meine haben sie ja schon.
*knurrt
Anobella - 12. Apr, 19:17
auch wenn einem die italiener mit ihren 36 espresso am tag - entsprechend - auf die nerven gehen. schön, wenn man plötzlich ein paketchen im briefkasten hat.
*schreibt ein postkärtchen
Anobella - 12. Apr, 12:34
während hektor und pallas athene sich zusammen mainz angucken.
*beobachtet den horizont
Anobella - 12. Apr, 10:37
die seit 17 Jahren in deutschland lebende südkoreanische regisseurin sung hyung cho hat einen heimatfilm gedreht: in wacken, einem dorf in schleswig-holstein, in das jährlich 40 000 heavy-metal-fans einfallen.
gut. mir machen solche gegensätze spaß. und die idee überhaupt: prima.
jetzt sagt die aber, dass die leute in schleswig-holstein viel offener seien als die in hessen, wo sie seit 17 jahren lebt.
:(
mir kann die kritik ja egal sein, ich komme nicht aus hessen, sondern aus dem herzogtum hessen-nassau, dem überaus berühmte königsgeschlechter entsprungen sind.
;-)
aber vielleicht könnte sung hyung cho mal auf den trichter kommen, dass sie in diesem ominösen ach-so-fremdenfreundlichen-schleswigholsteinischem -dorf den bewohnern eine kamera vor die nase gehalten und gesagt hat; hey leute, ihr kommt alle ins fernsehen! cool, ha?
vielleicht sind sie
deswegen so offen und herzlich und redselig geworden!
*rollt mit den augen
und vielleicht könnte man als moderator ein bisschen FLEXIBEL und FIX sein und sung hyung cho fragen, wie die sache denn aussieht, wenn ein hesse in einem sudkoreanischen dorf OHNE KAMERA auftaucht - wie redselig und offen dann der durchschnittliche koreaner ist.
aber wenn du österreicher bist und grandits heißt, freust du dich natürlich diebisch, wenn jemand die deutschen verklemmt nennt. hohoho, und die koreaner also nicht. hohoho, und der deutsche ist so wortkarg. warum quatscht er mir dann ein ohr ab? hohoho, und gar kein temperament. hohoho, aber in schleswig-holstein - temperamentvoll wie verrückt! da beweisen sie so einer kleinen koreanerin mit einer kamera auf der schulter, wie dufte sie alle drauf sind. irrsinnig offen und so.
übrigens: der film macht einen guten eindruck. die story bei der
>>>kulturzeit
morgen früh nochmal um neun.
Anobella - 11. Apr, 19:53
super, das hätte sich gar nicht besser fügen können.
sie ist flugbegleiterin. sitzt in jeans und t-shirt draußen vor der tür und unterhält sich auf englisch mit irgendjemandem am anderen ende der welt. das weiß ich sehr zu würdigen. sehr.
offen, witzig, unaufdringlich, dauernd unterwegs ("morgen wieder tokio"), liest viel, will tomaten pflanzen. beziehungsweise überlegt, ob sie aus zeitgründen eine horde gärtner in ihren teil des gartens jagen soll, der ihr einen japanischen teegarten anlegt.
*hat nichts dagegen
**bleibt bei ihrem toskanischen modell
***hat endlich eine erklärung für die nachts hell erleuchtete nachbarwohnung: jetlag
Anobella - 11. Apr, 17:23
in seinem artikel "der klassenmampf":
Tim Mälzer dampft, die Kamera läuft, er produziert Text so schnell, wie er Kräuter hackt, aber die Wörter zerfallen ihm im Munde, er sagt "Kumpott" statt "Kompott", er sagt "Scholotten" statt "Schalotten", die Regie stoppt ihn wieder und wieder, dann gehen ihm die "Lammnüsse" nicht über die Lippen. Mälzer schreit "Fuck off!" und "Zehn Minuten Pause!", er flieht aus dem Studio mit flackernden Augen, er muss jetzt rauchen, dringend.
Mälzer rennt, er rast, er rudert, er empfängt in einem stickigen Zimmerchen, vom Studio eine Treppe hoch, dort stehen ein Aschenbecher und ein gewaltiges rotes Plüschsofa, er sagt: Ich hab hier jetzt pro Tag drei Medienleute herumsitzen, und manchmal sind es zwölf."
Er hat, seit der Erfolg vor drei Jahren wie ein Platzregen über ihn kam, ein Leben geführt wie auf der Flucht.
*und action
Anobella - 11. Apr, 10:33
okay, einen hab ich noch.
