Aktuelle Beiträge

Lachen und Spielen ist...
Lachen und spielen empfiehlt sich sehr, wenn man gesund...
Spielhallenbesucher (Gast) - 5. Dez, 15:57
Grandios gemacht.
Richtig klasse. Hab hier mal ein Lesezeichen gesetzt. LG...
Spielcasinos in Salzwedel finden (Gast) - 5. Dez, 04:14
Super
lustiger und informativer blog
Dagligvarer på nett (Gast) - 22. Mai, 08:22
Super Idee
Wir verbringen oft ganze Pausen damit, gemeinsam zu...
UMS Capital (Gast) - 14. Aug, 15:11
Cooler blog
echt lustige stories, mehr davon (bitte)
Smeg (Gast) - 22. Apr, 10:41
Wow
Ein wenig lädiert sieht der Schirm ja schon aus. Da...
Claus (Gast) - 31. Mai, 13:11
Tur mir leid,
ich bin f u r c h t b a r beschäftigt und muss mein...
Anobella - 19. Mai, 10:56
Und?
Immer nur woanders kommentieren geht aber gar nicht....
Giorgione - 19. Mai, 10:49

neologs grafik

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Samstag, 6. Mai 2006

Rudi und Susa 8

(8)

Rudi (rennt in Susas Zimmer): Wo ist mein Fahrrad?
Susa (zuckt zusammen): Musst du mich so erschrecken? Weiß ich nicht!
Rudi (schreit): WO?!
Susa (kleinlaut): Im Garten ...
Rudi (schreit): Ich fasse es nicht! Hab ich dir erlaubt, mein Fahrrad auszuleihen?
Susa: Nicht direkt ...
Rudi (schreit): STATTDESSEN?
Susa (räumt ein): Hast du´s eher verboten.
Rudi (stößt Susa vor sich her in den Garten) Ich will mein Fahrrad zurück!
Susa (kratzbürstig): LASS MICH LOS!
Rudi (entsetzter Blick auf den Zaun): DAS ist doch nicht mein Fahrrad?
Susa (unbehaglich): Doch ...
Rudi (muss sich an der Hauswand abstützen): Ich sehe gar kein Vorderrad ...
Susa (eifrig): Das war aber noch ziemlich lang dran! Also für das, was passiert ist! Ich bin so furchtbar hingeflogen ... willst du mal meine Hüfte sehen ... alles blau ... dieser Laster hat mich geschnitten ... und flatsch ... schrecklich.

Zeit für den täglichen Bernhard

(aus >>>Beton, eine Schrift über eine nie angefangene Schrift über Mendelssohn-Bartholdy)

Wer nach Wien geht und in Wien bleibt und den Zeitpunkt übersieht, zu welchem er aus Wien wieder zu verschwinden hat, ist zum sinnlosen Opfer geworden für eine Stadt, die jedem Menschen alles nimmt und nichts gibt. Die Stadt ist darauf angelegt, dass sie die ihr in die Falle Gegangenen aussaugt und solange aussaugt, bis sie tot umfallen. Also schied Wien aus. Für kurz tauchte noch Venedig auf, aber bei der Vorstellung, monatelang in diesem zwar prächtigen, aber doch durch und durch perversen Gesteinshaufen sitzen zu müssen, schüttelte es mich.

Rudi und Susa 7

(7)

Rudi schlurft durch die Stadt, plötzlich trifft er seinen Rivalen Mike, braungebrannt und brechend gut gelaunt.
Mike: Rudi! Wie geht´s, Alter?
Rudi (mürrisch): Danke, kann nicht klagen.
Mike: Bin gerade aus Hawaii zurück! Spitze! Maui! Ein Traum! Hab surfen gelernt!
Rudi (desinteressiert)
Mike (breit grinsend): Würde Susa sicher auch gefallen!- Ihr wart campen am Rhein?

Freitag, 5. Mai 2006

Rudi und /ZeichnerIn gesucht

Rudi und Susa fahren Tandem

Rudi (kämpft mit dem Gegenwind):
Susa (mit ausgebreiteten Armen, freihändig): Ein wunderbarer Tag!
Rudi (ächzt): Susa, das ist ein Tandem!
Susa: Und?
Rudi (Engelsgeduld): Du musst auch treten!
Susa (überrascht): Ach?
Rudi (am Berg, brüllt): Tritt!


Am Hafen

Rudi (mit weiter Geste über den Hafen): Alles soll anders werden! Leben am Fluss, Gastronomie, Geschäfte – eine Erlebnismeile!
Susa (mit zweifelndem Blick auf hässliche Industrieanlagen und blöde Imbisswägelchen): Da ist aber noch eine Menge zu tun!
Rudi (begeistert): Das Praktikum im Stadtplanungsamt macht wirklich Spaß! Sehr sinnvoll! Wir sollen für den Uferbereich den globalen Ansatz wählen und dann die Einzelprojekte abarbeiten!
Susa (kratzt sich am Kopf): Was meinst du mit global in dem Zusammenhang?
Rudi (schaut auf den Hafen) (unsicher): Na, alles hier. Die Uferstraße, der Hafen, der Parkplatz ...
Susa: Das scheint mir eher lokal zu sein. Global heißt weltumspannend, Globus, die Erdoberfläche Rudi!
Rudi (gereizt): Ach nee?! Und wir stehen hier nicht auf dem Globus?


Rudis Fahrrad ist kaputt

Rudi (rennt in Susas Zimmer): Wo ist mein Fahrrad?
Susa (zuckt zusammen): Musst du mich so erschrecken? Keine Ahnung!
Rudi (schreit): Wo?
Susa (kleinlaut): Herrgott, im Garten ...
Rudi (schreit): Ich fass es nicht! Hab ich dir erlaubt, mein Fahrrad auszuleihen?
Susa: Nee, nicht direkt ...
Rudi (schreit): STATTDESSEN?
Susa (räumt ein): Eher verboten.
Rudi (stößt Susa vor sich her in den Garten) Ich will mein Fahrrad zurück!
Susa (kratzbürstig): LASS MICH LOS!
Rudi (entsetzter Blick auf den Zaun): DAS ist doch nicht mein Fahrrad?
Susa (bekümmert): Doch ...
Rudi (muss sich an der Hauswand abstützen): Ich seh gar keine Räder mehr ...
Susa (eifrig): Die waren aber noch ziemlich lang dran! Für das, was passiert ist! Ich bin so furchtbar hingeflogen ... willst du mal meine Hüfte sehen ... alles blau ... dieser Laster hat mich geschnitten ... so ein Idiot ...


Susa braucht Zuspruch

Susa (im Hosenanzug, schick, kommt in Rudis Wohnzimmer, knallt die Tür): Was für ein Tag! Jeder Idiot hat heute bei MIR angerufen!
Rudi (entspannt vor dem Fernseher)
Susa: Yo!
Rudi (zappt)
Susa (braucht Aufmerksamkeit): Rudi? Bin ich deine Nummer Eins?
Rudi (lacht): Nee ....
Susa (knirscht): Nummer Zwei!
Rudi: Neee ....
Susa (wirft die Arme hoch): Nummer DREI!
Rudi (überlegt): Das kommt hin ... (lächelt Susa freundlich zu, zappt weiter)
Susa (setzt sich an den Küchentisch): Danke, Rudi.


Rudi und Susa stürmen die Treppe zum Rathaus hoch, verkeilen sich in der Tür ineinander, jeder will zuerst durch.
Susa (gereizt): Du brichst dir keinen Zacken aus der Krone, wenn du mir EINMAL im Leben die Tür aufhältst!
Rudi (kämpft): Ich bin doch nicht blöd! Letztes Mal hast du mir fast eine geknallt!
Susa (kämpft auch): Quatsch!
Rudi (zuerst durch): Ich führe eine Liste! Bei dir ist es gefährlich, Julia findet es okay und Anna-Tina besteht drauf!


Rudi verzettelt sich mit seinen Frauen

Rudi (schlendert durch die Tür): Na Susa, was treibst du am Wochenende?
Susa (arbeitet am Schreibtisch): Ich habe 500 Sachen zu erledigen.
Rudi: Doch so viel. (schlurft rum)
Susa (arbeitet)
Rudi: Jo ...
Susa (Büroklammer zwischen den Zähnen): Und du?
Rudi: Hab weiter nix vor ... wollen wir was unternehmen?
Susa: Wir sind Dienstag verabredet!
Rudi (mault): Wieso erst Dienstag ...?
Susa (explodiert): Du hast mir gesagt, dass du keine Zeit hast!
Rudi (Hände in den Taschen): Jetzt doch ... Kam was dazwischen ...
Susa: Was?!
Rudi: Julia ist nach Italien und Anna-Tina muss lernen ...
Susa (schreit): RAUS!
Rudi (rennt)


Susa hat ihr Auto verloren

Rudi sitzt in seinem Hof und liest die Zeitung.
Susa (schlendert um die Ecke, baut sich vor Rudi auf): Rudi, wie findest du mich eigentlich?
Rudi (arglos): Nett ... chaotisch ...
Susa (irritiert): Chaotisch?
Rudi (lacht): Den Schlüssel verloren ... die Sachen weg ... kein Handy dabei: Das bist du, Susa!
Susa (sieht ein): Ja ... blöd ...
Rudi (blättert um): Egal, ich hab gelernt, damit zu leben ...
Susa (faltet die Hände vor dem Bauch): Gut, dann können wir ja los ...
Rudi (versteht nicht): Eh? Wohin?
Susa (erklärt): Mir ist mein Auto irgendwo in der Pampa kaputt gegangen und ich weiß nicht mehr wo. Es war dunkel und dann bin ich losgelaufen und dann bin ich getrampt und jetzt müssen wir es suchen.
Rudi (empört, knallt die Zeitung hin): Du hast mich reingelegt!
Susa (geht schon vor): Nimm bitte deine Landkarte mit, die Suche könnte sich als kompliziert erweisen ... (wartet geduldig am Hoftor)


Susas Abfluss kaputt

Susa (fuchtelt mit einem Brief): Du kannst doch nicht in eine Bewerbung schreiben: Ich heiße Rudi und bin immer gut gelaunt! Das ist ja eine Kontaktanzeige!
Rudi: DEIN ABFLUSS HIER REISST MICH AUCH NICHT VOM HOCKER!!!
Susa (kühl): So was habe ich noch nie gelesen!
Rudi (brüllt): UND DU MACHST ALLES KAPUTT!!!
Susa (wendet sich zum Gehen): Während ich den Schwachsinn umschreibe, kannst du noch nach der Waschmaschine schauen. Sie brummt komisch.
Rudi (schraubt): BRUMMT KOMISCH! WENN ICH DAS SCHON HÖRE!


