend. Aber diesmal haben wir uns schon ab Hamburg so konzentriert, dass wir schon voll auf Speed waren, als wir Göttingen passierten. Ich hab die Mistviecher gezählt, es sind ca. 27 und das Schema ist das folgende:

Man kämpft sich auf den Spuren 2 + 3 einen Kasseler Berg hoch (auf der Spur 1 flitzen die Siegertypen aus Hamburg, Frankfurt und München vorbei) und dann ist man (im dritten Gang) oben und stürzt sich runter wie von einem steilen Skiabhang. Normalerweise müsste man bremsen, aber man braucht ja eine irre Geschwindigkeit, um auf der anderen Seite wieder hochzukommen, das wissen auch alle (die, die die Berge nicht kennen, fahren ins offene Messer). Also gehen alle aufs Gas, inklusive der Laster.

Die Hype beginnt. Rasende Laster rechts, rasende Hamburger, Frankfurter und Münchner links, dazwischen ich und mein kleines Auto. Mit gefletschten Zähnen. Tierisch konzentriert. Alle Kräfte, alle PS und alles Können müssen zusammen genommen werden: Den Berg runterrasen, den nächsten hoch. Berg runterrasen, wieder hoch. Runter, hoch. Mit jedem Berg wird der Wahnsinn schlimmer, denn auf allen Spuren drehen sie durch, keiner kann ruhig bleiben, allen schießt das Adrenalin ins Blut. Alle geben Gummi. Die Spuren 2 + 3 kämpfen ums nackte Überleben, was selbst die Spur 1 nervös macht.

Okay, gestern waren wenige Laster da, das hat es erleichtert, die fahren ja gegen die Kasseler Berge wie gegen eine Wand, man glaubt, die LKWs STEHEN da. Also sind wir auf die Spur 2, da kreischen einen schon die BMW´s und die Mercedes Benz und Porsches von der Spur 1 an, die kristallklar machen wollen, dass man nicht noch näher an sie rankommen soll, weil sie ihren Platz und ihren Freiraum brauchen.

So geht das dann über mindestens 40 Kilometer, eher 50 oder 60, ach was, eigentlich von Göttingen bis nach Bad Hersfeld, es ist eine einzige Blechlawine, die sich da in den Süden wälzt. Man kann dem Irrsinn zusehen; kaum steht man oben auf einem Berg, sieht man schon den nächsten, und immer sind es solche 15-Kilometer-Viecher, du rast sie runter, scheiß auf die Kurven, aus denen musst du schneller rausfahren, als du reingefahren bist.

... aber DIESMAL haben sie uns wie gesagt nicht gekriegt. Wir mussten NIE in den dritten Gang schalten, es war her-vor-ra-gend, souverän sind wir mit achtzig über die Kuppe gedonnert! (Wir bekommen 140 drauf, wenn wir auf der anderen Seite wieder runterstechen) ...

... am verhängnisvollsten ist es, wenn man anfängt, das Ganze als Film wahrzunehmen, das geht ganz schnell mit so einem Auto, das übrigens selbstständig das Fernlicht und Abblendlicht und Warnlicht gleichzeitig aufdreht, um die anderen auf den Spuren WEGZUSCHOCKEN (damit war ich also beschäftigt, diese Lichter immer wieder auszudrehen), und wenn man DANN denkt, das ist ein Film, das ist ein Albtraum – weil es sich wie eine Achterbahn mit Tunnelblick anfühlt, nur dass du selbst der Fahrer bist und alle vor sich hinschlingern ... dann kannst du eigentlich nur geradeaus aufs Feld fahren.

Als wir dann bei Bad Hersfeld das letzte der Ungeheuer hinter uns hatten, stürzten wir uns mit TRIUMPHGEHEUL der Pfefferhöhe entgegen – immer mit McCoyTyner im Ohr, dem Maschinengewehrpianisten – dann wurde es noch mal schlimm, weil von links die Berliner auf die Autobahn flankten, während rechts die Münchner und Stuttgarter rausmussten. Das ist ein wildes Rumsortieren auf sechs Spuren, die Laster schreien sich gegenseitig an und die kleinen Trabis auch - die gibts immer noch - und bis dann alles da ist, wo es hingehört, sind wieder 15 Minuten vergangen.

... zwischen Bologna und Florenz ist es ähnlich, da führt die Raserei auf zwei Spuren durch enge Tunnel, es ist der gleiche Horrortrip, nur mit durchgedrehten Italienern ...