(es geht wie gesagt um interessante erzählstrategien, und die erfassung von charakteren, die mich in einen text ziehen sollen). noch ein spiegelartikel, diesmal über scholl-latour, der autor ist mir leider abhanden gekommen:
"Er sitzt da vorn auf beigefarbenen Sessel mit dem schönen Rahmen aus dunklem Holz wie auf einem kleinen Thron. Er trägt einen dunkelblauen Anzug, ein hellblaues Hemd, er ist erstaunlich braungebrannt für einen Novembertag in Berlin, im Ohr ein Hörgerät, seine Stimme schnarrt, die Sätze sind vernuschelt und fangen irgendwo an und hören irgendwo auf.
Wolfgang Herles, der Moderator an diesem Abend, hatte ihm vor zehn Minuten die Frage gestellt, ob deutsche Interessen in Afghanistan verteidigt werden. Peter Scholl-Latour antwortet immer noch.
"Ich war ja im August dort, nichwahr", hatte er begonnen. "Lufthansa-Maschine, wir nahmen uns vor Ort zwei Geländewagen." Dann sprach er über die Lage der Frauen in Kabul, die CIA, Osama Bin Laden, Saudi-Arabien, das Gebirge als Kampfgebiet, er machte einen Schlenker zum Algerienkrieg und Charles de Gaulle, die Antwort führte ihn weiter nach Tschtschenien, zu General Lebed, dann nach Dagestan, schließlich in die autonome Republik Tatarstan, rüber nach Weißrussland und jetzt, dort angekommen, sagt Scholl-Latour: "Ich mag den Lukanschenko natürlich nicht, nichwahr."
Anobella - 11. Apr, 09:58
ich liebe diesen
>>>artikel im spiegel. eine kleinstadt in sachsen kehrt zu DDR-verhältnissen zurück: alle werden beschäftigt, jeder wie er kann. das zauberwort heißt bürgerarbeit. verantwortlich dafür zeichnet der oberste arbeitsvermittler in sachsen-anhalt rainer bomba, er hat sich bei neckermann und möbel walther hochgearbeitet und ist jetzt 42. der bereinigt jetzt die arbeitslosenstatistik in einem pilotprojekt in bad schmiedeberg. als er anfing, hatte er 331 arbeitslose, jetzt sind es nur noch runde 100.
"Im ersten Schritt ließ Bomba alle 331
Arbeitslosen aus Bad Schmiedeberg zu Beratungsgesprächen vorladen. Man teilte ihnen mit, dass jedem eine Stelle als Bürgerarbeiter verordnet werde, wenn sich nichts anderes für ihn finden lasse. Ein paar Arbeitslose sagten dann so etwas wie: "Oh, das ist schlecht. Ich habe es seit kurzem im Rücken." Bombas Mitarbeiter antworteten: "Da ist heute Ihr Glückstag. Im Zimmer nebenan sitzt ein Amtsarzt." Andere versuchten es mit dem Klassiker: "Ich hab da was in Aussicht." Sie hörten dann die Sätze: "Wo denn? Da rufen wir gleich mal an." Am Ende der ersten Phase meldeten sich 60 Arbeitslose ab, Sie gaben an, überraschend Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden zu haben. "Schwarzarbeiter, größtenteils", sagt Bomba in seinem Büro und ordnet zufrieden seine Krawatte."
die bildunterschrift lautet:
Vermittler Bomba. Im Jaguar durchs Krisengebiet
ingo schulze wurde in leipzig mit dem bücherpreis ausgezeichnet unter anderem für seine ausgezeichnete figurenzeichnung - mit ein paar schnellen strichen gelinge ihm das. ich weiß nicht, ob es schulze hinkriegt - ich habe noch nichts von ihm gelesen - aber uwe buse in diesem spiegelartikel mit diesem bomba auf jeden fall.
Anobella - 11. Apr, 07:40
verschlägts einen hierher.
*über ihren suchbegriffen
das geht so: du nimmst deinen partner, verbindest ihm die augen und legst ihn auf dein bett. oder sonstwohin. dann machst du sex mit ihm ihm, gern mit verzögerungen arbeiten. **an den richtigen stellen; also jetzt nicht wild rumverzögern
das nennt man dann sex mit verbundenen augen.
***weiß bescheid
Anobella - 10. Apr, 16:03
des unvergleichlichen dpr ("die warme brust") ist
>>>erschienen. ich habs zwar noch nicht, weil ich die letzte in der
>>>watching-the-detectives-hierarchie bin, und vorschläge von mir - *zuckt mit den schultern - nur stiefväterlich berücksichtigt werden - **mault - was der qualität des buchs aber VERMUTLICH keinen abbruch tut, weil lauter namhafte autoren und koryphäen aus der krimikritik wieder dabei sind.