Mit dem Onkel im Restaurant

Man sieht nur Susa im Bild. Im Off (Sprechblasen) spricht jemand über die Liebe.
Person Off: Liebe leben – wer will das nicht?
Susa (isst)
Person Off: Ich suche eine Partnerin, bei der Worte nicht nur hohle Phrasen sind ...
Susa (Gabel Erbsen in den Mund)
Person Off: Geistiges Niveau, Wahrhaftigkeit ...
Susa (Möhrchen)
Person Off: Ehrlichkeit und Offenheit
Susa (Rotwein)
Person Off: Gegenwärtig und zukünftig.
Susa (nickt)
Person Off: Am Du wachsen.
Susa (Steak)
Person Off: Wie schon Martin Buber sagte ...
Rudi (Riesenschluck Bier: WER?!
(Später Rudi und Susa auf dem Heimweg, untergehakt.)
Rudi: Dein Onkel ist ein un-er-träg-li-cher Schwätzer!
Susa (sanft): Er sucht halt eine Frau.
Rudi (kopfschüttelnd): Aber so wird das nichts-!


Rudi erklärt den Weg

Susa (mit einem kaputten Radreifen in der Hand): Rudi, wo ist der nächste Fahrradladen?
Rudi (nachdenklich): Warte mal ... hier gleich rechts an der Ecke ... weiter bis zur Ampel ... am Weinhaus Hamann vorbei ...
Susa (aufmerksam)
Rudi: ... die Bäckerei ... der Fotoladen ... Spielsachen Euler ... links das Heimatmuseum ...
Susa (Konzentrationsschwierigkeiten)
Rudi: ... vorbei an Gummi Gerster ... Ampel rechts ... Berts Krawattenladen vor dir ... über den Kreisel ... Baustelle links ...
Susa (schaltet ab)
Rudi: ... Trattoria Luigi Falcone ... Metzgerei Poth ... gegenüber das Kino ... Getränke Ebert ...
Susa (ruft): KOMM ZUM PUNKT, RUDI!
Rudi (stolz): ... und dann die Straße hoch gleich neben Karstadt!
Susa (bricht zusammen): Aaargh! Ich weiß, wo Karstadt ist!


Kaputter iPod

Rudi (empört) Mein iPod ist in 1000 Stücken!
Susa (mitfühlend): Echt?!
Rudi (knirscht): Ich wüsste gern, was passiert ist, Susa!
Susa (Arme in den Hüften): Yo! Das ist nicht fair! Es könnten genausogut Julia oder Anna-Tina gewesen sein!
Rudi (rast): WAS ist passiert?!
Susa (wegwerfend): Gott ... was ist passiert ... ich bin mit heiler Haut davongekommen, das ist passiert! Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und dann kam dieser furchtbar große Laster und fuhr über dieses furchtbar kleine iPod ... es ist mir runtergefallen ...


Susa stellt sich ihren Gefühlen

Bei Susa. Rudi und Susa fernsehguckend auf der Couch.
Susa plötzlich zu Rudi: Ich sollte mich endlich meinen Gefühlen stellen!
Rudi (macht einen Satz nach rechts): Was?!?!?
Susa (selbstkritisch): Ich arbeite zu viel! Leben geht anders!
Rudi (sieht aufstehend auf die Uhr): Herrgott, schon so spät ... ich muss los ...
Susa (nickt): Dabei ist alles so einfach! Man muss die Initiative ergreifen!
Rudi (schon an der Tür): Bis die Tage dann, Susa, ich meld mich! (geht raus)
Susa (ruft): Rudi, warte! Ich will Peters Telefonnummer haben!
Rudi (Gesicht erscheint großäugig im Türrahmen): Welcher Peter, zur Hölle?!
Susa (gereizt): Den du mir letzte Woche vorgestellt hast!
Rudi (korrigiert): Ich hab ihn dir nicht vor-ge-stellt, ich hab dir gesagt, dass er eine Null ist.
Susa (hält grinsend die Hand auf): Die Nummer, Rudi!



Rudi und Charlie reparieren Susas Auto

Susa und Doro sitzen auf Stühlchen im Hof (bei Rudi) und trinken Sekt. Charlie und Rudi reparieren Susas Auto.
Susa (stößt mit Doro an): Kannst du dir vorstellen, unter einem Auto zu liegen und es zu reparieren?
Doro (lacht zurück): Nö, grau-en-haft.
Susa (kopfschüttelnd): Hab noch nie kapiert, was daran die Sensation ist ...
Doro (pflichtet bei): Ich auch nicht ...
Susa: Überall Schmiere, Rost, Dreck. Also ehrlich ...
Doro (schaut unters Auto)
Susa (schüttelt sich): Das Öl tropft einem ins Gesicht ...
Charlie (gereizt zu Rudi, lässt das Werkzeug sinken): Deine Freundin ist so ein Großmaul ...
Rudi (gleichmütig, schraubt): Gar nicht beachten. Sie macht Risotto, Charlie ...
Charlie: Sie macht Risotto? Sags doch gleich. (schraubt weiter)


Rudi als Aushilfsbriefträger

Rudi keucht mit seinem Wägelchen durch Susas Gartentörchen, drückt Susa entkräftet ihre Post in die Hand)
Susa (flippt ihre Post durch)
Rudi (erschöpft): Hast du einen Schluck Wasser ...?
Susa (schaut missbilligend auf die Uhr): Der Briefträger kommt immer um Elf. Es ist jetzt halb Vier ...
Rudi (bellt): WASSER!
Susa (gießt aus einer Sprudelflasche ein, reicht Rudi das Wasser): Ich fürchte, den Job können wir knicken ...
Rudi (trinkt wie ein Verdurstender)



Phase B. Rudi und Susa sind ein Paar, leben aber noch nicht zusammen.


Camping am Rhein (1)

Rudi (hitzig zu Susa): Wie stellst du dir das vor, eine Woche London?!
Susa (schneidend): Wir steigen ins Flugzeug und ab geht´s!
Rudi: Du weißt genau, dass ich meine Schulden abzahlen muss!
Susa (sauer, verschränkt die Arme)
Rudi (patzig): Camping am Rhein ist drin!
Susa (bricht zusammen): Das dritte Mal in Folge!
Rudi (alternativ): Camping am M a i n geht auch!


Camping am Rhein (2)

Rudi schlurft durch die Stadt, plötzlich trifft er seinen Rivalen Mike, braungebrannt und brechend gut gelaunt.
Mike: Rudi! Wie geht´s, Alter?
Rudi (mürrisch): Danke, kann nicht klagen.
Mike: Bin gerade aus Hawaii zurück! Spitze! Maui! Ein Traum! Hab surfen gelernt!
Rudi (desinteressiert)
Mike (breit grinsend): Würde Susa sicher auch gefallen!- Ihr wart campen am Rhein?


Susa für gemeinsame Zukunft zu anspruchsvoll

Rudi und Charlie sitzen im Eiscafé
Rudi (große Rede): Eine Zukunft mit Susa? Unmöglich. Sie ist viel zu anspruchsvoll.
Charlie (gibt zu Bedenken): Immerhin ist sie mit DIR zusammen, es kann also nicht so schlimm sein.
Rudi (entschieden): Ich kann ihr nicht den Lebensstandard bieten, den sie braucht.
Susa und Doro kommen aus dem Schuhladen raus, rechts und links mit Einkaufstüten bepackt.
Charlie (wiegt mit dem Kopf): Ich würds nicht zu hoch hängen, Rudi, scheint so, dass die Mädels selbst für sich sorgen können.
Rudi (gereizt)


Rudi will Psychologe werden

Susa arbeitet zu Hause. Rudi stürzt mit einem Zeitungsartikel durch die Tür
Rudi (aufgeregt): Susa, ich werde Psychologe! Die haben Eins-A-Berufsaussichten!
Susa (flippt Unterlagen durch, sucht was): Dasdarfdochwohlnichtwahrseindarfdasjawohlnicht!
Rudi: Man kann in die freie Wirtschaft ... sich als Headhunter selbstständig machen ...
Susa (neue Unterlagen in der Hand, sucht): Rudi, ich such was ...
Rudi (schwenkt den Artikel): Der Typ hier wurde ausgebildet als Betriebspsychologe ...
Susa (wühlt in der Schublade)
Rudi: .... und kognitiver Verhaltenstherapie ...
Susa (unter dem Schreibtisch)
Rudi: ... ein Traineeprogramm bei BMW ...
Susa (im Altpapier)
Rudi: ... Personalreferent in Regensburg ...
Susa (missing in action)
Rudi (strahlt): ... und dann Coach des Personalvorstands bei Daimler-Benz-Aerospace!
Susa: Herrgottsakramentnochmal ...
Rudi (tappt mit dem Fuß auf den Boden): Susa, Liebling? Hörst du mir zu?
Susa (taucht mit rotem Kopf wieder auf): Rudi-nerv-mich-nicht! Wenn ich das Fax nicht finde, bin ich erledigt!
Rudi (argwöhnisch): Du traust es mir nicht zu! SAGS DOCH!


Sex bei den Eltern

Doro (lobt, angestrengt): Männer sind aufgeschlossen, offen und hilfsbereit ...
Susa (ächzt): Das stimmt ...
Doro (Pause. Dann): Kannst du dir vorstellen, mit deinem Freund zu schlafen, während deine Eltern im Nebenzimmer sind?
Susa (winkt ab): Rudi würde es am liebsten bei offener Tür machen ...
Doro (winkt auch ab): Tim am liebsten im Fernsehen ...


Rudis Koffer

In Rudis und Susas Städtchen, vor dem Bahnhof.
Rudi (hält mit quietschenden Reifen und lässt Susa und ihre Freundin Elli raus.
Rudi (hievt das Gepäck aus dem Kofferraum): Also Mädels, viel Spaß in Paris! In vier Tagen hol ich euch wieder ab!
Susa und Elli (lachen, küssen Rudi zum Abschied)
Rudi (deutet auf einen schönen alten Lederkoffer in Susas Hand, mahnend): Und dass dem Koffer nichts passiert! Du weißt ...
Susa (rennt schon mit Elli los, winkt): ... dass er ein Erbstück deines Opas ist! Mach dir keine Sorgen, Rudi!
Rudi (schaut lächelnd den beiden hinterher): Die Süßen! (fährt davon)
Dreieinhalb Stunden später klingelt es an Rudis Tür.
Rudi (reißt die Tür auf, schaut mit großen Augen Susa und Doro an, die sich mit ihren Taschen hereinkämpfen): Was ist passiert?
Susa und Doro plumpsen aufs Sofa: Das glaubst du nicht ...
Rudi (schaut den Flur rauf und runter): Wo ist der Rest des Gepäcks?
Susa (winkt ab): Also wir rasen auf den Bahnsteig, es war ja schon spät!
Doro: Die Türen schließen schon, Susa rein, ich schmeiße ihr die Taschen hinterher. Der Zug fährt an, ich springe in letzter Sekunde auf ...
Rudi (blickt suchend die Treppe runter)
Doro: Und dann war ich drin und der Koffer draußen.
Rudi (dreht sich großäugig um): Mein Koffer auf dem Bahnsteig?
Susa: Yep, großer Mist! Mit meiner Fahrkarte übrigens!
Doro: Wir also wieder raus am nächsten Bahnhof und mit dem nächsten Zug zurück.
Rudi (schließt die Tür): Und der Koffer?!
Susa (geht in die Küche und holt ein Glas Wasser): Als wir endlich eine Stunde später zurück waren, hatten so Security-Leute (hält Rudi das Wasser hin) den Koffer bereits gesprengt.
Rudi (fällt auf einen Sessel): Meinen Koffer gesprengt?
Susa (schüttelt den Kopf): Alle sind wirklich übernervös. Da steht ein Koffer allein rum und die lokale GSG 9 stürzt sich drauf ...
Rudi (jammert): Der schöne Koffer!
Doro (verteidigt): Susa hat eine furchtbare Zucht gemacht!
Rudi: Von meinem Opa!
Susa (wirft die Waagschale): Gott sei Dank ist uns nichts passiert ...
Rudi: Junge, pass auf das gute Stück auf, hat er zu mir gesagt!
Susa (ungeduldig): Shit happens, Rudi!
Rudi: Das waren seine letzten Worte an mich!


