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Wolf Haas´ hardboiled Krimis.

"Die Brenner-Krimis gehören zu den Whodunits und stehen eindeutig in der Tradition des von Dashiell Hammett und Raymond Chandler begründeten hardboiled detective-Genres. Mit Sam Spade und Philip Marlowe schufen sie einen Typus, der – im Gegensatz zum eher soften, intellektuellen armchair detective vom Schlag eines Hercule Poirot oder Sherlock Holmes – nicht bloß eine knifflige Aufgabe löst, sondern dabei das raue Leben sucht, selbst eine raue Schale hat, um keine Antwort verlegen ist und keiner Herausforderung ausweicht (Frauenabenteuer ausdrücklich eingeschlossen). All dies trifft auch auf Simon Brenner zu. Seine wichtigsten Sondercharakteristika sind: Er ist Ex-Polizist, hat einen ausgeprägten Dickschädel, der zyklisch von Migräne-Attacken heimgesucht wird, und lässt sich am liebsten von Umwegen, seiner Intuition und unterbewussten Liedtexten leiten."

aus der >>>Wikipedia.

*lacht

>>>brennermania - moderierte busreisen!
Giorgione - 10. Dez, 13:48

Schön finde ich auch

die "erzählerischen, sprachspielerischen und dings-Aspekte dieser einflussreichen literarischen Arbeiten".

Anobella - 10. Dez, 13:50

*hätte die busreise mitgemacht


bernd (Gast) - 10. Dez, 15:29

Sehr schön: Hardboiled Whodunits !

Insbesondere der Stil ("prose") Wolfs ist natürlich unzweideutig "hardboiled".

Und wie kommt es, dass diese Texte immer Ross MacDonald weglassen, der soweit ich weiß, als dritter Vater des modernen Hardboiled gilt.

Tut nicht: Beste Grüße

bernd

Anobella - 10. Dez, 15:59

*sieht es schon

mir ist es WIEDER nicht gelungen, wolf haas über den berg zu ziehen.

**anobella zieht an dem einen ende, bernd am anderen

Giorgione - 10. Dez, 20:00

Ist das Wiesbadener Slang?

Was heißt denn auf Hochdeutsch "über den Berg ziehen"?
bernd (Gast) - 12. Dez, 09:14

Liebe Anobella,

Deiner Metapher zufolge, ziehen wir ja am selben Strang. In der Tat ist der Unterschied der Bewertung Haas fundamental aber gering und hauptsächlich ideologisch bedingt.

Beste Grüße

bernd
Anobella - 12. Dez, 10:00

die metapher ist schief, ich weiß.

sie bezieht sich latürnich darauf, dass du gesagt hast "der haas ist noch nicht über den berg". ich probiere also weiter, ihn drüberzuziehen, aber wenn du so dagegenstemmst, wird das natürlich nix. wahrscheinlich wird es am besten sein, mich einmal über den berg rennen zu lassen und dann herrscht ruhe im karton.
obwohl ... dann gibt es ja die literaturkritiker, die behaupten, "das wetter vor 15 jahren" sei kein roman ...
*spitzt den bleistift

Giorgione - 12. Dez, 10:30

Welche Literaturkritiker

meinen, "Das Wetter" sei kein Roman? Wassen sonst?
bernd (Gast) - 12. Dez, 10:41

Liebe Sisypha,

eigentlich will ich darauf hinaus, dass Deine schiefe Metapher halbwegs passt.

Ruhe im Karton ? Doch hoffentlich keine Grabesruhe ?

Beste Grüße

bernd
bernd (Gast) - 12. Dez, 10:51

Liebe Anobella,

Die Aussagen in dem Wikiartikel zu Haas kann ich gar nicht `mal richtig bewerten, aber die Genrebemerkungen sind schon etwas unglücklich. Erst nachträglich ist mir die darin enthaltene Ironie aufgefallen.