... wow, also gestern haben wir sie drangekriegt, endlich. Nach zehn Jahren. Wieder was abgehakt auf unserer Liste! Man muss nur lange genug abwarten, irgendwann kriegt man die Oberhand.

Samstag, 31. Dezember 2005

noch mal

wegen dem lafer ... nicht dass ich der meinung bin, dass ein österreicher zur lufthansa muss, um deutsches essen anzubiedern (*stichwort deutsches selbstbewusstsein), aber irgendeiner von denen könnte schon bei der lufthansa oder der bahnvorstellig werden mit gescheitem deutschen essen. ein kleines sauerbrätchen ... ein wunderbarer hirschgulasch ... grüne soße ... rote grütze ... name it.
ein kartoffelsalat muss ohne mayonnaise angemacht sein und zwar fifty-fifty entweder mit dill oder petersilie. und wirsing statt grünkohl. grünkohl schmeckt ja wie HEU!
dann rennen sie der lufthansa die bude ein.
*nickt
*aguilera !

Freitag, 30. Dezember 2005

Harmonischer Jahresausklang

Smarf (telefoniert mit Anobella): Heißt das, Du bist nicht
in Mecklenburg-Vorpommern?
Anobella (nickt)
Smarf (wartet) (folgt den Schneeflocken vor dem Fenster mit den Augen)
Anobella (kaut Zotterschokolade)
Smarf (hat schon von anderen gehört, dass es anstrengend ist, mit Anobella zu telefonieren): Anobella? Bist du noch dran?
Anobella (nickt)
Smarf (verflucht seinen Impuls, anzurufen): Konntest du wegen der Reifen nicht fahren?
Anobella (schüttelt den Kopf)
Smarf (beherrscht sich) (würde am liebsten einfach auflegen) (zu gut erzogen): Also was jetzt, Kiki?
Kiki (zitiert Thomas Bernhard): Die Natur ist infam ... (legt den Hörer hin und nimmt ihr Buch hoch)
Smarf (fasst es nicht): K i k i! Herrgottnochmal, das ist doch ...
Anobella (schlägt sich gegen die Stirn) (nimmt den Hörer wieder auf): Schönes neues Jahr, Smarf!
Smarf: ... un-er-träg-lich!
Anobella (irritiert): Bitte?
Smarf (presst heraus): Dir auch, Kiki . (legt ächzend auf) (greift nach Wodka)

*strahlt

ich war im antiquariat, nach thomas bernhard und heiner müller forschen, der wie bernhard die begabung hatte, die dinge einfach auszudrücken ... (!)

von den beiden habe ich nichts gefunden, aber stattdessen, achtung ausbeute: v.vs. naipaul, carson mc cullers, david malouf, italo calvino und horst bieneks gleiwitzer tetralogie.

was für bücher ich wieder in den händen hatte – james baldwins erzählungen gebunden bei rowohlt für 8 euro, gustav janouchs gespräche als fischer taschenbuch für 2 euro ... aber das hat alles keinen sinn, ich kann mir die bücher nicht doppelt und dreifach kaufen, nur weil ich eine noch schönere, noch ältere ausgabe entdecke. die virginia woolf ist auch schon doppelt ...