Die Frauenbewegung und ihre Folgen

Rudi und Susa beim Thailänder
Susa (klug): Ich glaube, dass die Frauenbewegung zwei unterschiedliche Tendenzen hervorgebracht hat.
Rudi (kaut): Und, welche?
Susa: Frauen wollen was aus sich machen und arbeiten an ihrer Karriere.
Rudi (mehr Reis): Und Männer?
Susa: Die machen sich locker und übernehmen keine Verantwortung mehr.
Rudi (lacht) Könnte sein, Susa! (tröstet) Geht vorbei, ist der Zeitgeist! (hüstelt) Da wir gerade dabei sind ... könntest du die Rechnung heute übernehmen? Bin ein bisschen knapp bei Kasse ...
Susa (abschließend): Und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte, Rudi!


Rudi und Susa schlendern durch den Park

Susa (gut gelaunt): Rudi, wir könnten zusammenziehen!
Rudi (erstarrt, terrorisiert): Nie im Leben!
Susa (beleidigt): Danke! Warum nicht?!
Rudi (ablehnend): Wir sind viel zu verschieden! Du würdest nie die Treppe putzen! Oder mal die Wäsche machen! Oder mal einen Kuchen backen!
Susa (offen): Irgendwo muss doch stehen, wie das geht!
Rudi (dezidiert): Nein, danke. Ich erinnere mich noch sehr gut an deine steinharten Nussplätzchen.
Susa (lenkt ein): Dann mach ich eben was andres.
Rudi (skeptisch): Und was?
Susa (sucht): Jo ... wie wäre es ... mit ... Sachen organisieren?
Rudi (hakt nach): Du organisierst Sachen, während ich putze?
Susa (fühlt sich verstanden): Ge-nau.
Rudi (tippt sich an die Stirn): Du bist wohl nicht ganz dicht!
Susa (überlegt): Und wenn ich dir Geld für´s Putzen gebe?
Rudi (buchstabiert): Ich will kein Geld von dir!
Susa (wirft zornig die Arme hoch): Männer!



Susa und Technik

Rudi und Susa vor einem funkelnagelneuen Hochhaus
Susa (neugierig): Rudi, erklär doch mal, wie die das Ding lüften!
Rudi (begeistert): Mit Sorptionstechnik! Riesensache! Ein rotierendes Speicherrad verschließt mit seiner Seitenfläche die beiden Querschnitte ...
Susa (legt die Stirn in Falten)
Rudi (enthusiastisch, zeigt): ... des Zu- und Abluftkanals. Die strömende Außenluft gibt hygroskopisch reagierende Kristalle ...
Susa (Stirn umwölkt sich)
Rudi (hakt sich bei Susa unter): ... an das Absorptionsmterial im Kühlbetrieb ...
Susa (unterbricht): Schon gut, Rudi ...
Rudi (hält inne, seufzt): So genau willst du´s gar nicht wissen?
Susa: Neeeee ...
Rudi (wirft die Arme hoch): Furcht-bar.


Tütenwirtschaft

Nach einem Wochenende bei Rudi packt Susa ihre Klamotten, Einkäufe, CDs etc. in diverse Taschen und Tüten.

Susa (packt, grummelt vor sich hin): Dieser Tütenwirtschaft sollte man wirklich bald mal ein Ende machen ...
Rudi (frühstückt): (nickt) Hast recht, ich kauf dir mal eine ordentliche Reisetasche.
Susa (pikiert): DAS habe ich jetzt eigentlich NICHT gemeint!
Rudi: (verwirrt) ???
Rudi (stehen die Haare zu Berge): Oh!


Rudi will ein Unternehmen gründen

Rudi und Susa im Park.
Rudi (stolz): Ich hab ein Unternehmen gegründet!
Susa (blättert in einem Magazin): Was für eins?
Rudi: Der Rudi-Dienstleistungsservice!
Susa: Was bietest du an?
Rudi (vorsichtig): Das wollte ich dich fragen!
Susa (schlägt entrüstet das Magazin zu): Rudi!
Rudi (hastig): Schongutschongut. Ich dachte, ich begrüne erst mal dein Garagendach!
Susa (informiert): Das gehört dem Ver-mie-ter!
Rudi (frustriert): Mist!


Phase C. Es wird ernst. Susa will ein Baby haben. Sie leben aber noch nicht zusammen

Susa will ein Baby. Im Biergarten

Susa (aufgeräumt): Ich möchte ein Baby, Rudi!
Rudi (spuckt ins Bier): Ich nicht!
Susa (zuckt mit den Schultern, packt ihre Sachen zusammen): Dann frag ich eben Mike.
Rudi (reißt die Augen auf): Mike?! Bist du noch ganz dicht? Von dem Komiker willst du ein Kind haben?! SETZ DICH!
Susa setzt sich. Schweigen. Dann:
Rudi (semi-interessiert): Wie lauten denn die Bedingungen?
Susa (Augenbrauen in die Höhe): Was meinst du?
Rudi (ungeduldig): Geld, Zeit, Logistik!
Susa (kopfschüttelnd): Fiftyfifty!
Rudi (rollt mit den Augen): Die harte Schiene ... (schnickt seinen Taschenrechner auf)



Rudi unterhält sich mit Charlie über ein Baby in der Bar.

Rudi (stumpf, über einem Bier): Susa will ein Baby.
Charlie (rigoros): Abbiegen! Gar nicht erst diskutieren! Nix da! Basta! Ende der Debatte!
Rudi (trinkt): Sie sagt, dann holt sie sich´s von nem andren.
Charlie: Oh! (wiegt mit dem Kopf): Das ändert die Lage.
Rudi (säuft): Ja.
Charlie: Keine Verhütung mehr?
Rudi (bestätigt): Keine Verhütung mehr.
Charlie (tröstet): Na ja, irgendeinen von uns musste es zuerst erwischen!


Fußball

Rudi, Susa, Charlie und Doro auf dem Fußballplatz
Rudi (springt auf): Tor!
Susa (rollt mit den Augen)
Rudi (Beckerfaust): Tooor!
Susa (Kopf in der Hand)
Rudi (außer sich): Tooooooooooooor!
Susa (zu sich selbst): ... in guten wie in schlechten Zeiten ....

Neue Offensive! Zeichner gesucht! Spitzencomic!

Darf ich vorstellen? Rudi und Susa - sie sind ein seltsames, aber auch ganz normales Pärchen, zweite Hälfte der Zwanziger, immer Auf und Ab, ob sie sich zusammentun sollen oder nicht. Sie sind sowas wie die Fortsetzung der Beziehung zwischen Calvin und Susie von Bill Watterson.
Zeichner gesucht!


Comic Rudi und Susa

(1)

Rudi und Susa fahren Tandem
Rudi (kämpft mit dem Gegenwind):
Susa (mit ausgebreiteten Armen, freihändig): Ein wunderbarer Tag!
Rudi (ächzt): Susa, das ist ein Tandem!
Susa: Und?
Rudi (Engelsgeduld): Du musst auch treten!
Susa (überrascht): Ach?
Rudi (am Berg, brüllt): Tritt!

(2)

Rudi (empört) Mein iPod ist in 1000 Stücken!
Susa (mitfühlend): Echt?!
Rudi (knirscht): Ich wüsste gern, was passiert ist, Susa!
Susa (Arme in den Hüften): Das ist nicht fair! Es könnten genausogut Julia oder Anna-Tina gewesen sein!
Rudi (rast): WAS ist passiert?!
Susa (wegwerfend): Gott ... was ist passiert ... ich bin mit heiler Haut davongekommen, das ist passiert! Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und dann kam dieser furchtbar große Laster und fuhr über dein furchtbar kleines iPod ... es ist mir runtergefallen ...

(3)

Rudi und Susa beim Thailänder
Susa (klug): Ich glaube, dass die Frauenbewegung zwei sehr unterschiedliche Tendenzen hervorgebracht hat.
Rudi (kaut): Und welche?
Susa: Frauen wollen was aus sich machen und arbeiten an ihrer Karriere.
Rudi (mehr Reis): Und Männer?
Susa: Die nicht. Sie machen sich locker und übernehmen keine Verantwortung mehr.
Rudi (lacht) Könnte sein, Susa! (tröstet) Geht vorbei, ist `ne Zeitgeistgeschichte! (hüstelt) Da wir gerade dabei sind ... Kannst du die Rechnung heute übernehmen? Ich bin ein bisschen knapp bei Kasse ...
Susa (abschließend): Jedenfalls weiß ich nicht, wie lange ich das noch aushalte, Rudi!