Aufgrund unsere Diskussion (auf die Du ja auch anspieltes) über Haas in wtd hatte ich versucht, mich über Genretheorie (Genre meint im Englischen sowohl Gattung als auch Genre) zu belesen Wenn ich das recht verstanden habe, dann scheint 1. die Mehrheit der Theoretiker dem Versuch abgeschworen zu haben Genres zu definieren. Mehrheitlich arbeiten sie mit Zuordnungen zu einem Genre aufgrund von Ähnlichkeiten mit Werken die dem jeweiligen Genre angehören. 2. Genrezuordnungen helfen Künstlern und Rezipienten Werke zu interpretieren und zu bewerten. 3. Jedes neue Werk verändert (möglicherweise) unsere generelle Auffassung des jeweiligen Genres. Und deshalb sind 4. Genre dynamisch und verändert sich mit der Zeit, neue Subgenre tauchen auf oder alte werden unwichtig. Es ist vollkommen sinnlos, mit der heutigen Vorstellung von dem Genre "Krimi" herzugehen und zum Beispiel „wuthering heights“ als solchen zu bezeichnen, obwohl sicher eine starke Parallelität vorhanden ist.

Genauso ist es natürlich sinnlos mit Genreverstellungen von vor 60 oder 70 Jahren zeitgenössische Bücher zu bewerten. Wer die „Geburt des Hardboileds“ verstehen will, braucht ja nur Chandlers berühmten Aufsatz "The Simple Art of Murder" zu lesen, aber Krimis – auch amerikanische ticken heute ein wenig anders.

Wenn nun der unbekannte Wikiautor Haas als Hardboiled bezeichnet, hat er sogar ein wenig Recht – nur: Genau deshalb beeindruckt mich Haas als Krimiautor eben nicht. Wenn man die frühen Hammett und Chandler liest, sieht man dort Detektive auftreten, die genauso wie die englischen Pendants der Whodunits aus geringsten Nebensächlichkeiten große Schlussfolgerungen ziehen. Anders als heute, wird hier nicht einmal ein Hauch von Chance suggeriert.

Und genauso arbeitet Haas auch: Plötzlich, unter einem Meer von heiteren Anekdoten und lustigen Geschichten nahezu begraben, kommt der Brenner da plötzlich mit Schlussfolgerungen daher. dass man, um dpr zu paraphrasieren, jedes andere Buch jeden anderen Autors an die Wand werfen würde.

Beste Grüße

bernd

Anobella - 12. Dez, 16:47

lieber bernd,

ich finde diese charakterisierung von haas krimis als hardboiled genauso witzig wie haas selbst. klar ist er nicht hardboiled - wie auch mit einem held, der migräne hat.

aber ich verstehe nicht, wieso er nicht als krimi gelten soll, selbst wenn er mehr witzig als echter herausfinden-wer-der-mörder-ist-krimi ist.

dann könnte ich auch den camilleri in den gully schmeißen - der ist auch mehr witzig als schuldige finden. und fruttero und lucentini auch. viel mehr witzig als schuldigen finden.

was ich an ihnen liebe, ist der witz, der humor, die beißende gesellschaftssatire, die figuren, die kunst. sie sind einfach super. und keine frage, dass mir die frauenfiguren bei allen besser gefallen als bei chandler. die frauenfiguren von chandeler sind jenseitig.

ich käme aber nicht auf die idee, irgendjemandem dem krimi abzusprechen. warum? es gibt gute, schlechte, witzige, ernste etc. krimis. außer dem brenner und dem lift loisl kann ich keine einzige person mehr von haas krimifiguren benennen. wen schert es ? bei camilleri gibts noch livia, seine frau. mehr weiß ich davon auch nicht; aber bei dem liebe ich das team, auch wenn es scherenschnittartig ist. dem seine polizisten fangen alle mit "g" an, sie spielen theater, dauernd knallen türen zu, was den kommissar rasend macht.

na ja, und so weiter. alle krimiautoren, die ich liebe, versagen in der miträtselei, wers denn jetzt war ... und es schadet doch nicht.

hätte haas seine bücher ohne das genre krimi veröffentlicht, hätten die leute genölt, das seien doch krimis. was soll das, 6 bücher über eine figur, brenner, zu schreiben, der detektiv ist, und sie NICHT krimi zu nennen?

sisypha

bernd (Gast) - 12. Dez, 23:48

Back for good ?

Natürlich hast Du mit Deiner Beurteilung von Haas recht- wobei natürlich: "Figuren" soll man nicht zu psychologisierend verstehen - ich empfehle ihn auch gerne weiter.