*nase im buch

Donnerstag, 29. Dezember 2005

Netzalp 10

Walter und Miriam waren mitten in eine Debatte über eine amerikanische Künstlerin reingeraten, es ging um Louise Bourgeois, eine Bildhauerin und Zeichnerin, die in den Staaten schon lange bekannt war (da lebte sie auch), aber in Europa nicht. Jetzt kam sie über eine Galerie aus der Schweiz herüber, ein Museum war auf sie aufmerksam geworden und Baselitz mochte sie. Das war wichtig, Künstler wurden nicht über den Markt bekannt, sondern über andere Künstler. Walter hatte Glück, erst letztens hatte er einen Bericht über Bourgeois im Fernsehen gesehen (das war auch der Ursprung der ganzen Diskussion) und konnte mithalten. Es gäbe kein Spätwerk mehr, kolportierte er die interessante Aussage des Kurators, die Leute machten heute ein Frühwerk auf und dann war Ende Gelände. Rembrandt und Tizian, ja, die hatten ein Spätwerk gehabt! Aber heute? Keine Spätwerke mehr, nur unreife Jungspunde. Aber bei Bourgeois war es anders, sie war (selbst) ein Spätwerk, schon 95 Jahre alt, in Paris geboren, jetzt New York, verarbeitete ihre Kindheit – immer noch! freudianisch! keiner konnte aus seiner Haut raus! – mit Brüsten und Schwänzen.
Miriam verdrehte die Augen und ging an das Büffet, um sich noch einen Schlag libanesischen Petersiliensalat zu holen, während Walter weiter erzählte von der Sendung im Fernsehen. Bourgeois vergaß nichts und das konnte ein Segen sein, aber auch ein Fluch, plauderte er. Ihre Mutter wurde in ihrem Werk zum Weberknecht („Die Spinne im Netz!“, rief Lotte, mit der Walter studiert hatte) und ihr Vater, na ja gut. The destruction of the father hieß eine Serie aus den Neunzigern „Mit 80 machte sie sich an die Zerstörung des Vaters?“, kalauerte Eduard, Lottes Ehemann). Der Vater hatte offensichtlich immer geredet, Louises ganze Kindheit durch, und das Mädchen rettete sich, indem es Skulpturen aus Brotkügelchen formte. So fing es an mit ihrer Kunst, in Paris 1920, großbürgerlich, man konnte es sich wie bei Proust und den Gourmantes vorstellen und Louise war ja auf ihre Art auch auf der Suche nach der verlorenen Zeit.
Sagte Walter eloquent.
Und genoss es, wie Eduard und Lotte an seinen Lippen hingen. Er sah sie nur alle Schaltjahre mal, fühlte sich ihnen aber paradoxerweise dadurch in umso engerer Freundschaft verbunden. Das war eine merkwürdige Entwicklung in seinem Leben, er fühlte sich am meisten denjenigen Leuten verbunden, die er kaum sah. Die, die ständig um ihn herum waren, nervten ihn tödlich und er würde sie am liebsten ins Erdinnere schießen.
Frauen waren auch auf der Fete da und sie redeten jetzt alle abwechselnd über Bourgeois und über Fußball und die Weltmeisterschaft und den Winzer in Rheinhessen, der irgendwelche Weine aus Übersee im Discounter gekauft hatte und sie als rheinhessischen Pfalzwein typisch Guntersblum ausgegeben hatte. Walter selbst trank als echter Frankfurter ja am liebsten Apfelwein und musste sich von den anwesenden Mainzern und Wiesbadenern Barbarei vorwerfen lassen. Den Darmstädtern war es egal, sie bauten keine Ideologie drumrum wie die Anrheiner, andererseits - welche Stadt wollte schon Darmstadt heißen, das war ja nicht sehr appetitlich.
Sagte Eduard.
Walter kurvte zurück zu Bourgeois und brillierte mit grandiosen Kunstkenntnissen. Jetzt behauptete er, nur alle zehn Jahre auf eine große Künstlerin (eine Malerin, eine Bildhauerin) zu treffen, die ihm gefiel (sah man mal von der Fotografie ab, die entwickelte sich weiter, da gab es hervorragende Arbeiten, da wurde nicht alles verschlafen und bis zur Unsichtbarkeit hin abstrahiert; die Krise in der Malerei und in der Skulptur aber, mein lieber Herr Gesangsverein, die hörte nicht mehr auf, sie erzeugten nichts als Banalitäten, dass man da mal in einer Ausstellung stehenblieb und sich was näher anguckte: Im Leben nicht).
Eduard redete Walter mit Fußball dazwischen und Fifa und Mayer-Vorfelder und Zwanziger und Hoyzer und Beckenbauer und Semmelrogge, nee, das war der Schauspieler, Eduard meinte Rummenigge.
„Vergisst du in letzter Zeit auch ständig die Namen?“, fragte Eduard Walter.
„Nein, eigentlich nicht“, überlegte Walter.
Von der anderen Seite näherte sich Lotte und bot ihm eine Zigarette an. „Miriam sagt, du bist netzsüchtig!“, lachte sie.
Walters Feuerzeug schnappte vor ihrem Gesicht auf. „Ich kann jederzeit damit aufhören“, widersprach er. „Gib mir ein Haus auf dem Land und du wirst mich mit keinem Medium interagieren sehen, nicht mit dem Computer, dem Telefon, dem Fernseher.“
Lotte ließ sich seinen Ausdruck auf der Zunge zergehen. „Interagieren ...“ Frivol sah sie ihren ehemaligen Studienkollegen an.

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