Bald folgen neue! Ich muss sie erst abschreiben - alter Rechner ... :(

Tiergeschichte! Süß! Steinerweichend! Wettbewerbsverdächtig!

die, die sie schon kennen, bitte wegklicken


Fufu, der kleine Papagei


Eines schönen Spätsommertages entflog Fufu, ein kleiner grüner Papagei, aus seinem Käfig. Er hatte seine Flucht lange geplant und saß nun unter einem Johannisbeerstrauch und fraß sich erst mal satt. Nach einiger Zeit begann er, sich Sorgen zu machen. In einigen Monaten würde der Winter kommen mit Schnee und Eis und Hagel. Was sollte dann aus ihm werden? Ein Papagei war nicht dazu geschaffen, mitteleuropäische Winter zu überleben; er würde unweigerlich erfrieren, wenn er nicht rechtzeitig etwas unternahm. Er beschloss, andere Vögel um Rat zu fragen und flog auf den nächsten Holunderbaum hoch.
„Guten Morgen!“, sagte er zu einem Rotkehlchen, das mit seiner Brut beschäftigt war.
Das Rotkehlchen sah auf und musterte ihn neugierig. „Ein Papagei! Du siehst ja lustig aus! Was für Knallfarben!“
Fufu ärgerte sich. „Du hast doch auch einen roten Fleck da!“ Er zeigte auf den Hals des Rotkehlchens.
Das Rotkehlchen rief andere Vögel herbei. „Hallo, kommt alle her, hier ist ein Papagei mit ganz vielen Farben!“
Sie kamen alle herbei: Die Amsel Mella, die Meise Charlie und der Grünfink Körnchen und bewunderten den Papagei. „Schöne Farben!“, rief Körnchen anerkennend.
Sie schwatzten eine Weile mit dem Neuankömmling, während Charlie, die Blaumeise, mit schnellen Rundumblicken die Umgebung überwachte. Irgendwo da unten war Kater Billy unterwegs.
„Ich wollte mit euch nicht über meine Farben reden“, sagte Fufu schließlich, „sondern über das Wetter.“
Die Vögel ließen ihren Blick über den sonnendurchfluteten Garten wandern. „Das Wetter ist sehr schön heute“, erklärte das Rotkehlchen, dem nicht klar war, worauf Fufu hinauswollte.
Körnchen sah zum Himmel auf. „Heute Abend könnte es Regen geben, aber das ist gut für uns.“ Er deutete auf ein halbleeres Terrakotta-Vogelbad. „Wir haben ein bisschen wenig Wasser gehabt in der letzten Zeit.“
„Ich meine nicht das Sommerwetter“, erwiderte Fufu, „sondern das Winterwetter.“
„Brrrrrrrrrr!“, rief das Rotkehlchen, „wer denkt denn jetzt an den Winter?“
Aber die Amsel Mella begriff, was Fufu meinte. „Fufu ist ein Papagei ...“
„ ... deshalb auch die Farben ...!“, ergänzte Körnchen.
„... und der überlebt den Winter nicht“, schloss Charlie mit wachsamem Blick auf zwei aufgerichtete Katerohren.
„Oh, wie traurig!“, sagte das Rotkehlchen und sah Fufu bedauernd an.
„Hey, ich bin noch nicht tot!“, protestierte der Papagei. „Ich möchte von euch einen Tipp haben, was ich unternehmen soll!“

Der Tipp hieß Oskar, hatte rote lange Beine und stocherte in einer durchweichten Rheinwiese nach Regenwürmern.
„Hallo Oskar!“
Entsetzt schnellte der Kopf des Storchs nach oben. „Herrgott nochmal! Spinnst du, dich hier so anzuschleichen?“
Zerknirscht erwiderte der Papagei seinen strengen Blick. „Entschuldige bitte, Oskar! Ich heiße Fufu.“ Höflich verbeugte er sich.
Oskar suchte weiter nach Regenwürmern.
„Einen schönen Gruß von Mella und Körnchen!“, sagte Fufu und erzählte, dass sie ihn geschickt hatten. Im Winter sei es zu kalt für ihn in Deutschland und wenn er keinen warmen Platz fände, müsste er sterben.
Den Storch schien das nicht weiter zu interessieren. Er stelzte weiter.
„Oskar?“ Fufu hasste es, wenn jemand so tat, als hätte er ihn nicht gehört.
„Wir fliegen immer nach Afrika über den Winter“, tröpfelte es aus dem Storch. „Da ist es warm.“
„Großartig!“, rief Fufu begeistert. In seinen Ohren klang das nach der Lösung seiner Probleme. „Dann komme ich mit! Wann soll`s losgehen?“
„Ende September.“
Fufu nickte. Im September hatte er nichts vor. „Super, ich bin dabei! Muss ich mich irgendwo eintragen? Ich meine, in eine Liste?“
Überall in Deutschland musste man sich in Listen eintragen, wusste er.
Oskar richtete sich zu seiner vollen Größe auf und rechts und links hing ein Regenwurm aus seinem Schnabel. Ruckartig schluckte er ihn runter. „Hör mal, Bürschchen, Afrika ist Tausende von Kilometern entfernt!“
Fufu traten vor Überraschung die Augen aus den Höhlen. „Tausende von Kilometern? Ist das dein Ernst?“
„Ja! Es ist sehr weit weg.“ Der Storch erzählte, dass die Route über Gibraltar führte.
„Gibt´s keine kürzere?“, stöhnte Fufu und fragte, wann sie zurückkehrten.
„Im Februar.“
Ungläubig starrte der Papagei den Storch an. Im September hinunter und im Januar wieder herauf? Du lieber Gott, lohnte sich das denn?
Afrika war nicht nur weit weg, sondern auch gefährlich, erklärte Oskar. Die Menschen stellten überall Windkrafträder auf und sie nannten sie Vogelschredderanlagen. Flugzeuge waren auch zu viele unterwegs. Alles doppelt und dreifach gefährlich. Und es kostete Kraft. Um zu zeigen, wieviel Kraft, breitete Oskar seine Flügel aus. Ein zarter Hinweis, dass die Expedition für Fufu nicht in Frage kam.
Frustriert betrachtete Fufu die riesigen Flügel des Storchs. „Na toll! Und jetzt?“
Oskar hatte eine Idee. „Flieg zu Eusebio. Das ist ein Uhu, der hat eine Europakarte. Vielleicht kann der dir weiterhelfen!“
„Und wo finde ich diesen Eusebio?“
Umständlich erklärte Oskar ihm den Weg, aber Fufu musste drei Mal nachfragen, bis er wusste, wo der Uhu lebte: Auf einer Burg namens Maus – Fufu musste lachen – 30 Kilometer rheinaufwärts.
Schnell machte er sich auf den Weg, 30 Kilometer waren ganz schön lang, besonders wenn man Gegenwind hatte. Fufu genoss den freien Flug und stürzte mal auf der linken, mal auf der rechten Lahnseite herunter. Einmal setzte sich auf die Reling eines Passagierschiffs. Er kasperte herum und die Touristen starrten ihn mit offenem Mund an und fotografierten ihn. Ein paar versuchten, ihn zu fangen, aber Fufu flog ihnen immer wieder davon und klaute stattdessen auf ihren Tischen ein paar Krümel Kuchen.

Uhus waren nachtaktive Vögel und Eusebio schlief noch, als Fufu endlich auf Burg Maus eintraf. Der Papagei sah die Eiche hoch, in der der Uhu seine Höhle haben sollte. Die Sonne ging im Westen bereits in orangeroten Farben unter und er beschloss, ihn zu wecken. „Eusebio!“, rief er. „Ich heiße Fufu und habe ein Problem, bei dem du mir vielleicht helfen kannst!“
Keine Antwort.
„Schönen Gruß von Oskar, dem Storch!“
Keine Antwort.
„Schon mal einen Papagei gesehen?“
Oben aus dem Loch tauchte das Gesicht eines verschlafenen Uhus auf. „Bist du noch zu retten? Es ist noch nicht mal sechs!“
„Entschuldige!“, erwiderte Fufu genervt. Wie sollte man sich nur die Gewohnheiten all der verschiedenen Vögel merken?
„Zisch ab!“ Der unfreundliche Kerl verschwand wieder in seiner Höhle.
Unschlüssig sah Fufu eine Weile hoch, dann flog er eine Runde über Burg Maus und sah sich ein bisschen die Gegend an. Schließlich kehrte er zu der Eiche zurück. Er musste unbedingt einen Blick auf diese Europakarte werfen.
Verwegen setzte er sich in den Eingang von Eusebios Höhle. „Wegen meinem Problem nochmal!“ Er spähte in das Dunkel hinunter.
10 Sekunden später saß er zwei Stock tiefer auf einem Ast.
„Ich hab dir doch gesagt, du sollst abziehen!“, herrschte Eusebio ihn an.
Flügelschlagend rückte Fufu sein Gefieder zurecht. „Mannmannmann! Ist das ein Grund, so auszurasten?!“
Böse starrte der Uhu ihn an.
„Wenigstens bist du jetzt wach!“, freute sich Fufu und wurde für diese Bemerkung nicht nur von dem Ast, sondern gleich drei Mal um Burg Maus gejagt.
„Das Leben in Freiheit ist schwierig“, dachte er und fragte Eusebio im Flug, ob er etwas zu essen da hätte, er hätte Hunger.
Der Uhu gab auf, drehte ab und setzte sich wieder in den Eingang seiner Höhle.
Rücksichtsvoll nahm Fufu auf der Buche gegenüber Platz. „Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren!“
„Mahlzeit!“
Ob Eusebio immer so schreckliche Laune hatte? „Auch gern getrocknet!“, fügte Fufu hinzu, falls es daran lag.
Wieder drei Runden um Burg Maus.

Eusebio redete ein ernstes Wörtchen mit Fufu. „Gib mir 20 Minuten, Nervensäge, dann treffen wir uns im Turm von Burg Maus. Ich suche dir die Karte raus.“
Der Papagei war einverstanden und flog glücklich auf das Dach der Burg. Er drehte eine Runde um Burg Katz, und weil es so schön war, flog er auch noch auf die andere Seite rüber.
Er traf als erster im Turm ein. Eusebio verspätete sich, aber er hatte ein Obstkörbchen im Schnabel.
„Fantastisch!“, rief Fufu und stöberte gierig in dem Körbchen. „Danke, Eusebio!“
Der Uhu breitete seine Europakarte über Fufu aus. „Also wohin soll`s gehen?“
Ächzend zog der Papagei seinen Korb unter der Karte heraus. „Wo es warm ist, Eusebio.“
Der Uhu studierte die Karte.
„Wie wäre es hier?“, schmatzte Fufu und deutete auf der Karte nach rechts.
„Polen im Winter? Vergiss es!“
„Und da?“
„Dänemark? Ich bitte dich. Hoher Norden!“
Fufu dachte nach: Eusebio hatte recht. Sie mussten im Süden suchen. „Nach Bayern!“
„Bayern? Klirrend kalt im Januar.“
Fufu fand, dass es nicht mehr allzu viele Möglichkeiten für ihn gab. „Was ist mit der Schweiz? Österreich?“
„Alles kalt. Schnee, Gletscher, ewiges Eis.“
Mit einer Brombeere im Schnabel wanderte Fufus Blick nach Süden. „Italien?“
Eusebio versetzte ihm einen Klapps mit dem Flügel. „Die Alpen sind dazwischen! Schnee, Gletscher, ewiges Eis!“
„Dann klappt es auch nicht mit Griechenland oder der Türkei?“
„DIE ALPEN SIND DAZWISCHEN!“, rief der Uhu in Großbuchstaben.
Fufu fiel um und rollte sich auf den Rücken. „Okay. Dann kann ich mich ebenso gut umbringen.“