***nickt in die runde
Anobella - 10. Apr, 10:33
>>>typisch. wenn du nur bäderarchitektur auf der insel hast, musst du auch deine polizei in bäderarchitektur reinzimmern.
vier beamten sind für 270 quadratkilometer ostseeinsel zuständig und bereiten dort den
ersten angriff auf den tatort vor.
*liebt usedom
Anobella - 10. Apr, 08:05
Anobella - 10. Apr, 07:58
ich was vielschichtiges gebrauchen kann: wie wäre es denn mit dem hier - gefunden im erstbesten spiegel, der mir jetzt in die hände fiel und vom februar 2007 datiert (ich lese zurück).
der artikel trug den titel "die freiheit des anderen" und geht um einen kurdischen vater, der seine tochter umbringen lassen wollte.
wollen wir doch mal sehen - *blättert - also tatort ist hadamar bei limburg. da haben wir einen kurdischen vater, der seine tochter mit ihrem cousin in der türkei verheiraten will.
da haben wir die tochter, die sich leider in einen anderen cousin verliebt.
und wir haben den 15-jährigen sohn, der jetzt die schwester umbringen soll, sich aber weigert und von seinem vater getreten, geschlagen und gewürgt wird.
die polizei kommt, es gibt aussagen, wut und schließlich eine gerichtsverhandlung. der vater steht vor gericht: versuchter mord.
der vater heult, die schwester heult, der sohn auch. alle heulen. dazu in die runde gestreut, die deutsche justiz.
sie halten alle zusammen wie pech und schwefel, der sohn sagt, er zeigt niemanden an, sein vater sollte auch mal nur angst kriegen, die tochter sagt, sie zeigt keinen an, sie weiß, dass ihr vater sie liebt, und im saal sitzen türkische männer, die dem vater aufmunternd zunicken.
zwischen der deutschen richterin und der türkischen tochter tut sich während der befragung ein immer größerer graben auf.
schluss des spiegelartikels:
Die Tochter weint. Es ist der Moment, in dem etwas zerricht zwischen der Frau hinter dem Richtertisch und der davor. Sie leben in zwei Welten, die nichts verbindet. Die Richterin will die Wahrheit wissen, sie will am Ende dieses Prozesses ein gerechtes Urteil fällen, doch sie sieht nur eine Frau in Angst. Eine Frau, die will, dass ihr Vater in Freiheit lebt, die sie nicht hat." (Autor: Mario Kaiser)
super. daraus jetzt eine story machen.
bitte nicht gleich die interpretation dem leser vorgekaut mitliefern; gerne deutungsmöglichkeiten offen lassen, das macht die geschichte spannender und regt die phantasie und das denken des lesers an. der spiegel (NUR journalismus, hoho!) spart sich zum beispiel das urteil und spart sich auch die mutter und die restlichen neun geschwister.
da geht also noch was.
gerne versuchen, den charakteren gerecht zu werden, irgendeine tiefenschärfe in den plot reinzukriegen.
wenn das nicht klappt: spiegel lesen und was dazulernen. stories zu erzählen zum beispiel.
wenn auch das nicht klappt: nur noch spiegel und keine stories mehr erzählen.
die nur um eine ecke denken. es müssen nicht alle d r e i ecken haben wie kafka oder bernhard oder haas, aber zwei hätte ich schon gern drin, damit es einbisschen aus dem allgemeinen geblöke raussteht.
wenn ich keinen literarischen mehrwert kriege, kann ich auch die zeitung lesen und habs da bei allem respekt packender und eindringlicher beschrieben.
wenn es eine gute ist.
und dieses land hat einen haufen guter zeitungen.
*wechselt zur zeit
**den spiegel neben sich aufgestapelt
**süddeutsche von der nachbarin
****die taz nachher im netz
*****zieht sich INHALT rein
daniel kehlmann habe ich jetzt schon zum zweiten mal probiert, diesmal Der fernste Ort. saft- und kraftlos, ohne einen funken humor, im gegenzug dazu aber nicht spannend oder beklemmend oder weißdergeierirgendwas.
ebensowenig funktioniert peter esterhazys Harmonia Caelestis. das ist mir zu anekdotisch, zu sehr versunkene, magische welt, zu pittoresk ... wie anders dagegen amos oz, in dessen Eine Geschichte von Liebe und Finsternis ich von der ersten zeile an reingezogen wurde und dessen 828 seiten ich in dreieinhalb tagen durchhatte.