Ich gebe Dir auch recht, dass das Rumrätseln nicht das entscheidende am Krimi ist - wenn ich um die Ecke denken will, mach ich das bei den Kreuzworträtseln von ZEIT und SZ. Petra Hammesfahrs "Das letzte Opfer", bei dem es zwei Verdächtige gibt und der Leser von der Autorin manipuliert, mal den Einen und mal den Anderen verdächtigt, zeigt exemplarisch, dass ein Krimiautor mich immer an der Nase rumführen kann. Nein, mein Stichwort hierzu wäre komplex.

Wir hatten das schon: Krimis sind vielgestaltig. Es gibt witzbetonte, atmosphärische, sozial- politisch- oder sonstwie engagierte usw. Aber es gibt nur wenige die diesen, ihren Schwerpunkt ausleben und gleichzeitig spannend, verwirrend, komplex, vielschichtig und intensiv sind. Diese und in meinen Augen nur diese kann man dann als groß bezeichnen.

Komik-Krimis gibt es viele, aber nur wenige die auch als Krimi überzeugen. Der von dpr letzte Woche besprochene Roman "Skin Tight" von Hiaasen (neben anderen Büchern von ihm) ist so eins, weil es eben auch als Krimi überzeugt; oder die Bücher Brookmyres können hier genannt werden.

Haas ist vielleicht einzig, was seine Sprachgestaltung und seine originelle Stilistik betrifft, aber auch beim Eiskunstlauf gewinnt man nur, wenn man in mehreren Bereichen gut ist.

Ich bin natürlich als Mann nicht direkt betroffen, aber bist Du nicht ein wenig streng mit Chandler ? Natürlich war er ein Mann seiner Zeit, aber so extrem finde ich Chandler gar nicht. Marlowe ist "ritterlich" und in den Büchern gibt es auch häufig eine starke Frauenfigur - und überhaupt habe ich ja nur einen Übersichtstext von Chandler erwähnt.

Gute Nacht

bernd
Anobella - 13. Dez, 08:05

gut. also ist es jetzt eine geschmacksfrage.

ist einem der haas genug oder nicht. ich habe ja nicht so viele vergleiche wie du, weil ich, wenns hochkommt, 10 krimis pro jahr lese. aber wenn wir jetzt in einem buchladen stünden, bernd, und ich hätte die brennerkrimis in der hand und würde dich fragen: "wohin damit?" wohin würden wir sie dann tun?
chandler ... ach nee, ich beurteile ihn nicht streng. letztens saß wieder einer da und erzählte mir, was er für eine offenbarung sei. ich kann das gelten lassen, aber lesen kann ich ihn nicht. ich finds öde ... da müsste man mal frauen und männer befragen ... wie sie chandler finden. sonst reiße ich mich nicht so um eine solche unterscheidungen, aber in diesem fall lohnt es sich glaube ich. männer finden sich gern im chandler wieder und frauen eben nicht.

*moinmoin

bernd (Gast) - 13. Dez, 12:15

Nie mehr Updike, Jelinek oder Ellroy ?

Ist es nicht ein Problem, wenn der Leser versuchte, sich im Werk eines Autoren wiederzufinden ?

Ich erkenne mich in Chandler kaum wieder [Georg würde sich weigern weiter zu lesen, weil der Satz falschdeutsch ist und ich nicht schrieb „in Chandlers Werken“]. Was mir an Chandler gefällt, ist die im Vergleich zu Hammett, deutlich gestiegene Komplexität und seine „Intelligenz“ (Chandler bezieht z.B. sich immer wieder auf Werke und Personen Shakespeares oder beschreibt grandios einen Drogenrausch oder ...). Eine Offenbarung sieht nun allerdings auch anders aus.

Und die Bücher vom Hass ... die stellt Du, wie die lokale Buchhandlung bei uns, ins Regal mit den Taschenbüchern. Irgendwo zwischen Patricia Cornwell und Rosamunde Pilcher.

Beste Grüße

bernd
Anobella - 13. Dez, 16:33

eh ... nein.

mir sagen die bücher sehr viel, in denen ich mich wiederfinde. oder situationen, die ich kenne. das ist wie mit einem gesprächspartner, der zu einem passt. man teilt den horror, man teilt die vorlieben. der horror, den thomas bernhard und wolf haas beschreiben, ist ganz der meinige.

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