Lange prüfte der Uhu die Karte in alle Windesrichtungen. Fufu malte sich währenddessen seinen Tod aus. Seine Fantasie war so lebhaft, dass er schon ganz steif wurde.
Plötzlich zog Eusebio ihn auf die Fensterbrüstung der Burg.
„Fragen wir die Raubvögel! Die kommen viel rum!“ Der Uhu stieß einen Schrei aus, der über das ganze Rheintal schallte.
„Raubvögel? Bist du verrückt geworden? Die fressen Papageien!“ Fufu versteckte sich hinter dem Uhu, aber er beförderte ihn wieder nach vorne.
„Leg mich doch gleich auf einen Teller!“, schimpfte der Papagei und sah einen Mäusebussard, einen Habicht und einen Falken Kurs auf sich nehmen. „Adieu, Welt!“ Fufu schloss die Augen.
Eusebio lachte. „Freunde von mir fressen sie nicht!“
Überrascht riss Fufu die Augen auf. „Freunde?“ Gerührt schaute er Eusebio an, musste sich aber rasch wegducken. Die Raubvögel schossen über ihm in den Turm.
Sie nahmen auf den Dachsparren Platz und sahen ihn feierlich an. „Was ist los, Eusebio? Wer ist der kleine grüne Frosch da?“, fragten sie.
Fufu plusterte sich auf. „Mein Name ist Fu...
Aber der Uhu schob ihn zur Seite, bedankte sich wortreich und die Vögel veranstalteten alle eine Riesenbegrüßungszeremonie. Eusebio schilderte den drei Raubvögeln Fufus Lage und sie flogen zur Brüstung und äugten zum Fenster hinaus. Schließlich zeigten sie nach Norden und nach Süden. „Entweder da rauf oder da runter. Köln oder Wiesbaden.“ Sie erzählten, dass es in den beiden Städten Papageienkolonien gab; in Wiesbaden sogar zwei, eine im Kurpark und eine am Rhein.
Da gab es Papageien wie Fufu: grün mit blauen und roten Streifen.
„Wirklich?“ Aufgeregt sah Fufu sie an. „Keine Kakadus, keine Aras?“
„Nein, kleine Papageien wie du.“
Fufu überlegte: „Also wohin? Süden, huh? Es klingt wärmer.“
Eusebio beugte sich über die Karte. „Also nach Wiesbaden. Da gibt es 21 heiße Quellen. Schön warm im Winter. Das könnte hinhauen, Fufu.“
„Luftlinie über die Loreley und das Kloster St. Hildegard 50 Kilometer“, schätzte der Mäusebussard.
„Acht Stunden Flugzeit“, wusste der Falke.
Das war zu schaffen, fand Fufu.
Aus Freundschaft zu Eusebio boten ihm die Raubvögel an, ihn nach Wiesbaden zu begleiten, aber der Papagei lehnte höflich ab. Nicht, dass er den Raubvögeln misstraute; aber wenn sie unterwegs Appetit bekamen ... nicht auszudenken!

Später auf der Eiche sah Fufu den Uhu fragend an. „Was glaubst du, Eusebio, ob ich da eine Frau finde?“ Er dachte an das Rotkehlchen und die niedlichen kleinen Fresschen, die aus seinem Nest herausgeschaut hatten.
„Bestimmt“, lächelte der Uhu.
„Kann ich dann wiederkommen? Ich meine mit ihr? Nur auf einen Sprung?“
Klar konnte er.
Fröhlich hüpfte Fufu in Eusebios Höhle und rollte sich zum Schlafen ein, während der Uhu endlich auf die Jagd ging.
Morgens frühstückte der Papagei ausgiebig – Eusebio hatte ein paar Feigen vom anderen Rheinufer mitgebracht – und machte sich, nachdem er dem Uhu alles Gute gewünscht und fest versprochen hatte, wieder vor dem Winter vorbeizuschauen – auf den Weg nach Wiesbaden.

Trotz einer kräftigen Nordostbrise im Rücken brauchte Fufu den ganzen Tag für die Reise. Wieder und wieder machte er Rast, um sich zu stärken. Ein Kirschbaum hier, ein paar wilde Brombeeren da. Fufu verflog sich ein paar Mal, dann behielt er scharf das linke Ufer im Auge. Er wollte auf keinen Fall das Schloss mit den Papageien verpassen.
Das Schloss war knallrot angestrichen und er sah es schon von Weitem. Mit letzter Kraft schaffte es Fufu bis zur Promenade und ließ sich ächzend auf dem Geländer nieder. Eine Weile brauchte er, bis er wieder Luft hatte. Dann schaute er staunend auf die Tausende von Wasservögeln, die unterwegs waren: Möwen, Schwäne, Enten, Störche, Milane.
Kein einziger Papagei weit und breit.
Ihm sank das Herz. Was, wenn die Raubvögel ihn hinter`s Licht geführt hatten? Oder es die Papageienkolonien gar nicht mehr gab? Sie sich aufgelöst hatten? Schüchtern erkundigte er sich bei einer Ente, ob sie jemals einen Papagei gesehen hatte. Quakend zeigte sie auf das Schloss. „Hörst du sie nicht? Sie sind ohrenbetäubend.“
Fufu hörte sie auch, sie wurden laut und lauter und plötzlich sah er sie kommen: Über das Dach des Schlosses und dann im Sturzflug zu ihm herunter. Ehe er sich versah, war er von einem Schwarm neugieriger Artgenossen umringt. Sie schrien wild durcheinander und in Panik klappte er nach unten.
„Setz dich wieder hoch!“, befahlen sie. Sie kannten den Trick.
Er gehorchte, setzte sich hoch und blinzelte sie an. Sie sahen wirklich so aus wie er.
Ihr Anführer forderte ihn auf, zu erzählen, woher er kam, wie er hieß und wie alt er war. Und was er für Freunde hatte.
„Oskar, Eusebio ...“, zählte er auf.
Oskar kannten sie nicht, aber Eusebio. Eusebio kannte jeder.
„Ich habe letzte Nacht in seiner Höhle geschlafen!“
Die Papageien prusteten, nannten ihn einen Angeber und stürzten sich kreischend über das Dach des Schlosses zurück in den Park.
Empört sah Fufu ihnen hinterher. Was für ein ungehobeltes Pack! Sie machten nicht den Eindruck, als ob sie ihn in die Kolonie aufnehmen wollten. Aber er selbst wollte auch gar nicht mehr. Beleidigt drehte er sich um und sah einem hübschen Papageienweibchen ins Gesicht.
„Mach dir nichts draus“, lachte sie. „Wir haben Platz, mehr als genug!“ Sie deutete auf eine Eberesche neben dem Schloss. „Das ist unser Schlafbaum. Du kannst zu meiner Familie kommen.“ Sie überlegte. „Wie ist es, wollen wir noch einen Rundflug machen? Da hinten gibt es Aprikosen!“
Verlegen schaute Fufu sie an. Sie hatte ihm bestimmt ihren Namen gesagt, aber er hatte ihn in all dem Papageiengekreisch nicht verstanden.
Lachend flog sie los. „Ich heiße übrigens Lily!“, rief sie.
„Ich heiße Fufu!“, rief er und beeilte sich, ihr hinterher zu kommen.


Fufu:


lovebird

Text und Bild:

(c) Anobella

raphael hat die erste weinbergleiche

.. gezeichnet.

*strahlt

...

Ich frage mich, ob einer diesen idiotischsten aller Mechanismen kennt: Du hast einen Lauf, du hast ein Parlando, das Parlando muss dringendst in einem Sprachfluss geschrieben werden, sonst hast du keinen Rhythmus drin und weil du darüber so froh bist – dass du das Parlando überhaupt hast – stehst du auf und putzt die Gartenmöbel, die es schon lange dringend nötig haben. Dein Parlando bricht mitten im Satz ab und du hast keinen Schimmer mehr, wie er zu Ende gehen sollte.

*saubere Gartenmöbel

heute. aber.

Donnerstag, 4. Mai 2006

Giuseppe (17, kräftig) heute zu mir:

"Sie haben keinen BH an, Anobella!"
"Ja, und?!"
"Ich sehs genau!"
"Haben Sie einen? Ihre Brust ist größer als meine!"

die lacher hatte ich auf meiner seite. ein >>>matthew broderick-look-a-like.

ich hab ein archiv.

jetzt ist es gut hier.

arthur flippt SCHON WIEDER.

dabei habe ich bei ihm nur - *hebt den finger! - meine lieblingstrecker eingestellt (falls ihr euch für trecker interessiert).

ich überlege, ob ich nicht noch so eine unterhaltung über den gartenzaun zwischen winzern in meinen krimi einbauen soll - über ihre trecker. das ist ihnen einfach wichtig. und ich versteh das.

hier auf dem winzerblog, heidelberg, steht ein trecker, wie ihn der winzer sich wünscht: groß, grün, bequem!

nur er passt nicht zwischen die rebzeilen!

*wiegt mit dem kopf
**arthur hat 26 kolumnen und kontempliert, ob das vielleicht zu viele sind
***lacht

Gspusi ist nicht Scrambled Text. Das schreibt sich wirklich so.

Ausn GSPUSI is wos Ernstes wuan und jetzt könn ma nimma lochn. Mia ham hoit jetzn andre Suagn, do bleibt ka Zeit fia blede Sochn. ...
*mag das Österreichische

Aber ob´s passt?