*greift zum bernhard; kann nichts schief gehen
für stones-fans
>>>jean luc godard und sympathy for the devil; für andere mitleid-mit-dem-teufel-haber
>>>das hier.
also die sind jetzt zu zweit, die küken, glaube ich.
sie sitzen morgens brav im holunder vor meiner wohnung und putzen sich und lassen sich die sonne auf die federn scheinen.
*grüßt freundlich durchs fenster
ein film über alexander von humboldt mit matthias habich.
so weit, so gut. aber bei aller bewunderung für humboldt
>>>den nicht vergessen.
;-)
... leider nach nebenan ...
*pfeift agamemmnon herbei, denunziert hektor
pallas athene ist auch da. sie hat zuflucht im vogelhäuschen gesucht.
jetzt sind die amselbabys zu zweit. ihr bruder hektor sitzt schon weit oben im holunder und schaut sich den garten aus fünf metern höhe an.
die welt muss wie ihm wie ein paradies vorkommen.
*besitzerstolz
>>> Günter Grass.
*horcht nach draußen
**milkahase von der omi
wenn ich´s nicht besser wüsste ... würde ich sagen, das ist der pure elternstolz, die zeigen mir ihr baby.
*rauft sich die haare
**redet nie wieder mit einer amsel
***wird heute nacht kein auge zu tun vor sorge um das k ü k e n, falls es nicht noch vom zaun zurück ins NEST, wo es HINGEHÖRT, verschwindet
****wirft die arme hoch
... jetzt habe ich
>>>hektor scharf ...
*muss babysitten
**katzen verscheuchen
***macht sich schnell eine jause und rennt wieder raus
das amselbaby ist da!
>>>halb so groß wie agamemmnon, sitzt drei meter entfernt von mir im johannisbeerstrauch!
kein wunder, dass der so kirre gestern und heute war ...
*strahlt
**liebt agamemmon
***liebt hektor
****hat wahrscheinlich aus versehen gesagt, dass sie das baby sehen möchte
>>>der futtersuche.
mein vogelbad ignoriert er noch. dafür ist aphrodite wieder aufgetaucht und man hört forderndes gezwitscher aus dem nest
downstairs (hinter der mauer).
wie findet ihr eigentlich den naumann als ob-kandidaten?
*meinungsbildend
mag ich ganz gern. der erklärt seine empfindungen, als er die nordwestpassage oberhalb von sibirien durchquerte und das ganze eis weg war (bedrohlich), dann fragt der moderator (augen kleben an seinen karteikarten), was er dabei empfunden hat.
*kopfweh
george bush. für immer und ewig. der kann sagen, was er will, er geht mir auf den wecker. bodenlos. putin geht mir auch auf den wecker, aber bush - senza parole. selbst wenn er jetzt rumtrötet, wie er klimaschutz und umweltschulz macht und was er alles einsparen will - ich hasse ihn. ich kann ihm gar nicht zuhören vor lauter abgrundtiefer genervtheit.
und wenn ich - ein ausbund an toleranz, perspektivischem denken und dialektisch geschult - ihn also hasse, wie gehts den anderen?
wie lange noch?!
*ruft
**lacht
eben bringen sie es auch auf phoenix - dass 3 milliarden menschen später WANDERN müssen - auf die nordhalbkugel.
sag ich doch.
und später alle auf einen anderen planeten, wenn die sonne (da hundertfach größer), die erde anschmilzt.
ach, das kriegen spätere generationen schon hin. man muss halt noch ein paar voyager mehr aussenden in alle richtungen. irgendwo MUSS noch so ein planet sein wie unserer.
oder man bastelt halt um einen anderen eine atmosphäre rum. oder gießt ihn. corragio!
"die domain wird vom inhaber zum verkauf angeboten."
*spuckt
**sollte sich da melden
***braucht geld
****reparatur des autos 600 euro
*****frustriert
(der war - sehr erfrischend, da vollkommen unverstellt und
trotzdem charmant - beim leonce und lenapreis in der jury).
das
>>>könnte die erklärung sein.
ich würde gern mal wieder nach irland. vier wochen bin ich als siebzehnjährige mal da durchgetrampt. wir haben bei irgendwelchen typen (meist musikern) übernachtet, die uns die schlüssel zu ihren häusern überließen und sagten, seht zu, wie ihr zurecht kommt, wir sind dann mal weg. folk festival. dublin. joyce. beckett. flann o´brien.
ach, beckett - dramen. den müsste ich auch lesen. gestern - *lacht - habe ich mir brecht reingezogen. das ist ja
sehr eingängig. da musst du nicht groß ruminterpretieren.