„Lebt er noch? Ich glaub nicht.“ Wie durch eine Nebelwand hörte er Jurgeits Stimme.
„Mach keine Witze. Das hätte uns gerade noch gefehlt“, entgegnete Schorndorf. „Leichhardt tot!“
„Schau mal, der Wein. Er hat zwei Flaschen getrunken.“
„Ist nicht wahr“, meinte Manfred. „der verträgt doch nichts!“
„Das Foto draußen hat ihm wahrscheinlich den Rest gegeben. Kapierst du das?“
„Nee, kapier ich nicht. Aber ich kapier auch nicht, wie man auf die bescheuerte Idee kommen kann, in diesem finsteren Loch zu pennen!“
„Hör mal! Er hat die ganze letzte Nacht Mails und Links ans Back Office geschickt!“
„Na und? Was sollen diese Alleingänge? Immer muss man ihn irgendwo rauspauken! Ich hab diese Geheimnistuerei satt, ich kann dir gar nicht sagen wie.“ Ein kräftiger Schlag gegen seine Wangen. „Yo! Kollege! Wach auf!“
Es gelang ihm nicht, die Augen zu öffnen.
„Leichhardt!“ Noch eine Ohrfeige. Ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Kopf.
„Aha, der Herr lebt also noch! Schön die Augen auflassen!“ Er blinzelte in Schorndorfs großporiges Gesicht, das sich gereizt über ihn beugte. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
Auch Jurgeit sah ihn forschend an. „Er ist noch nicht ganz da.“
Zeit verging. „Kaffee“, krächzte er schließlich, fast ohne Stimme.
„Mal sehn, ob ich unten in der Küche welchen finde.“ Jurgeit nickte ihm zu und verließ das Zimmer.
Prüfend betrachtete Schorndorf seine Stirn. „Was hast du da für eine Schramme?“
Leichhardt griff sich an die Braue. „Baier und ich, wir haben uns geprügelt.“
Schorndorfs Augen wurden babyrund. „Ihr habt euch geprügelt? Und ich war nicht dabei?“ Er warf die Arme hoch. „Seit Jahren träum ich davon, diesem Sausack endlich eine reinzuhauen!“
Schorndorf und Baier waren schön öfter aneinander gerasselt. Schorndorf hielt nichts von der Pressefreiheit und gab das an allen möglichen und unmöglichen Stammtischen kund. Besonders Uwe Baier berichtete nicht unabhängig und wahrheitsgetreu genug, fand er, und veröffentlichte nach dem Grundsatz Schnelligkeit vor Recherche. Dauernd nahm er Vorteile und Vergünstigungen von hochgestellten Persönlichkeiten an, was Kommissar Weinkellerschorndorf natürlich völlig fern lag. Während er den schreibenden Kollegen anderer Lokalzeitungen unaufhörlich die Informationen zuspielte -
besonders seinem Gspusi von der Mainzer Allgemeinen - ließ er Baier grundsätzlich links liegen. Der Reporter der Wiesbadener Zeitung war immer der Letzte, der erfuhr, was bei der Kripo seiner Stadt passierte. Um Ausreden war Schorndorf nie verlegen, mal hatte er Baiers Nummer verlegt, mal war sein Akku leer gewesen, mal war bei Baier besetzt gewesen.
Langsam stützte Leichhardt sich auf seine Ellenbogen hoch, während Schorndorf auf den Schreibtischstuhl plumpste. „Und? Hat er wenigstens was abgekriegt? Nein, sag nichts. Du kannst dich nicht prügeln ... Herrschaftszeiten.“
„Immerhin habe ich ihn bewusstlos geschlagen.“ Der Kommissar grinste. „Ich hab ihn fotografiert – wie er mit offenem Mund daliegt.“
„Du hast ihn bewusstlos geschlagen?“ Scharf sah Schorndorf ihn an. "Das glaub ich nicht. Wär ja das erste Mal.
„Mit meiner Taschenlampe.“
„Glückspilz! Ich hab den noch nie in die Fnger gekriegt! Nicht zu fassen!“ Er ließ Leichhardts Notizen durch die Hand wandern und schaltete neugierig den Rechner an.

Scramble Text: Ich habe einen runden, weichen und opulenten Wein vor mir! Frucht und Würze, verbunden in eleganter Harmonie! Darf ich mir so Ihren Körper vorstellen, verehrte Weinnymphe?

Die Version des Scrambled Text Generators lautet:

Ich hbae enien rudnen, wceiehn und oteeulpnn Wien vor mir! Fhucrt und Würze, vrubneedn in eegtnelar Hornmiae! Draf ich mir so Ierhn Körepr vlreoetsln, vtrehree Whynimpene?

(Die Arotnwt: Sie sheen auf ein fhsiercs Bteukt und enie plarle Arcaashufnnt! Aemninerid und leekcr!) Los, raten!

Das könnte ich in meinem Unterricht einsetzen. Wenn mir langweilig wird, knall ich meinen Schülern solche Sätze hin und sie sollen das übersetzen.

(via >>> die.hor.de)

Ich frage mich,

ob andere Landschaften auch so deutliche Zäsuren aufweisen wie die hier bei Wiesbaden und Mainz. In Wiesbaden das harte, mineralische Taunus-Schiefergebirge (Stichwort majestätisch und abwechslungsreich), in Mainz der Dünensand (Stichwort flach und strukturell schwer zu erkennen) (in direkter Analogie zu Kurt Beck, Rudolf Scharping, Helmut Kohl und anderen berühmten Rheinland-Pfälzern).

Alles schreit hier nach einer Ländergrenze!

*wird ihr Projekt Rheinland-Pfalz an Belgien nie aufgeben! das Problem Kurt Beck gäbe es gar nicht, wenn Mainz zu Belgien gehörte!
**Aaaargh!

Mittwoch, 3. Mai 2006

das glaubt mir keiner,

wie a r t h u r mich heute hinter den kulissen verrückt macht. ich hatte HEUTE vor, da es der magische tag des jahres ist und ich frei habe und ich eine um die andere szene meines winzerkrimis noch verschönern will, sprich, mehr substanz und tiefe reinbringen - das kann man nicht alle tage, viele tage wirds im gegenteil flacher und pedantischer - ich hatte heute vor, entscheidende szenen umzuschreiben und setzte mich mit meinem neuen schreibbuch - dem, das ich mir im kopierladen extra binden ließ - raus und schrieb was über rheingau und winzer und gute ratschläge und terroir und das fällt mir NICHT LEICHT, wie professorin anobella sitze ich da und habe eine riesige seminararbeit vor mir (quasi), es ist ein balanceakt, ich muss ganz frei über wein schreiben - sonst ist es unlesbar für den krimiliebhaber - aber hänge über unterlagen, die ich nicht immer verstehe und DAHINEIN funkt mir arthur rein, hier will er was haben und da fehlt noch was und gewisse kontakte, die ich pflege, sind ihm nicht recht, jedenfalls nicht so, WIE ICH SIE PFLEGE, ich schulde ihm noch was von meiner ALLERERSTEN mail her, findet er, das habe ich was nicht gehalten, was ich ihm versprochen habe (er spricht schon von einem FRÜHEREN LEBEN) (der kerl hat ein elefantengedächtnis UND er ist besessen von der idee, die welt beim WORT zu nehmen); und dann sage ich, ich kann meine beiträge bei dir nicht editieren und kriege eine riesenrede zurück, dass ich das auch gar nicht muss, dabei gehe ich über jeden beitrag in MEINEM blog noch 5 mal bis er steht, aber nein, jeder normale mensch würde zurückmailen, "ist klar anobella, jetzt gehts wieder", aber er widerspricht mir 2 x auf der mail und 1 x auf dem blog. und all das, WÄHREND ich versuche, diese schöne terroirszene auszuarbeiten, habe aber terrorarthur mit ARGUMENTEN auf dem blog. und auf der mail. jetzt hat das monster sich axel biesler vorgenommen, der davon wahrscheinlich noch gar nix ahnt - der glückliche! der kann arbeiten!

*wird verrückt

die szene hatte ich zwar schon ein paarmal.

aber ich werde ja nicht müde, mein zeug zu elaborieren. außerdem sehe ich es hier quasi gedruckt und gehe noch zig mal drüber, bevor ich auf die veröffentlichen-taste drücke ...

*rechtfertigt sich
**elaboriert

„Ah, Kommissar Leichhardt! Versuchen Sie es mit einem Psychogramm dieser verrückten Familie?“ Frenetisch schüttelte ihm Gilles Baldwin die Hand und Leichhardt musste für einen Moment die Augen vor seinem bordeauxroten Tweedanzug mit maisgelbem Rollkragenpullover verschließen. Unzufrieden wies Baldwin auf Bodo, der verweint und rührselig die Beileidsbezeugungen der Trauergäste entgegennahm. Bis vor einigen Tagen hatte er gedacht, seinen Freund zu kennen, jetzt musste er feststellen, dass er nur ein unselbstständiges Papasöhnchen war.
„Es nimmt ihn alles sehr mit“, sagte Leichhardt unparteiisch.
Baldwin sah ihn entrüstet an. „Ich bitte Sie! Er ertrinkt in Schuldgefühlen! Dabei hat sein Vater sich überhaupt nicht für ihn interessiert! Wozu also die Trauer? Er wird etwas Schönes erben – hopefully no horse! – und dann kann er sich endlich seiner Kunst widmen. Und mir.“
„Wovon leben Sie eigentlich, Mr. Baldwin?“, fragte Leichhardt, auf den Zusammenhang gebracht.
„Gilles, bitte. Ich unterrichte Englisch in Frankfurt. Die Schule zahlt mir nur dreizehnfünfzig die Stunde, also ist der Boss, wie Sie sich vorstellen können, ein Halsabschneider. Die Bezahlung sei leistungsgerecht, hat er mir beim Einstellungsgespräch gesagt, also leiste ich seit Jahren, ich leiste und leiste, bilde mich weiter, arbeitete am Computer, leiste und leiste, am Beamer, an der Videokamera, leiste und leiste. Und? Bekomme ich mehr Geld? Na?“
„Nein, Mr. Baldwin“, riet der Kommissar.
„Gilles. Ich kann den Kerl noch nicht mal unter Druck setzen mit einem anderen Arbeitsplatz. Ich habe keinen! Sie streichen alle im Bildungsbereich! Deutschland ist ermüdend, wirklich, eine gelähmte Nation. Auf der einen Seite will man als Ausländer nicht, dass das Land zu tatkräftig wird – Sie verstehen? – auf der anderen Seite nutzt es niemandem, wenn es weiter in dieser Haltung eines gestrandeten Wals liegenbleibt.“ Bekümmert hielt er einen Moment inne. „Das einzig Gute an Eddie – meinem Chef - ist, dass er eine Stimme wie Robert de Niro hat. Kennen Sie De Niros Stimme?“
Leichhardt hatte ein Jahr in den U.S.A. studiert und sich die trüben Abende in der Provinz mit Fernsehen vertrieben. Natürlich kannte er De Niros Stimme.
„Dann wissen Sie ja, was ich durchmache.“ Wohlgefällig landete Baldwins Blick auf dem schneidigen Jungkommissar Jurgeit, aber als er seinen Ehering entdeckte, wandte er sich enerviert wieder ab. „Wie auch immer. Ich bin wirklich sehr gespannt, wer von diesen Psychopathen hier den Mord begangen hat. Er ist sicher anwesend, wer schaut am meisten an Ihnen vorbei, Herr Kommissar? Dann haben wir ihn.“ Forschend betrachtete er die Trauergemeinde. „Albrecht war ja ein solches Ekel, sie hatten alle gute Motive, um ihn in - wie sagen Sie in Deutschland? - die ewigen Jagdgründe zu befördern. Seit Jahren habe ich das kommen sehen. Lassen Sie mich raten", nachdenklich richtete er den Blick auf die engen Familienmitglieder am Grab und überlegte einen Augenblick," ... ich tippe auf Christian. Morgens aufzuwachen und in das abstoßende Gesicht seines Bruders zu schauen, muss eine außergewöhnliche, um nicht zu sagen, eine den Selbstmord provozierende Belastung für ihn gewesen sein. Normalerweise sieht man sich mit der eigenen Hässlichkeit nicht in einem Gegenüber gespiegelt. Aber bei dieser Ähnlichkeit zwischen den beiden? Das würde jeden an den Rand des Wahnsinns treiben. Ein Amoklauf erscheint wie die natürlichste Reaktion der Welt. Alles andere wäre unnatürlich, um nicht zu sagen – wie kann man das auf deutsch ausdrücken? – heroisch?“

Dienstag, 2. Mai 2006

mein apfelbaum hat mich gestochen.

als ich eine himbeere unter ihm über dem boden gekappt habe.

wahrscheinlich hat sie ihm zugeschrien, dass er ihr helfen soll.

ich möchte mal wissen, wie die indianer drauf kamen, jede pflanze als göttliches wesen zu betrachten.

*grummelt
**blaues auge (schon wieder!)

ei ja.

die deutsche nationalhymne soll es jetzt auch auf türkisch geben.

das ist doch mal ein erster schritt, dass die endlich anfangen, irgendwie unsere hymne mitzusingen.

aber wie ich diese sausäcke kenne, singen die dir dann einen ganz anderen text vor und du merkst es nicht und lachst mit und es ist was obszönes.

*wiegt mit dem kopf

brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.

mir gehen nicht nur elfriede jelinek und peter handke auf den geist, auch günter grass, und zwar ohne ende.

als neuer präsident der akademie der künste ist - nach dem rücktritt des sehr sympathischen und engagierten adolf muschg - der satiriker (alt- und neu-linke) klaus staeck gewählt worden.

kommentar von grass: was sind das für zeiten, in denen ein satiriker die akademie der künste leitet.

also das ist noch nicht mal stoff für satire. wüsste nicht, was man da komisches draus machen könnte.

also wenn das nicht so blöd wäre, könnte man heulen. gerade darüber. zutiefst frustrierend, so eine gottverdammte blödheit.

adolf muschg: für seinen krimi albissers grund hat er den hermann-hesse-preis bekommen.

Wer heute tot ist,

ist Jan*Ullrich* Seghers egal, zum ersten Mal seit Bestehen seines Blogs. Sonst gehört es immer zu seinen Routinen, die Toten des Tages aufzulisten, was ich zwar nicht kapiere, aber jeder hat ja was anderes. Außerdem rast er täglich wie ein Besessener mit seinem Fahrrad irgendwohin, das glaube ich, ein ziemlich gutes Fahrrad ist, das scheint so durch. Und alle möglichen Geschichtchen und Kleinkram und mal eine bissige Bemerkung ... gestern wars natürlich der Henninger Turm, für mich ist das eine wertvolle Info, dass man von der Deutschen Bibliothek bis zum MainTaunusZentrum 16 Kilometer braucht (das glaubst du gar nicht!). Ich hasse dieses Zentrum, aber er hat ja da auch mit 3000 anderen um diese Radfahrtrophäe gekämpft und sich Wortgefechte mit Altenverächtern geliefert.
Die Zeichnung ist glaube ich von Jean-Jaques Sempé, einem meiner Lieblingszeichner, Sempés Radfahrer heißt sein Buch.

Montag, 1. Mai 2006

Der Kommissar erhob sich, aber Hagenmeister hielt ihn erneut auf.

„Halt, noch eine Frage! Wie ist Ihr Gefühl, Leichhardt, werden wir mit dem Fall fertig? Ich weiß, dass wir eine gute Aufklärungsquote haben ... ein hervorragendes Team ... Sie können rasch Beziehungen zu Menschen aufbauen ... Schorndorf ist ein rauhbauziger Wadenbeißer, dem es Freude macht, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu attackieren ... Jurgeit ein tatkräftiger junger Mann ... auch die Kollegen Petzold und Straßmann sind eine große Stütze.“
„Nicht zu vergessen das Back Office“, vervollständigte Leichhardt das Team.
„Richtig. Wobei mir Seelbach Sorgen macht, weil er zu unstrukturiert ist. Aber was Sofia Kargianidis betrifft, sie hat eine gute Chance, in der Abteilung zu bleiben. Ich will unbedingt eine Frau dabeihaben.“
Leichhardt stimmte ihm zu, betonte aber, dass Seelbach ihnen einen kostspieligen IT-Berater ersetzte, also auch unbedingt behalten werden sollte. „Auch wegen Ihrer Netzstrategie!“, fügte er lauernd hinzu.
„Gut, ich denke drüber nach. Was ich mich jedoch frage ..."
"... ob wir uns nicht zu viel vorgenommen haben mit dem Fall“, vollendete Leichhardt den Satz.
„Ja. Können wir es schaffen? Hängt es nicht zu hoch für uns? Führt es uns nicht“, Hagenmeister fing an zu träumen“, „ins osteuropäische Mädchenhandelmilieu oder ins Banking business? In die Mafia? Den weltweiten Drogenhandel? Und wenn ja - sind wir dem gewachsen? Es darf nichts schief gehen, Leichhardt!“ Die nächsten zehn Minuten entwarf er ein Schreckensszenario von einem weiteren schiefgegangenen Fall, von einem weiteren Triumph der Wiesbadener Zeitung, von einer weiteren erniedrigenden Pressekonferenz und von seiner eigenen Verabschiedung in einen demütigenden Vorruhestand.
Leichhardt ächzte. „Wir dürfen uns jetzt nicht aus der Ruhe bringen lassen, Otto. Vorerst haben wir nur einen toten Winzer im Rheingau.“ Und die Zeit rannte ihm weg, je länger er diesen Sermon anhören musste.
„Ermitteln Sie nicht zu provinziell!“, warnte ihn sein Vorgesetzter.
„Keine Sorge. Sollte sich der geringste Hinweis auf internationale Verwicklungen ergeben, ist das BKA dran“, erwiderte er.
„Die nehmen uns dauernd die Fälle weg, kaum dass es interessant wird“, meinte Hagenmeister düster.
„Nur wenn es internationale Komponenten gibt.“
Hagenmeister stand jammernd auf. „Sie finden immer internationale Komponenten! Wenn sie nichts zu tun haben – und sie haben ja nie was zu tun !– schauen sie bei uns im Präsidium nach, was sie uns fortnehmen können. Ich wünschte wirklich, sie hätten alle nach Berlin umziehen müssen. Dann hätten wir bei der Wiesbadener Kripo endlich Ruhe vor ihnen gehabt. Mein ganzes Leben lang haben sie mich ... aber lassen wir das.“ Er winkte ab.

Natürlich könnte man den Leichhardt auch bebildern.

Raphael müsste also zum Beispiel für die untenstehende Szene einen dickgepolsterten Sessel zeichnen, aus dem man nur die langen Beine und die gegeneinandergesetzten Fingerspitzen Hagenmeisters sieht. So wie bei Rowohlt früher, diese eine Zeichnung, die in allen Büchern war ...

*lacht

Leichhardt folgte Hagenmeister in sein Büro

und legte ihm den Füller auf den Tisch, den er ihm eben beim Karstadt besorgt hatte.
„Schön, dass Sie daran gedacht haben!“ Zufrieden nahm Hagenmeister ihn aus dem Karton und probierte seine Unterschrift aus. „Es geht ganz leicht, gar kein Druck nötig!“ Sanft schwang er eine Acht über das Papier. „Wieviel schulde ich Ihnen?“
Leichhardt versank im dem tiefen Lederfauteuil vor Hagenmeisters Schreibtisch. „60 Euro“, seufzte er aus den Polstern.
Hagenmeister zählte ihm das Geld auf den Tisch. Dann versank auch er in seinem Sessel, setzte konzentriert die Fingerspitzen aneinander und kam auf sein Lieblingsthema zu sprechen, den von ihm eingeleiteten Modernisierungskurs bei der Kripo. Nach all der Arbeit und all den Mühen – die nicht zu vergleichen war mit der bloßen Ermittlungsrecherche der Kommissare zum Beispiel; die Geistesarbeit und das Visionäre leistete Hagenmeister in ihrer Abteilung, tagein, tagaus, allein, mutig, allem Gegenwind zum Trotz – nach all den Mühen brauchte er jetzt also dringend einen Erfolg. Also nicht die dreihundertundsiebenzwanzigste aufgeklärte Leiche, sondern die erste computeraufgeklärte Leiche in ihrem Präsidium. E-Mails, Internetrecherche, Intranet, elektronische Tatortanalysen, damit mussten fortan Kriminalfälle im Wiesbadener Präsidium – wie in Hagenmeisters Arbeitspapier E-solving so anschaulich dargestellt - gelöst werden. Die Kripo Wiesbaden, am individuellen PC, über das Netz weltweit mit den Rechnern und Bundesbehörden verbunden! Der öffentlichkeitswirksame Albrecht-von-Thielenstein-Fall durfte auf keinen Fall auf herkömmliche Weise gelöst werden, sondern mit Hilfe der Neuen Technologien. Die bundesrepublikanische Presse schaute auf Wiesbaden, endlich waren sie in den Schlagzeilen, die Zeitungen in Übersee berichteten darüber: Mysterious Murder in The Rheingau, Germany!
Aufgekratzt tauchte Hagenmeister aus seinem Sessel auf und fixierte seinen Zweiten Hauptkommissar, der kurz vor dem Wegbrechen in den Schlaf war. „Eigentlich lache ich mir ins Fäustchen, Leichhardt! Dass dieser Mord in unserer Zuständigkeit liegt! Dass die Kollegen im Rheingau krank sind! Dass der Mörder mit kulinarischen und vinologischen Motiven gearbeitet hat! Die Leiche – ein Gedicht! Jetzt können wir allen zeigen, was in uns steckt! Gerade deswegen ...“, er warf Leichhardt einen bedeutungsvollen Blick zu, „müssen wir aber bei allen Pressekonferenzen von unserer modernen Netzstrategie reden.“
„Das ist doch selbstverständlich, Otto“, sagte der Kommissar, dessen gute Laune sich schon wieder in Nichts auflöste. „So arbeiten wir doch alle, das ganze Präsidium, bis auf Schorndorf ...“

ConAlma schreibt übrigens auch

schöne Beiträge, zum Beispiel Best of Zillertal.
Soulfood. Eat Drink Man Woman!

gibt es im intranet pop-up-nachrichten?

und fiepen die, wenn eine pop-up-nachricht kommt? oder nennt man das instant messenger oder ist das chat ... ?

*checkt unklarheiten im manuskript nach
**hat noch nie eine pop-up-nachricht bekommen
***hat noch nie gechattet
****braucht ein pop-up-fenster auf dem bildschirm von tüte, der sich gegen seine praktikantenkollegin sofia profilieren muss, sonst ist er in der abteilung weg vom fenster (er recherchiert parallel im internet, während leichhardt ein verhör führt)

das ist

der eichberg. liegt direkt neben dem kloster eberbach beziehungsweise war früher ein teil von ihm. ein teil des klosters eberbachs wurde irgendwann für die irren frei gemacht ... ist heute noch ein zentrum für soziale psychiatrie und in wiesbaden berühmt-berüchtigt. "der gehört auf den eichberg" sagt man bei uns, wenn man andeuten will, dass einer verrückt ist.

gute rheingauseite insgesamt. stefan baldi, der betreiber, freut sich, wenn man ihm was schickt - fotos, geschichten, wissenswertes aus dem rheingau.

das

sollte ich mir mal besorgen ...

*schuftet wie ein hirsch, bevor sie weg m u s s

bierverkostung.

ich brauch ein bier für schorndorf. tendiere zu sanwald hefeweizen ...

heute neckarsteinach.

Sonntag, 30. April 2006

wieder ein versuch, heute einen amüsanten krimi-abend zuzubringen.

den polizeiruf 110.

heute mit uwe steimle, den ich sehr mag. der ist lustig an sich.

aber heute habe ich auch was von jürgen von manger gesehen. erinnert sich noch jemand an den? alfred tegtmaier? herrlich war der. das kommt auch heute noch rüber.

übrigens ist er der beweitz, dass auch außerhalb wiens (ich beziehe mich auf wolf haas) heute regionale sprache möglich ist und dass sie witz bringt. nur einen seiner texte anklicken und sich auf den rhythmus einlassen.

zitat:

Jetzt, der Otto spielte in den Stück ein'n Freiherr, und der Rudi Schnurbusch, oben von die Pferdemetzgerei, war sein Kollege, ein Herzog. Ja, dann wollte der Rudi wohl sehr natürlich spielen und diese gesellschaftliche Sachen besonders echt rausbringen, und hat er den Otto immer wieder so vornehm auf de Schulter gehauen, bis der zuletzt inne Kniee ging, und war ihn der ganze Arm ausgekugelt!

Das Erste, was den beiden Kommissaren bei ihrer Rückkehr ins Präsidium ins Auge fiel,

war die Plexiglasscheibe inklusive Otto Hagenmeister und dem Back Office, das dem Chef rechts und links farbige Filzstifte zureichte. Fast die ganze Wand war von dem monströsen Ding besetzt und Leichhardt vermisste seine schönen Bilder von dem australischen Leichhardtfisch und dem Leichhardtkänguruh. Lieblos dahingeworfen entdeckte er sie in seinem Posteingangskorb.
Der Polizeioberrat zog gerade eine schwarze Linie über den Kunststoff und erklärte den Praktikanten, dass er eine Wochenübersicht von Montag bis Montag mache, in die Horizontale setze er die Arbeitstage der Woche, in die Vertikale die der Mitarbeiter in alphabetischer Reihenfolge.
Sofia Kargianidis lächelte. „Dann fangen wird doch gleich mit Ihnen an, Chef!“
„Bin ich der erste im Alphabet? Na, das passt ja!“ Über Sofias Schulter entdeckte Hagenmeister Leichhardt und Schorndorf. „Gut, dass Sie da sind, meine Herren, machen Sie es sich bequem! Heute wird keiner dieses Büro verlassen, ohne seinen Tag ausführlich referiert und verbindliche Eintragungen auf der Scheibe für morgen gemacht zu haben.“
Leichhardt sah, wie Schorndorfs Halsadern anschwollen und zog ihn rasch zur Kaffeemaschine weg.
„Als nächster Florian Jurgeit“, sagte Sofia.
Hagenmeister trug seinen Namen und den Jurgeits ein.
„Dann ich, dann Leichhardt, dann Schorndorf, dann Tüte.“
„Ich sehe nicht, was das bringen soll“, zündelte Schorndorf quer durchs Büro.
Gelassen schrieb Hagenmeister auf seiner Scheibe weiter und prophezeite ihm, dass er den Wert der Scheibe spätestens in dem Moment erkenne, wenn er selbst wissen wolle, wo Matthias Seelbach sich herumtreibe.
Empört sah Tüte ihn an. „Wieso ich?Warum muss ich immer für so beschissene Besipiele herhalten? Ich war mit Jurgeit unterwegs und hab diese ganzen Leute im Rheingau abgeklappert!“
„Achten Sie bitte auf Ihre Wortwahl, Herr Seelbach ...“ Hagenmeister trug die restlichen Namen ein.
Schorndorf ätzte weiter. Das war gar nicht Neue Technologien, was der Chef da machte. Warum produzierte er den Plan nicht am Computer, wie´s jeder im Präsidium machte?
„Ich lasse mir meine Scheibe nicht von Ihnen kaputtreden, Herr Schorndorf. Wir werden den Tag rekonstruieren, damit ich allen mein System deutlich machen kann. Sie werden sich schon dran gewöhnen.“ Feierlich trat er einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk.
Schorndorf lehnte stämmig mit seinem Kaffee am Fensterbrett und erkundigte sich, was Hagenmeister den ganzen Tag gemacht hatte.
„Mit Verlaub habe ich mich mit dieser Scheibe beschäftigt und den Staatsanwalt vor einem Kollaps bewahrt. Aber danke der Nachfrage, Kollege Schorndorf. Herr Jurgeit, was haben Sie heute getrieben?“
Aber selbst Florian fehlte die Geduld für Hagenmeisters Übersichtlichkeitsoffensive und er stellte sich taub am Schreibtisch.
„Wie gesagt, wir waren im Rheingau“, sagte Tüte, dem die Machtspielchen in der Abteilung entgingen.
„Frau Kargianidis?“
„Ich bin nach Geisenheim gefahren zu dem Gastro-Service.“
Argwöhnisch sah Leichhardt sie an. „Ist mein Auto noch heil?“
Sie verdrehte die Augen. „Natürlich! Aber in so einer Kiste habe ich ja noch nie gesessen! Selbst meine ärmsten Verwandten in Griechenland haben bessere Wagen!“
Allgemeine Diskussion über Leichhardts Auto, dann Hagenmeister mit großen Augen: „Sie sind mit Leichhardts Lada nach Geisenheim gefahren?“
„Ja“, sagte Sofia.
Aus mit der Gelassenheit vom Polizeioberrat. „Das kommt mir nicht mehr vor, Frau Kargianidis! Keine Versicherung zahlt, wenn Ihnen mit diesem Wagen ein Unfall passiert!“
„Schon gut, schon gut! Keine Panik! Bin ja hier ...“

kranken- und altenpfleger sind die gesellschaftlich am wenigsten anerkannten berufe.

das stimmt und das ist eine sauerei. wenn es nach mir ginge, würde man viele berufe ganz UMSCHICHTEN und DIE würden mindestens so viel geld kriegen wie lehrer, plus schichtzulagen und wochenenddingsda.

aber dann siehst du so was ... *lacht ... im altenheim, zwei omis, beide im rollstuhl, über 80, schlecht gelaunt, sitzen sich gegenüber und die eine fragt die andere "hast du was gegen mich?"

hört das nie auf? mit über 80 noch!

*wirft die arme hoch

mythische rheinlandschaften.

mal im ernst. ich träume davon, in regelmäßigen abständen. meistens bin ich auf einem schiff unterwegs und sehe die terrassierten weinberge des rheingaus und die burgen an mir vorüberziehen.

man könnte also 1) sagen, dass ich deutsch träume und 2) dass der mythos rhein in meinem (deutschen) (unter-)bewusstsein verankert ist.

aber ich vermute mal, dass das daran liegt, dass ich am rhein lebe. dass es zufall ist, dass ich dem folge.

nicht-rhein-anrheiner träumen wahrscheinlich von anderen (mythischen?) landschaften. deutschen?

träumt man immer die landschaft mit?

wiesbaden träume ich auch mit, immer der erste ring, immer die ringkirche, da fliege ich im sturzflug über die schieferdächer.

1894baustelleklein

ich brauche einen gescheiten wein.

oder zwei oder drei, ein bisserl kontrovers.

zu hirschgulasch mit thymian, roten Linsen und spätzle.

dann noch ein passendes dessert dazu und was zum nachspülen.

leider funktioniert der google-antwort-generator in dieser beziehung nicht - spucke wein und dessert zu diesem essen aus!

es ist jetzt nicht die richtige jahreszeit, sich ein geschmortes hirschgulasch vorzustellen - ich weiß - aber in meinem buch ist´s november.

*händeringend
**rubrik frag arthur landwein (nie da!), frag axel biesler (mit joghurt präokkupiert?), frag elsa laska (kann sich im italienischen frühling bei allem respekt NICHT ein geschmortes hirschgulasch vorstellen?)
***wirft stöckchen

Samstag, 29. April 2006

cool stuff.

comic-sammlung im internet.

digirev.

man ist doch immer nur

unterste schublade.

eben steh ich in meinem garten und freu mich an der explosion der natur - in alles will man reinbeißen - und behaglich schaue ich meinen apfelbaum an, der um die hundert blüten hat, und mein blick wandert rüber zum nachbargarten, wo gerade auch ein apfelbaum großgezogen wird, aber zwei jahre jünger ist als meiner und ich denke "hauptsache, ich hab den schöneren!" und gieße zufrieden eine stechpalme.

he´s been around for decades.

and still on stage: b.b.king.

(wie mir diese opern- und musikhäuserfetischisten auf den geist gehen - die haben NOCH NICHT MAL NE AHNUNG, was ein live-jam ist).

katzen kann ich auch. solche,

die es sich hemmungslos an einem frauenbein gemütlich machen.



(aus der reihe in anobellas garten)

katharina granzin

in der taz über arne dahl.

weil dpr doch VERSRPOCHEN hat, im nächsten krimijahrbuch auch frauen zu worte kommen zu lassen.

lust auf sydney?

sydney

oder die twelve apostles?

twelveapostles

(c) by anobella, australien 1998

(für georg)

shoal bay, australien

australien

(c) anobella 1998

Als das Bereitschaftshandy klingelte und der diensthabende Beamte den Fund eines Toten meldete,

brach Kommissar Parsifal Leuthoven ohne größeres Bedauern den Blowjob ab, den er gerade an einem ihm unbekannten Mann im Gebüsch auf dem Autobahnrastplatz Koblenz-Süd vollführte. Der Mann wollte, was verheiratete Familienväter meist an einschlägigen Treffpunkten von Schwulen wollten und was ihnen Ehefrauen meistens verweigern: passiven Oralsex. Nicht das Eindimensionale dieser hastigen Begegnung langweilte Parsifal. Der Mann stammelte und presste, während er er ihn befriedigte, ständig "Ja, nimm ihn in den Mund. Sei zärtlich zu ihm. Oh, Du machst das gut!" hervor, und was dergleichen mehr an Belanglosigkeiten produziert werden konnte. Parsifal war nicht verklemmt, was Sex betraf, aber Regieanweisungen und die Lesung innerer Befindlichkeiten waren seine Sache nicht ...
"Leichhardt?"
Der Kommissar fuhr zusammen und blickte von seinem Krimi auf.
"Wollten Sie nicht nach Geisenheim in die Fachhochschule fahren, um etwas über diesen Rotwein herauszufinden, das vor dem toten Graf stand?" Hagenmeister sah ihn misstrauisch an.
Leichhardt bedauerte. "Sie haben geschlossen ... nicht mehr geöffnet ... erst morgen ... haben sie wieder auf." Er las weiter.
Hagenmeister flippte aus. "Könnten Sie - bitte schön? - Ihre Kräfte wieder auf den FALL konzentrieren?"

anobella auf reisen
anobella empfiehlt
anobellas steiniger weg in den neuen medien
aus anobellas arbeitswelt
aus anobellas tagebuch
aus anobellas werkstatt
easy listening mit anobella
life on a spinning ball!
Rheinland-Pfalz an Belgien
watchanobella
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development